27.8.09

Jetzt gibt es Themenblogs!

«REHSCHE - Finanzen Medien Umwelt» bietet unter folgenden Internet-Adressen neuerdings thematisch orientierte Blogs - und zwar zu diesen Themen:

- Solare Weltwirtschaft: http://solarmedia.blogspot.com

- Finanzielle Anlage und Vorsorge: http://vorsorgemedia.blogspot.com

- Alternativen der Wirschaft: http://oekonomedia.blogspot.com


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Auf ein fröhliches Wiederlesen in den stets aktuellen Blogs, weiterhin zugänglich über das Portal www.tipp.ch!

Rehsche ❘ Finanzen Medien Umwelt ❘ Büro & Privat
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4.7.09

Top-20 nachhaltiger Unternehmen

Pünktlich zum US-Nationalfeiertag hat das US-Portal für Sustainable Business wiederum ihre Top-20-Unternehmensliste veröffentlicht. Wie immer gilt: Das ist keine Kaufempfehlung, aber der Hinweis auf jene Unternehmen, die in Bezug auf Nachhaltigkeit besondere Leistungen erbringen und sich damit zumindest für eine vertiefte Analyse qualifizieren. Der Autor dieses Finanzportals vertritt in seiner Beratungstätigkeit sowieso die Haltung, das Investment in einzelne Titel empfehle sich nur selten resp. bei sehr grossen zu investierenden Beträgen (ab 200'000 CHF). Im Vordergrund stehen vielmehr passende Nachhaltigkeitsfonds. Wo die im folgenden aufgeführten Top-20-Unternehmen in Fonds enthalten sind, gelten diese wiederum als besonders geeigent für Nachhaltigkeits-InvestorInnen. Der einleitende Text (im englischen Original erläutert einige Hintergründe der Zusammenstellung):

This is the 8th year for the SB20, the World's Top Sustainable Stocks. As in past years, we worked with a group of judges who are leading green stock analysts to select the companies.
The purpose of the SB20 - the Sustainable Business 20 - is to showcase innovative, model companies that are leading us toward our ultimate goal of reaching a green economy. The challenge we give our judges is to nominate, discuss and then vote on 20 companies that, through their products or initiatives, have made substantial contributions over the past year. This year, the judges were tasked with the proposition of selecting companies that are progressing even during this recession.

To be on the list, companies must be strong on both the sustainable and financial sides. It is not a "buy" list, but because the companies are strong financially, their stock may well be worth be buying at some point based on stock market positioning. We strive to choose companies of various sizes, industries and parts of the world, but the list isn't meant to constitute a diversified portfolio.

It's hugely important that companies that stick their necks out feel appreciated for their work. While it's easy to make small improvements and send out press releases, it's exceedingly difficult to literally transform the way a business operates - the products they make, how they distribute them and how they dispose of them - which is what we're asking them to do.

By analyzing companies based on the deep knowledge and experience of our judges, rather than by using numerical formulas, we're able to choose small, medium and large companies from every region of the world. So here's how we do it and who we do it with:

Sustainability Criteria: The most exciting companies in terms of how they are conducting their business, or in the disruptive green technologies they are advancing that solve our environmental problems and lead us to a sustainable society. In particular, they have a very strong GREEN story, with the ability to have widespread influence. Companies must have made major announcements and/or significant progress in meeting targets over the past year.

Financial Criteria: Companies are profitable with strong management and balance sheets. Development stage companies must have revenue and be on track to profitablity. Each company would enhance an investment portfolio although it may not be in buying position today.


• Bendigo and Adelaide Bank / Finance Australia
• Chipotle Mexican Grill / Food USA
• First Solar / Solar Energy USA
• Gamesa Corporacion Technnologica / Wind Energy Spain
• Google, Inc. / Technology USA
• Herman Miller / Green Building USA
• IBM NYSE:IBM / Technology USA
• Naturex SA / Food France
• Novo Nordisk / Pharmaceuticals Denmark
• Novozymes / Cellulosic Ethanol Denmark
• Ormat Technologies / Geothermal USA
• Philips Electronics / Green Building Netherlands
• Plant Health Care / Agriculture UK
• Pure Technologies / Water Canada
• Telvent Git, SA. / Smart Grid Spain
• Timberland / Apparel USA
• United Natural / Food USA
• Vestas Wind Systems / Wind Energy Denmark
• WaterFurnace Renewable Energy / Geothermal Heat Pumps USA
• Westport Innovations / Transportation Canada

