30.7.06

(Umwelt) Größtes Photovoltaikkraftwerk der Welt entsteht in Spanien

Im September diesen Jahres will das holländische Unternehmen Ecostream mit dem Bau des weltweit größten Photovoltaikkraftwerks beginnen. Auftraggeber für das in seiner ersten Ausbaustufe 14 Megawatt große Projekt ist das Energieunternehmen Globasol aus Madrid. Insgesamt soll die Anlage in Lobosillo, einem kleinen Dorf bei Murcia, auf 60 Megawatt Solarpower ausgebaut werden. Zum Vergleich: Alle rund 90 bestehenden Photovoltaikanlagen in Zürich, die Strom an das EWZ abliefern, bringen es zusammen auf rund drei Megawatt.

Die ersten 140 Teilsysteme des Kraftwerks in Spanien mit Leistungen von je 100 Kilowatt sollen ab Sommer 2007 erstmals Strom liefern. Dann werden 83.000 Solarmodule der chinesischen Hersteller Yingli Solar und Top Solar montiert sein. Ecostream ist an weiteren spanischen Photovoltaik-Großprojekten mit einer Gesamtleistung von neun Megawatt in Sevilla, Badajoz und Ciudad Real beteiligt. Auffällig an dieser Grossanlage: Einerseits die bereits bedeutende Stellung, die chinesische Zulieferer einnehmen sowie die Schnelligkeit, mit der das Werk erstellt werden kann. Quelle: www.sonnenseite.com

27.7.06

(Umwelt) Photovoltaik in zehn Jahren billiger als konventioneller Strom!

Weltweit arbeiten Wissenschaftler an effizienteren Solarzellen sowie an der Produktion von Solarzellen, für die weniger Silizium gebraucht wird. Einige Forscher versuchen Silizium durch das chemische Element Germanium zu ersetzen. Andere experimentieren mit bisherigen Silizium-Abfällen und wollen dadurch aus Solarfabriken, die bisher 1.000 Tonnen Silizium pro Jahr produzierten, 5000-Tonnen-Silizium-Fabriken machen.

BP Solar hat ein neues Verfahren zur Kristallisation von Silizium entwickelt, das den Wirkungsgrad von Solarzellen und-Modulen in der Relation zu multikristallinem Silizium deutlich steigern soll. In einer BP-Pressemitteilung heißt es: Das "Mono2" genannte Verfahren erweitere die Kompetenz von BP Solar zur Siliziumverarbeitung und Solarwafer-Herstellung, den Schlüsseltechnologien der Zukunft. Solarzellen aus nach dem Mono2-Verfahren gefertigten Wafern könnten in Kombination mit weiteren Vorzügen der BP Solar-Fertigungstechnologie fünf bis acht Prozent mehr leisten als herkömmlich produzierte Solarzellen. Dies bedeute eine entsprechende Steigerung der Modulleistung und eine wesentliche Kostensenkung für Solarstromanlagen. Die ersten Module der neuen Technologie sollen 2007 auf den Markt kommen.

City Solar im deutschen Bad Kreuznach kündigt gar eine "Revolution" in der Herstellung von Reinstsilizium an. Ihren Forschern ist es gelungen, einen neuen Prozess zur Erzeugung von solarfähigem Silizium zu entwickeln. Damit soll das bisherige teure und aufwändige "Siemens-Verfahren" bei der herkömmlichen Silizium-Produktion überwunden werden. Dieser revolutionäre Produktionsprozess würde auch zu enormen Preisreduktionen führen. Die Forscher gehen davon aus, dass mit ihrer Technik in zehn bis 15 Jahren Photovoltaikstrom preisgünstiger als herkömmlicher Strom produziert werden kann. Die erste Fabrik, in der das neue integrierte Silizium-Waferkonzept umgesetzt wird, soll noch im Jahr 2006 im Chemiepark Bitterfeld in Bau gehen. Produktionsziel: 2.500 Tonnen solarfähiges Silizium pro Jahr. Quelle: www.sonnenseite.com

26.7.06

(Finanzen) Erstaunliche Novartis

Der Schweizer Chemiemulti sorgt in zweierlei Hinsicht für Schlagzeilen. So gehört die aus dem Zusammenschluss von Sandoz und Ciba-Geigy hervorgegangene Basler Firma erstmals zu den 20 Grössten der Welt. Nur sechs Konzerne (Exxon, Mobil, GE, BP, Wal-Mart, Toyota und Altria) konnten sich über zwei Jahrzehnte in dieser Liste halten, die aktuell vom Ölkonzern Exxon Mobil angeführt wird mit einem Marktwert von 371 Mrd. $. Novartis bringt es demgegenüber auf 142 Milliarden. Die Zusammenstellung stammt von der US-Fondsgesellschaft Fidelity.

