29.6.05

(Finanzen) Fondsauswahl mit gewaltigem Plus

Vor drei Monaten hat www.tipp.ch erstmals eine Fondsauswahl präsentiert, die auf einer langfristigen Beobachtung der besten Fonds verschiedener Bereiche beruht (siehe Blog vom 20.März). Wer den Empfehlungen von Ende März folgte, wurde fürstlich belohnt. Ein Plus von sieben Prozent in nur drei Monaten ist das erstaunliche Ergebnis. Natürlich haben die Weltbörsen mit ihrer positiven Entwicklung in den vergangenen Monaten das Ergebnis gestützt. Aber ganz offenbar sind die gewählten Fonds eine besonders gute Wahl. Und das sind die Ergebnisse im Einzelnen:

- Aktien Schweiz: DWS Zürich Invest CH: + 5,0 %
- Aktien Schweiz, Klein- und Mitteluntern.: Sarasin SaraSelect: + 1,9 %
- Aktien Europa: Fidelity Funds European Growth: +6,7 %
- Aktien Asien / Pazifik (o. Japan): Mellon Asian Eq P A USD: + 9,9 %
- Aktien Biotech: Pictet Funds - Biotech P: + 15,0 %
- Aktien - gobal Emerging Markets: Magellan Fund: + 12,3 %
- Aktien Japan: Sirius Fund - Japan Opportunities Sub-Fund: + 4,9 %
- Aktien USA / Nordamerika: Nordea North American Value: + 10,6 %
- Aktien - Oekologie/Ethik: Raiffeisen Futura Swiss Stock: +3,6 %
- Aktien weltweit: GAM Funds - GAM Intern. Growth Fund: + 5,7 %

Den in Dollar notierten Fonds hat in dieser Zeit auch dessen Aufwertung Auftrieb verliehen. Die Spitzenergebnisse des Biotech- und des Nordamerika-Fonds wären sonst nicht möglich gewesen und verzerren deren Resultat. In Orginalwährung an der Spitze befindet sich der Magellanfonds, der in den aufstrebenden Märkten investiert und dort schon seit Jahren Spitzenergebnisse schreibt. Noch immer also eine Chance mit einzelnen oder einer Mischung der präsentierten Fonds ins Investment einzusteigen – neue Ergebnisse in drei Monaten!

25.6.05

(Medien) Fragwürdige Power für Cash

Die Wirtschaftszeitung hat eine neue Geldquelle entdeckt. Die offenbar noch immer drückenden Verluste zwingen die an sich kritische Wochenzeitung in eine Partnerschaft mit dem AWD, den Allgemeinen Wirtschaftsdienst - einen Finanzdienstleister, dessen Marktbearbeitung zwar viel Power aufweist, die aber auch immer wieder fragwürdige Geschäftspraktiken zutage förderte.

Vierteljährlich sollen in Cash künftig hochkarätige Gespräche mit Schweizer Wirtschaftsführern stattfinden. Das erste hat den Postchef Ulrich Gygi und Medienunternehmer Jürg Marquard zusammen geführt. Abgesehen von der Frage, was denn daran journalistisch so Besonderes sei, ist die Partnerschaft mit dem AWD höchst problematisch.

AWD funktioniert noch immer wie ein so genannter Strukturvertrieb. Neue Mitarbeiter versuchen, ihre Bekannt- und Verwandtschaft abzugrasen und diesen Personen Finanzprodukte zur Vorsorge zu verkaufen, sie allenfalls auch zur Mitarbeit zu bewegen. Das führte zu höchst problematischen Geschäftsabschlüssen, früher durch schlecht ausgebildete AWD-MitarbeiterInnen getätigt. Heute sind die AWD-ler zwar besser auf die Finanzberatung vorbereitet. Die Entlöhnung erfolgt aber weiterhin nur auf Erfolgsbasis. In letzter Zeit wurde der AWD immer wieder medienbekannt durch Abschlüsse von Verträgen für junge Personen zur unpassenden Säule 3a.

Doch war solches lange nicht mehr in Cash zu lesen, die letzte Veröffentlichung datiert von vor über zwei Jahren, damals im Vermögensmagazin Cash VALUE (an dem der Autor dieser Zeilen beteiligt war). Wie fragwürdig die Zusammenarbeit mit dem AWD ist, wird daran zu messen sein, inwieweit Cashs bekannte Recherchierlust vor dem deutschen Finanzdienstleister nicht halt macht. Da wäre nämlich einiges zu berichten, unter anderem über das schlecht laufende AWD-Geschäft in der Schweiz, wie die «Schweizer Bank» unlängst dokumentierte.

