20.10.05

Erstaunliches im Suedwesten Chinas

Die Provinz Yunnan, in der Schweiz am ehesten bekannt durch die Partnerschaft ihrer Hauptstadt Kunming mit Zuerich, bietet eine erstaunliche Vielfalt. Sie eroeffnet sich uns anlaesslich einer mehrwoechigen Reise, die bislang Guiling und Yanshou (noch zu Guanxhi gehoerig)sowie eben Kunming und jetzt ganz im Sueden Jinghong in der Region Xisangbanna beruehrt. Hier sind wir nahe der Grenze zu Myanmar - das Gebiet gilt als Hochburg des Drogenschmuggels.

Aber nicht nur - hier offenbart sich neben landschaftlicher Schoenheit eine unglaubliche Bodenfruchtbarkeit. Wir sahen neben den vielen Reisfeldern, die dreimal jaehrlich abgeerntet werden vor allem Zuckerrohr und Teestauden, sodann grosse Bananenpflanzungen. Wir hoeren vom neuen Anbau von Kaffeepflanzungen, offenbar finanziert mit Geld aus Taiwan. Und essen zu Tisch einfach alles, was die Natur so bieten kann.

Die Region ist auch dank dem Tourismus zu Reichtum gekommen - auch wenn dieser anders bedingt sein mag in erster Linie. Sitzt doch der Provinzchef seit kurzem wegen Unterschlagung und unlauterer Bereicherung im Gefaengnis. That is China....

8.10.05

(Allgemein) Augenschein in China

Pause im Tipp-Blog – und vielleicht gelegentlich doch ein Bericht aus dem neuen Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Nicht aus den USA also, sondern aus China, werde ich in den kommenden Wochen eventuell das eine oder andre Mal berichten – abhängig auch von dortigen Internetmöglichkeiten. Aus einem Land also, das sich nunmehr auch den internationalen Finanzmärkten öffnet. So oder so – ordentliche Tipp-Blogs dann wieder ab Anfang November.

5.10.05

(Umwelt) Grosses wirtschaftliches Potenzial

Umweltschutz wird oft für die schleppende wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz verantwortlich gemacht. Doch dieses Bild entspricht nicht der Realität. Im Gegenteil: die Schweizer Wirtschaft profitiert in vielerlei Hinsicht. Denn Massnahmen zum Schutz der Umwelt senken die Betriebskosten, eröffnen neue Marktchancen, lösen Innovationen aus, schaffen Arbeitsplätze und vermeiden Gesundheitskosten.

Heute beläuft sich der wirtschaftliche Wert aller Umweltschutzmassnahmen in der Schweiz auf jährlich rund 6,7 Milliarden Franken oder 1,6 Prozent des Bruttoinlandproduktes. Zudem exportiert die Schweizer Wirtschaft jährlich Umweltschutzgüter im Wert von rund 1,4 Milliarden Franken. Doch das wirtschaftiche Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft. So ermittelt eine Studie für den naturnahen Tourismus in der Schweiz eine potenzielle Wertschöpfung von 2,2 Milliarden Franken bei jährlichen Wachstumsraten von 10 bis 40 Prozent.

Ein Dossier des Magazins «Thema Umwelt» zeigt anhand von konkreten Beispielen aus dem In- und Ausland auf, wie das wirtschaftliche Potenzial des Umweltschutzes genutzt werden kann. Voraussetzung dafür ist ein optimiertes System von Umweltauflagen und -abgaben, das einerseits klare Belastungsgrenzen setzt und andererseits den verschiedenen Akteuren möglichst viel Raum für Eigeninitiative lässt. (Quelle: www.umweltschutz.ch)

2.10.05

(Medien) Bedeutende Begegnungen – nicht nur mit Robert Frank

«Eine grosse Geschichte, die vorbei ist – oder ein Haufen von Bildern.» So kommentiert der Gesprächsleiter auf der einen, Robert Frank auf der andren Seite sein umfassendes Werk, das derzeit im Winterthurer Fotomuseum gezeigt wird. Kommt er oder kommt er nicht? Das war bei der Vernissage die Frage. Damals erschien er nicht, eine Woche später kam Frank dann doch an die Ausstellung und bot auch dem Schweizer Fernsehen die Möglichkeit für ein Gespräch, das am Sonntagabend nach Mitternacht wiederholt wird.

Was der widerspenstige Frank auch noch sagte: «Man schreibt nicht über Fotografie, man macht Fotografie!». Das zeichnet seine Haltung aus, wenn auch gerade über seine klassischen Arbeiten wie «The Americans» oder «In the Bus» und «Flowers» in Paris so viel geschrieben wurde. «Ich war immer auf der Seite», und letztlich auch fremd in der Schweiz, wohin zurückzukehren er für immer ausschliesst - «I don’t know, ich wollte immer eher allein sein». Alles, was Frank berührt, wird zum Klassiker (und er sitzt sprachlos daneben), das wurde über seine Filme gesagt. Später kehrte er zurück zum Bild trotz allem, aber zum reflektierenden, das sich einem, wie die Filme vielleicht weniger erschliesst. Seine grossen Fotoreportagen bleiben aber ein Markstein der Fotografie, der noch bis Ende November in Winterthur zu besichtigen und zu erfahren ist.

Marksteine hat zweifellos auch Georg Gerster mit seinen Flugbildern gesetzt, die bis in den Spätherbst im Zürcher Landesmuseum zu sehen sind. Auch er ein grosser der Schweizer Fotografie, die so viele wunderbare Künstler zählt – wie die frühen drei S (Schuh, Schulthess, Staub), Werner Bischof und den Che-Guevara-Fotografen René Burri. Zweifellos aber auch Robert Frank und Georg Gerster und viele mehr, die für bedeutende künstlerische Fotoarbeiten in der Gegenwart sorgen.