Quelle: Sustainable Business

3.7.09

ETF als solide Bausteine

Die Umsätze an den Börsen im ersten Halbjahr sprechen eine deutliche Sprache: So auch in Zürich, wo sich das schlechte Wirtschafts- und Börsenumfeld an der SIX Swiss Exchange deutlich bemerkbar machte. Resultat: ein Minus gegenüber der gleichen Vorjahresperiode von 45,4% auf 583,2 Mio. Fr., wie die SIX diese Woche mitteilte. Im Aktienhandel allein fiel der Umsatz gar um mehr als die Hälfte. Doch ein Anlage-Segment lief gegen den Trend: Der Umsatz bei Exchange Traded Funds (ETF) stieg um 34,8% auf 21,5 Mio. Fr. ETF erfreuen sich bei AnlegerInnen immer grösserer Beliebtheit, was sich auch in der steigenden Zahl von Produkten im hiesigen Markt spiegelt.

Dazu passt die heute Freitag vorgestellte massiv erweiterte ETF-Palette der Credit Suisse. 16 neue Fonds gehören der sogenannten Xmtch-Familie an, womit die CS ihre Vormachtstellung unter den Anbietern in der Schweiz festigt. Doch sie will mehr: Eingedenk all der Vorteile von ETF, wie etwa günstige Gebühren, hohe Markttransparenz und fehlendes Emittentenrisiko, rechnen die CS-Verantwortlichen damit, künftig auch auf dem Europäischen Markt ein Wörtchen mitzureden. Dort ist die CS bereits viertgrösster ETF-Anbieter. Der Abstand zu den Marktführern wie IShares, Lyxor und Deutsche Bank ist aber (noch) gross. In wenigen Jahren soll er sich zumindest «deutlich vermindern».

Für die Privatanlegerschaft bietet das erweiterte ETF-Angebot einen wirklichen Vorteil: Mit all den nunmehr zur Verfügung stehenden Bausteinen lässt sich zumindest im Aktien- und Obligationenbereich ein x-beliebiger Anlagestil verwirklichen. Und weil dieser Stil viel wichtiger als der einzelne Anlageentscheid ist, lässt sich erstmals mit ETF kostengünstig eine optimale Anlagestrategie verfolgen und erfolgreicher Vermögensaufbau betreiben.

Neu sind sie etwa zum amerikansichen, japanischen, britischen und dem gesamteuropäischen Markt. Und das nicht nur für Aktien, sondern ebenso für Länder-Obligationen unterschiedlicher Laufzeit. Natürlich fehlen da noch weitere Bausteine. Doch die sollen in Kürze folgen, etwa für die Rohstoff-Anlage, bei der die Zürcher Kantonalbank mit ihren Edelmetall-ETF ja auch international die Nase vorne hat. Zweifellos wünschte man sich auch eine Differenzierung des ETF-Angebots bei den Schwellenländer-Märkten (für die bereits ein einzelnes Gesamtangebot vorhanden ist) oder gar zu einzelnen Anlagethemen wie etwa der nachhaltigen Geldanlage. Dann wäre die CS mit ihrem Angebot wahrlich innovativ.

Fazit: Die Credit Suisse setzt im Fondsgeschäft auf neue Zugpferde, will aber den althergebrachten - wie etwa den aktiv gemanagten Aktienfonds - keinesfalls das Gnadenbrot geben (noch immer ist deren Marktvolumen ein Vielfaches des ETF-Geschäfts) und wird mit ihrer Strategie zunehmend wieder ein attraktiver Anbieter im Geschäft mit der Geldanlage.

2.7.09

Nachhaltigkeit mehr als eine Mode

Nachhaltigkeit gewinnt zwar zunehmend an Bedeutung, aber nicht alle verstehen dasselbe unter dem Begriff. Dies ist eine der Erkenntnisse einer Umfrage unter 600 professionellen Investoren. Das Produktangebot im Bereich Sustainability ist für viele Investoren noch nicht ausreichend transparent. Die meisten Teilnehmer der von Feri EuroRating durchgeführten Umfrage verbinden mit Nachhaltigkeit vor allem die Themenbereiche erneuerbare Energien, gesellschaftlich verantwortliche Unternehmensführung und Umweltschutz (jeweils von rund 48 Prozent aller Umfrageteilnehmer ausgewählt). Relativ häufig genannt wurden darüber hinaus die Themen Einhaltung der Menschenrechte, der Kampf gegen den Klimawandel (jeweils rund 28 Prozent) sowie der faire Handel (21 Prozent). Insgesamt stehen derzeit ökologische Aspekte im Vordergrund, die von der globalen Diskussion über Klimawandel und erneuerbare Energien bestimmt werden.