21.6.05

(Umwelt) WIV geht in die Offensive

Schon wieder so ein Kürzel! Dahinter verbirgt sich der nachhaltige Wirtschaftsverband Schweiz, kurz eben WIV. Er hielt anfangs Woche seine jährliche Mitgliederversammlung ab und stellte sein neuestes Projekt vor. Eine Checkliste soll künftig kleinen und mittleren Unternehmen erlauben, ihre eigene Nachhaltigkeit zu überprüfen. Nachhaltigkeit wird dabei nicht nur als umweltgerechtes Wirtschaften begriffen, sondern vielmehr auch als eine sozialverträgliche und finanziell langfristig abgesicherte Wirtschaftsweise. In allen drei Bereichen haben viele Kleinstbetriebe beträchtliche Defizite.

Aber nicht nur bei den Defiziten wird die angestrebte Selbstevaluation ansetzen, sondern auch bei den positiven Merkmalen in der Beurteilung der eigenen Wirtschaftsweise. So wird es möglich, mit der Öffentlichkeit in einen Dialog zu treten über die Tätigkeit und gleichzeitig über die Zeit hinweg gezielt Verbesserungen anzustreben. Noch ist es allerdings nicht so weit. Nach einem Vorprojekt mit dem Planungsbüro Infras ist die Machbarkeit des Vorhabens geklärt, jetzt fehlen die Finanzen. Die will der WIV über Sponsoring aufbringen, Abklärungen laufen.

Und was läuft sonst beim WIV? Die gegen 500 Mitglieder werden durch einen regelmässigen Newsletter über themenrelevante Entwicklungen informiert, profitieren von diversen Dienstleistungen wie Zugang zu verbilligten Büchern und Versicherungsleistungen sowie einer neuen Zusammenarbeit mit der Fahrzeug-Sharing-Organisation Mobility. Schliesslich will sich der WIV, als dessen Geschäftsführer der Schreibende fungiert, vermehrt in die politische Diskussion einbringen. Vorgesehen ist als nächstes eine Stellungnahme zum neuen Gesetz über das gewerbliche Bürgschaftswesen. Aktuelle Informationen zum Verband sind immer über dessen Website, www.wiv.ch, abrufbar.

18.6.05

(Finanzen) Weltbörsen im Hoch

Noch ist Euphorie nicht wieder ausgebrochen – was eigentlich ein Zeichen sein müsste, dass noch weiterer Raum für die Börsen nach oben besteht. Dennoch gilt festzustellen: Die Weltbörsen bewegen sich mit wenigen Ausnahmen Mitte Juni auf einem Niveau, das sie seit dem grossen Absturz zu Anfang des Jahrzehnts nie mehr erreicht haben.

Da sticht einmal die Schweizer Börse ins Auge, die seit anfangs Jahr um gut zehn Prozent zulegte – wobei die Werte der kleineren Unternehmen noch deutlich besser abschnitten. Diese Beobachtung trifft auch für die Aktien in Deutschland zu, wobei sich dort die so genannten Small und Mid Caps gar um rund einen Fünftel verbesserten, die grosskapitalisierten Unternehmen blieben demgegenüber zurück und lassen noch Potenzial erahnen. Noch einmal besser schliesslich die Entwicklung im östlichen Europa, wo die Österreicher wieder einmal die Stars unter allen alten EU-Mitgliedern sind, während es die Ungarn gar auf ein Jahresplus von 26 Prozent bringen. Nur Russland bleibt zurück, schlägt gelegentlich bei einem hohen Ölpreis mal nach oben aus, verharrt aber sonst auf dem Niveau von Jahresanfang und spiegelt damit die unsichere wirtschaftspolitische Situation mehr als die wirklichen Möglichkeiten.

Wer einen Blick auf die weltweite Entwicklung wagt, stellt erstaunt fest, dass fast überall zwischenzeitliche Höchststände erreicht sind. Sogar die USA haben einiges von ihrem stotternden Börsengeschehen seit anfangs Jahr vergessen gemacht, liegen aber immer noch nicht deutlich im Plus. Anders Lateinamerika, wo vorgängige Taucher wieder wettgemacht sind und die Börsen vor allem in Mexiko und im wieder erstarkenden Argentinien mit plus fünf Prozent positiv dastehen.