Noch verwunderlicher: Die US-Ratingfirma SustainableBusiness.com zählt in ihrer jährlich erneuerten Liste der 20 World’s Top Sustainable Stocks erstmals Novartis zu diesen Top Shots. Dabei wurden dieses Mal Firmen gekürt, die die grössten Fortschritte beziehungsweise. Erfolge in Richtung einer nachhaltigen Welt erzielten. Gemäss einer Meldung des Investmentletters Öko-Invest befanden sich als weitere neue Unternehmen BWT, Conergy, Energy Devices, Ormat Technologies REC, SunPower und mit Precious Woods eine weitere Schweizer Firma unter den Top 20. Zu den besonders nachhaltigen Qualitäten von Novartis ist allerdings nichts zu vernehmen, sie werden in naher Zukunft noch für Diskussionsstoff sorgen.

23.7.06

(Umwelt) Geringerer Schadstoffausstoss durch Online-Einkauf

Einkaufen per Internet hilft die Schadstoffbelastung in der Luft zu reduzieren. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Labors Estia. Auftraggeber war der Internet-Detailhändler LeShop, eine Tochtergesellschaft der Migros. Durch koordinierte Sammellieferungen statt individuellem Supermarktbesuch reduzierten sich Energieverbrauch und CO2-Ausstoss im Schnitt um zwei Drittel. Pro Einkauf gelangen damit 3,5 Kilogramm CO2 weniger in die Atmosphäre.

Jeder Lieferwagen der ExpressPost transportiere rund 800 Kilogramm Waren zu einem Dutzend LeShop.ch-Kunden, heisst es. Durch den Online-Einkauf verzichteten die Kunden auf die Fahrt in den Supermarkt. Branchen-Statistiken rechnen für den Hin- und Rückweg durchschnittlich mit 17 Kilometern. Verglichen damit legen die ExpressPost-Fahrzeuge vier mal weniger Kilometer zurück. Urheberin der Studie ist die Estia, ein Spin-off des Labors für Sonnenenergie und Bauphysik des Eidgenössischen Technischen Hochschule EPFL Lausanne. Quelle: SDA/Tages-Anzeiger

9.7.06

(Finanzen) Der ideale Mix

Anlagen in Social Responsible Investment (SRI) und in Emerging Markets (EM) sind der ideale Investitionsmix für die Zukunft. EM haben ungeheures Gewinnpotential, vor allem die Konsumbranche wird es bunt treiben. Klar sind die Risiken hoch. Sie alle drücken sich in der Fluktuation der Wechselkurse aus. Aber auf jeden Niedergang ist noch ein Wiederaufschwung gefolgt, zuletzt in Argentinien, zuvor in Russland. Wer hier kontinuierlich dabei ist – und nicht alles aufs Mal einsetzt – profitiert garantiert und wird nicht auf dem falschen Fuss erwischt.

Anders die Situation für nachhaltige oder auch sozial verantwortliche Investitionen (SRI). Solche Anlagemöglichkeiten ergeben sich in erster Linie in weiter fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Dass sie nicht zurück stehen hinter dem Durchschnitt aller Aktienanlagen, haben sie in den vergangenen zehn Jahren bereits bewiesen. In keinem Vergleich schlechter (mindestens also gleich gut), schnitten sie in vielen Fällen gar besser ab als die konventionelle Variante (beispielsweise Alternativenergien versus Ölbranche).

So sieht denn ein aktuelles Musterdepot für den SRI / EM – Mix aus, jeweils mit Fonds oder Indexaktien, den sogenannten ETF, die bei den Gebühren Vorteile aufweisen, sprich billiger sind. Zum Risikoausgleich gesellen sich Anlagevorschläge aus den Bereichen Rohstoffe und Schweiz hinzu:

1. Brasilien: Ishares Brazil
2. Russland: Clariden Russia
3. Indien: HSBC India
4. China: HSBC China
5. SRI: Swissca Green Invest
6. Oekotechnik: Activest
7. Alternativenergie: MLIIF
8. Rohstoffe: MLIIF
9. ZKB: Gold ETF
10. Schweiz: Vontobel SMC

6.7.06

(Medien und Finanzen) Postbank wiegelt ab und hat vielleicht doch ein Sicherheitsproblem

Postfinancekunden erhalten derzeit so genannte Pishing-Mails mit der Aufforderung, Sicher-heitselemente wie Zahlen aus der Strichcodeliste bekannt zu geben. Die Fälschungen sind zwar an der unbeholfenen Sprache erkennbar, dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack. Meint doch Postfinance in einer allgemein formulierten Mail an die Kundschaft: «Die aktuellen Phishing E-Mails sind uns bekannt, bitte kontaktieren Sie uns nur, wenn Sie Sicherheitselemente bekannt gegeben haben.»

Da bleiben Fragen offen, etwa: Woher wissen die Autoren der Mails, wer Kunde bei Postfinance ist? Wer haftet bei einer Schädigung? Was unternimmt Postfinance, um solche Mails künftig zu verhindern? Heisst es doch im letzten aktuellen, das dem Autor vorliegt: «Dennoch gab es in letzter Zeit immer wieder Versuche, auf betrugerische Art und Weise das Geld von Postfinance Kunden ins Ausland zu überweisen. Leider ist uns momentan das Verfahren, dass die Betrüger benutzen, nicht bekannt.» Ist also das Mail gefälscht, so liegt der Verdacht nahe, zumindest letztere Aussage trifft zu.