Diese Schwierigkeiten bei der Definition des Begriffs Nachhaltigkeit machen neue Auswahl- und Bewertungskriterien für entsprechende Anlageprodukte sinnvoll und notwendig. Ratings können hierbei ein wichtiges Hilfsmittel darstellen. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer ist der Meinung, dass dies die Transparenz des Angebotes an Nachhaltigkeitsfonds erhöhen könne. Rund 28 Prozent halten hierfür spezielle Nachhaltigkeitsratings für besonders geeignet, 27 Prozent würden die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in konventionelle Fondsratings bevorzugen. Lediglich 17 Prozent halten Ratings in diesem Zusammenhang nicht für hilfreich. Zur Steigerung der Transparenz etablierte Feri bereits im Mai 2008 drei Aktien-Kategorien zum Thema Nachhaltigkeit.

Trotz der aktuellen schwierigen Marktlage und der Zurückhaltung vieler Anleger fallen die Erwartungen für die künftige Absatzentwicklung von Nachhaltigkeitsfonds positiv aus: Nach Meinung von 58 Prozent aller Umfrageteilnehmer werden die in diesen Fonds angelegten Mittel in den kommenden drei bis fünf Jahren moderat steigen, weitere neun Prozent rechnen sogar mit einem starken Anstieg. Rund 18 Prozent erwarten, dass das in Nachhaltigkeitsfonds verwaltete Vermögen in etwa gleich bleiben wird, nicht einmal zwei Prozent prognostizieren einen Rückgang. Außerdem gehen rund 63 Prozent aller Umfrageteilnehmer nicht davon aus, dass Nachhaltigkeitsfonds nur ein Modethema sind und wieder von der Bildfläche verschwinden werden. Insofern wird dieses Thema auch Privatanleger langfristig beschäftigen.

Quelle: Feri

30.6.09

Filmversuch

Dieser Versuch wird wohl erlauben, so allerhand Neues mit Netz zu publizieren, da ist wirklich was drin, hoffe ich wenigstens, jetzt geht allerdings das Video hochladen etwas lange!

24.6.09

Fondsanlage am Scheideweg

Sie galten in den 90er Jahren als Grundbaustein des Vermögensaufbaus. Dann wurden sie in der Interneteuphorie durch New-Marktet-Aktienanlagen an den Rand gedrängt. Deren Pleite folgten als neuer Anlagehype die strukturierten Finanzprodukte –all jene vielversprechenden Anlagen, die fast niemand so wirklich verstand. Anlagefonds blieben aussen vor, konnten ihre Volumina mehr schlecht als recht stabil halten – und verlegten sich in der Not gelegentlich selbst auf den Einsatz der so komplizierten Finanzinstrumente. Dass selbst die Fondsmanager diese nicht so richtig verstanden, legt die Beobachtung nahe, wonach auch diese Fonds (wie das Beispiel der Absolute Total Return Produkte eindrücklich zeigt) schlicht zum Flop gerieten. AnlegerInnen wandten sich folgerichtig ab.