Gleiches gilt für die asiatischen Börsen (Rekord etwa in Südkorea) – mit einer grossen Ausnahme: Chinas Titel haben im laufenden Jahr rückwärts gemacht. Was interessanterweise bei den bekannten Chinafonds etwa von HSBC, Pictet oder Comgest nicht zu Buche geschlagen hat. Deutlicher Hinweis darauf, dass sich für ein Investment in einem solchen Markt aktiv gemanagte Fonds aufdrängen – weder Einzelaktien noch die wenigen Indexanlagemöglichkeiten sind da eine Hilfe. Eine andere Frage ist, ob mit dem Taucher im bevölkerungsmässig weltgrössten Wirtschaftsmarkt bereits der Zeitpunkt für einen Neu- oder Wiedereinstieg gekommen ist. Geht man etwa von der Einsicht der nun gehäuft in China investierenden US-Banken aus, müsste man die Frage zumindest in einer Langfristperspektive deutlich mit Ja beantworten.

14.6.05

(Umwelt) Biohafer nicht immer biologisch.

Jetzt hat auch die Schweiz ihren Bioskandal. Kassensturz, das Konsumentenmagazin von Schweizer Fernsehen DRS, berichtet in der aktuellen Ausgabe von einer Futtermühle, die ihrem Biohafer über Jahre hinweg solchen aus gewöhnlicher Produktion beimischte. Aufgedeckt hat den Skandal ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma Dambach aus dem Kanton Aargau. Er hatte Unregelmässigkeiten in der Zusammensetzung des Produkts festgestellt, das an so renommierte Bio-Anbieter wie den Müeslispezialisten familia und die Migros geliefert wird. Seine firmeninternen Interventionen blieben folgenlos – aber nur für die Produktion und lange auch für die Verantwortlichen. Für den Überbringer der schlechten Botschaft setzte es hingegen – nicht ganz überraschend – die Kündigung ab.

In der Folge gelangte die Angelegenheit vor den Untersuchungsrichter und die Firmenverantwortlichen rangen sich kürzlich dazu durch, Unzulänglichkeiten einzugestehen. Der Geschäftsleiter hat die Verfehlungen offenbar gar gestanden. Eine neue Prüfanlage wird künftig gemäss Firmenangaben die korrekte Trennung der verschiedenen produzierten Hafersorten gewährleisten. Spät – wie der Kassensturz in seiner Sendung bemerkte und auch nicht zum Wohle des aufdeckenden Mitarbeiters. Aber immerhin zugunsten der KonsumentInnen, die künftig beim Hafer wieder darauf zählen können (sollten), dass er wirklich aus biologischer Produktion stammt.

Der Fall zeigt bei aller Anfälligkeit für Betrügereien im Biosektor, dass die Kontrolle doch funktionierte und Gegensteuer gegeben wurde. Leider nicht durch die offiziell kontrollierende und von Biosuisse beauftragte Inspecta. Deren Vertreterin musste im Kassensturz zugestehen, dass in gewissen Fällen eine betrügerische Handlung im Biobereich selbst bei auffälligen Kontrollen nicht unbedingt feststellbar ist.

12.6.05

(Finanzen) Schweizer Grossbank UBS macht die besten Marktanalysen

Institutionelle Investoren in Europa vertrauen den Marktanalysen aus dem Hause UBS. Wie aus einer Studie des Informationsdienstes Thomson Extel hervorgeht, lesen die Anlageprofis am liebsten die Einschätzungen der UBS-Analysten. Die UBS bietet nach einer Umfrage unter 1167 Vermögensverwaltern und 464 börsennotierten Unternehmen die beste europäische Aktienresearch. Auch für den allgemeinen Umgang mit Aktien von der Ausführung über die Abwicklung bis zur Darstellung im Internet erhielt das Institut in einer Studie von Thomson Extel die beste Einschätzung.

Die Schweizer wiederholen damit ihr Spitzenergebnis aus dem vergangenen Jahr. Von Platz Vier auf den zweiten Platz vorgerückt ist Smith Barney Citigroup vor Merill Lynch International, die vom zweiten auf den dritten Platz zurückfiel. Dahinter folgt die Deutsche Bank. Auch im Schweizer Vergleich räumt die UBS ab. Sie ist sowohl bei den Blue Chips als auch bei den Nebenwerten die Nummer eins. In beiden Kategorien folgt Lombard Odier Darier Hentsch. Die Credit Suisse First Bosten schafft es bei den Blue Chips auf das Podest, bei den Nebenwerten reicht es lediglich für den achten Rang. (Quelle: SDA)

8.6.05

(Medien) Schawi wird 60 – doch die Bewährungsprobe kommt erst noch

Radio- und TV-Pionier Roger Schawinski wird in diesen Tagen 60jährig. Das lockt so manche Journalistenkoryphäen zu Jubeltexten für den Kollegen. So schreibt etwa Roger Köppel (derzeit Chefredaktor der deutschen Tageszeit «Welt») in einer Kolumne der Handelszeitung: «Ungeachtet aller Ärgernisse und Eitelkeiten: Dies wird eine Hymne auf Dich, den genialen Journalisten und hoch geschätzten Kollegen".

