2.2.09

(Finanzen) attac verrennt sich

Die globalisierungskritische Bewegung «attac» lud anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos zur Veranstaltung «Das andere Davos». Aber wo soviel Inkompetenz und Ignoranz zusammen kommt, kann ja auch nicht die Lösung der gewaltigen aktuellen Krise erwartet werden. Da waren ein paar Pseudo-Intellektuelle, die das bereits angemüdete Publikum vollends in Tiefschlaf versetzten. Mascha Madörin, ihres Zeichens altgediente feministische Ökonomin, versuchte klar zu machen, dass die Krise keine reine Finanz- sondern eine veritable Weltwirtschaftskrise ist. Nun, das wussten die meisten wohl schon zuvor. Vor allem hätte es dazu nicht eines doppelt so lange als vorgesehen dauerndes mühsames Referats bedurft.

Christian Zeller, Ökonomieprofessor einer Wald-, Feld- und Wiesenuniversität (Wirtschaftsgeographie in Salzburg) erläuterte, dass es bei der Krise nicht um Verstaatlichung, sondern Privatisierung von Vermögen gehe. Was er wirklich meinte, bliebt vollends unklar. Und widerspricht wohl doch den offensichtlichen Tatsachen, wenn ich seine Aussage zu interpretieren versuche. Ein französischer Professor von der Universität Besançon (!) machte dann noch einen Querschlag über die ganze Krise hinweg, eloquent, aber nicht weiter führend, immer verweisend auf das bereits Erwähnte und damit selbst redend nicht neu.

Mühsam abgerundet wurde das Ganze durch eine wenig souveräne Moderation zweier attac-Mitglieder. Die sich u.a. dazu versteiften, Simbabwes Hungerkrise auch als Ausdruck der gegenwärtigen Finanzkrise zu sehen. Wie überhaupt viele Fakten schlicht falsch waren, etwa die professorale Behauptung, die sog. Emerging Markets Staaten seien verschuldeter denn je. Was nachweislich falsch ist, haben sie sich in den vergangenen Jahren doch mehrfach aus den Fängen des Internationalen Währungsfonds befreit. Als globalisierungskritischer Mensch mit noch vorhandenem ökonomischen Sachverstand bleibt mir nur das Fazit: So geht es nicht, und mit der CH-attac geht es offenbar erst recht nicht.

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