Ein gar erzwungene Fondsausstieg und die dabei noch geprellten Anleger taten dem Renommé der Fondsbranche weiteren Abbruch, wie ein Artikels in der neuen Ausgabe des Konsumentenmagazins Saldo beschreibt. Da haben also «mindestens», wie es Fondsverbandsgeschäftsleiter Matthäus den Otter formuliert, ein gutes Dutzend Fonds den Schirm zugemacht. Produkte nicht etwa von irgendwelchen exotischen Gesellschaften, sondern von der Migros Bank und von Swisscanto, der Fondsgesellschaft der CH-Kantonalbanken. Die Wertschrumpfung um rund die Hälfte und der einsetzende Rückzug der Vermögen liess den Betrieb der Fonds schlicht und einfach nicht mehr als rentabel erscheinen. Doch wie hiess es immer so schön bei der Lancierung neuer Aktienfonds? Ein Mindestanlagezeitraum von sieben bis zehn Jahren ist empfohlen.... nicht realisierbar, wenn die Fondsgesellschaften beim ersten Gegenwind die Segel streichen. Der Tausch in einen anderen Fonds führt neben Unannehmlichkeiten zu einer Verlagerung der Anlagestrategie, weil nicht nur die Ausrichtung des Fondsersatzproduktes eine andere ist, sondern weil häufig auch ein Währungswechsel nötig wird. Saldo rechnet ein Beispiel vor, wo dieser Wechel zu einem zusätzlichen Vermögensverlust von rund zehn Prozent führte.

Die Fondsbranche wird sich ihrer zunehmend schwierigen Position bewusst, das machte auch eine Veranstaltung von «Friends of Funds» klar, an der sich am Dienstagabend die Protagonisten des Schweizerischen Fondsverbands (SFA) ein Stelldichein gaben. Zentrale Frage einerseits: Wie ist der Fondsvertrieb künftig zu gestalten und das Vertrauen der AnlegerInnen in dieses an sich so geeignete Anlageinstrument wieder herzustellen. Und wie muss sich andererseits die CH-Fondsindustrie in Europa positionieren – als aktive Mitgestalterin des EU-Fondsmarkts oder in «Piratenexpedition» - einem Begriff des SFA-Präsidenten Martin Thommen, den er später lieber nicht gesagt haben wollte?

Lassen wir Piraterie-Träume beiseite. Dass sie sich als Schäume erweisen müssten, zeigen die jüngsten Entwicklungen des Finanzplatzes Schweiz, der sich im Allgemeinen plötzlich als treuer OECD- - und EU-Gehilfe zu positionieren sucht. Bleibt die Frage des Fondsvertriebs, bei dem der Verband künfig laut Geschäftsführer Den Otter eine prägende Rolle spielen möchte. Demnach muss die Fondsindustrie und der SFA eine Strategie entwickeln, die den Fonds erstens wieder in das Zentrum des Anlegerinteresses rückt, eine Strategie auch, die Transparenz und Übersicht im Markt gross schreibt. Die sodann wieder das Open-Market-Modell propagiert, welches die gängigen Finanzplatzinstitutionen darauf verpflichtet, das beste Produkt ins Portefeuille des Anlegers zu legen – und nicht nur das eigene. Wenn das wegen Interessenkonflikten unmöglich ist, muss der Ruf nach unabhängigen Fondsvertriebsstrukturen laut werden – etwa nach dem Beispiel Deutschlands, wo an bald jeder Ecke ein Fondsshop um Kundschaft wirbt und eine Anlage nach Mass ermöglicht. Schliesslich ist (wieder) darüber nachzudenken, ob nicht das geeignetste aller Anlageinstrumente, nämlich der Fondssparplan, ins Zentrum der Verbandsbemühungen und auch jener seiner Mitgliederinstitute zu rücken sei.

© Rehsche Finanzen Medien Umwelt

22.6.09

Turbulenzen zum Trotz - Erneuerbare Energien bleiben im Trend

Kreditkrise und Rezession gehen auch an Zukunftsbranchen wie den "Erneuerbaren Energien" nicht spurlos vorbei. Gerade die jungen Unternehmen in diesem Bereich wurden von den wirtschaftlichen Turbulenzen richtiggehend durchgeschüttelt. Unvermittelt findet sich die Branche in einer eigentlichen strukturellen Marktbereinigung. Über die aktuellen Turbulenzen und die damit verbundenen verhagelten Geschäftsergebnisse, dürfe aber nicht vergessen werden, dass der langfristige Ausblick für erneuerbare Energien ausgesprochen positiv ist. Dies das Fazit der neuesten Bank-Sarasin-Studie zur Branche der Erneuerbaren Energien.