Weiter habe Schawinski die Schweiz aufgemischt und eine Generation von Kollegen geprägt, die Ihn bis zur Selbstauflösung kopiert hätten. "Deine Interviews, mir oft eine Spur zu moralisierend, haben die Form geadelt", schreibt Köppel. Er habe bleibende Fernsehformate entwickelt und sein Wirken als Radio-Unternehmer sei gefeiert worden.

Doch derzeit braut sich über Schawinski zusammen, was seine grösste Bewährungsprobe werden könnte – und worüber Köppel schweigt. Der bisherige Eigner von Schawinskis Sat-1-Sender wird die Anstalt möglicherweise bald an den Springer-Verlag verkaufen. Die Stossrichtung eines solchen Medienschachers ist klar: Der Springer-Verlag könnte endlich auch bei den elektronischen Medien in Deutschland mitmischen, seine grundsätzlich konservative und in letzter Zeit wieder schmuddeligere Linie breiter abstützen – und damit wohl in idealerweise den Machtwechsel in Deutschland orchestrieren.

Was also wird Schawinski tun, wenn seinem Sender eine radikal-konservative Linie aufgezwungen wird, ein Boulevard auch, von dem sich Roger stets wohl-wollend abgehoben hat, trotz aller kommerzieller Mediengeschäfterei? Bliebe sich Schawinski treu, müsste er wohl von seiner bisher grössten Herausforderung zurücktreten. Wir blieben dran!

3.6.05

(Umwelt) Sonnendiesel ohne Feinstaub

Feinstaub? Dieselruß? Alles kein Problem für eine sächsische Firma aus Ostdeutschland, die Diesel produziert. Choren Industries GmbH » im sächsischen Freiberg produziert Sonnendiesel aus nachwachsenden Rohstoffen. "Wenn alle Autos unseren Diesel führen, müssten wir uns über Feinstaub keine Sorgen machen", sagte Carlhanns Uhle, der kaufmännische Geschäftsführer von Choren Industries. Viele Fachleute sind davon überzeugt, dass heute in Sachsen der umweltfreundlichste Diesel der Welt hergestellt wird.

Auf ihrer Versuchsanlage "Alpha" wird bereits auf synthetische Weise Kraftstoff aus Biomasse gewonnen. Ende 2006 geht die Beta-Anlage in Betrieb. Dann werden jedes Jahr aus 75.000 Tonnen Biomasse 15.000 Tonnen Synthetikdiesel gewonnen - so wie es Wolfgang Ständer 1990 zum ersten Mal in einer Sendung von "Report Baden Baden" vorgeschlagen hat und wie es Franz Alt in seinem Buch "Schilfgras statt Atom" 1991 beschrieben hat.
Ab 2008 will Choren Industries GmbH » die erste von fünf Großanlagen in Lubmin an der Ostsee starten. Eine Million Tonnen Holz sollen verfeuert werden. Daraus sollen 200.000 Tonnen Kraftstoff pro Jahr oder 4500 Barrel pro Tag produziert werden. Der "Sundiesel" stammt im Wesentlichen aus Holzhackschnitzeln. Er emittiert weder Schwefel noch Aromen, welche dann die Rußpartikel bilden. "Sundiesel" ist CO2-neutral, denn das Holz oder die Pflanzen nehmen beim Wachsen exakt so viel CO2 aus der Luft auf wie beim Verbrennen freigesetzt wird - ein geschlossener CO2-Kreislauf.

Aus einem Hektar Land lassen sich 4 bis 12 Tonnen "Sundiesel" gewinnen - je nach Pflanzenart. Raps bringt weniger, aber C4-Schilfgräser mehr. "Sundiesel" kann auch mit herkömmlichem Kraftstoff gemischt werden. Volkswagen und Daimler-Chrysler sind an Choren beteiligt. Sie wollen ab 2007 Dieselfahrzeuge liefern, die mit "Sundiesel" betrieben werden können. (Quelle: www.sonnenseite.com)