Das Jahr 2008 wird als Jahr der Widersprüche in die Geschichte der "Erneuerbaren" eingehen, hält die Studie weiter fest. Auf der einen Seite gilt es mit der Installation von zusätzlich 40 Gigawatt einen enormen Wachstumsschub zu konstatieren. Erstmals wurde in Europa und den USA mehr Kapazität zur Gewinnung von Energie aus erneuerbaren als aus konventionellen Quellen installiert. Weltweit legte die Photovoltaik um 125% Leistung zu, die Windenergiekapazität um 42%. Trotz dieses Rekordwachstums sind die Börsenkurse der "Erneuerbaren" in derselben Periode massiv eingebrochen. Dies aufgrund einer dramatischen Mischung von Finanzkrise, Rezession, sinkendem Ölpreis und wachsenden Überkapazitäten.

Neben langfristig intakten Perspektiven sind inzwischen auch einige kurzfristig positive Signale auszumachen. An erster Stelle stehen dabei die global geschnürten Konjunkturpakete mit Investitionsprogrammen für die "Erneuerbaren" im Umfang von USD 180 Mia. Die Frage ist zurzeit noch, wann diese Programme effektiv wirksam werden. Im Moment ist davon auszugehen, dass im laufenden Jahr erst rund USD 40 Mia. tatsächlich ausgegeben werden. Rund USD 75 Mia. dürften 2010 folgen. Weiter wird sich die Rolle der Stromversorger als stabilisierendes Element bei der Nachfrage erweisen. Sie verfügen über die entsprechende Liquidität und können die Finanzierung von erneuerbaren Energieprojekten sichern. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass gerade das Engagement grosser Energieproduzenten wie EDF oder E.ON gewissen Zyklen ebenso unterworfen ist, wie dasjenige der Ölgiganten Shell oder BP und nicht zuletzt von der politischen Diskussion in den einzelnen Ländern geprägt wird.

Für die langfristige Perspektive der "Erneuerbaren" ist entscheidend, dass die mit einem konsequenten Vorantreiben von erneuerbaren Energieprojekten verbundenen technischen Fragen im Zusammenhang mit Verfügbarkeit und Integration in das bestehende Stromnetz lösbar sind. Dies zeigen nicht nur verschiedene Studien eindeutig auf, sondern der heute schon hohe Anteil an Sonnen- und Windenergie in Ländern wie Dänemark, Deutschland oder Spanien liefert auch den effektiven Tatbeweis. In der Diskussion um die Zukunftsperspektiven der erneuerbaren Energien erfreuen sich einige kritische Argumente, obwohl falsch, einer erstaunlichen Langlebigkeit. So heisst es immer wieder, dass die für Herstellung von Photovoltaikanlagen notwenige Energie grösser sei als die von einer derartigen Anlage je erzeugte Energie. Tatsächlich konnte aber die sogenannte Energierückzahldauer aufgrund der markanten technischen Fortschritte deutlich gesenkt werden und liegt heute bei noch knapp zwei Jahren. Danach produziert eine Photovoltaikanlage noch während 20 bis 25 Jahren Strom. Bei den Windturbinen ist die Energierückzahldauer sogar auf 7 Monate verkürzt worden. In den weiteren rund 20 Jahren Betriebszeit liefert eine Windturbine also noch 35 Mal mehr Energie als zur Herstellung der Anlage notwendig war.

Ein weiteres Argument der Kritiker betrifft die Verfügbarkeit erneuerbarer Energie; etwa die Abhängigkeit von meteorologischen Einflüssen. Aber allein die Tatsache, dass heute in der EU schon gegen 100 Gigawatt Leistung in Speicherseen zur Überbrückung von windschwachen oder bewölkten Stunden zur Verfügung stehen, relativiert den Einwand. Und gerade die Schweiz besitzt einen vergleichsweise hohen Anteil an Pumpspeicherseen. Dies eröffnet auch den Stromerzeugern interessante Geschäftsopportunitäten. Auf absehbare Zeit ergeben sich zudem aus einer immer besseren Vernetzung verschiedener Energieerzeuger - Stichwort "Smart Grids“ – überzeugende Perspektiven, wie das deutsche Projekt mit dem Titel "Regeneratives Kombikraftwerk“, bei dem 36 Wind- Solar-, Biogas- und Wasserkraftwerke zu einem computergesteuerten Netzwerk zusammengefasst worden sind, nachweisen konnte. Abschliessend kommen die Experten der Bank Sarasin zum Schluss: «Der Megatrend hin zu erneuerbaren Energien bleibt also allen aktuellen Turbulenzen zum Trotz ungebrochen.»

Quelle: Bank Sarasin