27.2.08

(Umwelt) Umweltfreundlicher Solarstrom

Strom aus Solarzellen erspart der Atmosphäre im Vergleich zum Normalstrom fast 90 Prozent der schädlichen Emissionen.
Das berichtet ein Forscherteam um Vasilis Fthenakis vom Brookhaven National Laboratory der US-Regierung im Fachblatt "Environmental Science & Technology" der Amerikanischen Chemikalischen Gesellschaft ACS.

Die Wissenschaftler hatten in einer Ökobilanz untersucht, wie viel Treibhausgase, Schwermetalle, Stickoxide und Schwefeldioxid bei Produktion und 30 Jahren Betrieb verschiedener Photovoltaikmodule entstehen. Sie berücksichtigten auch die Gehäuse und Verkabelung der Module. Dabei stützen sie sich auf Abgasdaten 13 europäischer und amerikanischer Solarzellenhersteller aus den Jahren 2004 bis 2006.

Am besten schnitten in der Untersuchung Dünnschicht-Solarzellen aus Cadmium-Tellurid (Cd-Te-Zellen) ab. Über die Produktion und die auf 30 Jahre veranschlagte Lebensdauer gerechnet verursachen die Module beispielsweise 90 bis 300 Mal weniger giftiges Cadmium pro Kilowattstunde als ein Kohlekraftwerk mit optimal funktionierenden Filtern. Generell hätten Dünnschichtzellen trotz ihrer geringeren Stromausbeute eine bessere Bilanz als herkömmliche Silizium-Module, weil sie weniger Energie bei der Herstellung benötigten.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Photovoltaik-Techniken seien jedoch klein im Vergleich zu dem, was sie an Emissionen einsparen könnten. Mindestens 89 Prozent der Luftschadstoffe aus der gegenwärtigen Elektrizitätsproduktion könnten mit der Photovoltaik vermieden werden, schreiben die Autoren. Da die Techniken zur Solarzellenproduktion sowie die Energieausbeute der Module sich ständig verbessere, müsse diese Ökobilanz regelmäßig erneuert werden.

Quelle: VERIVOX 2008

20.2.08

(Umwelt) Genossenschaften mit Potential

Die Coop Genossenschaft Schweiz sorgt in diesen Tagen für Aufsehen mit einem Geschäftsergebnis, das die Konkurrenz alt aussehen lässt. So hält der Tages-Anzeiger vom 20.2.08 fest: «Coop ist 2007 erfolgreich weiter gewachsen und hat die Migros in der Dynamik erneut hinter sich gelassen.» Umsatz und Gewinn stiegen um sieben resp. 13 Prozent. Und das alles bei Preissenkungen für rund 800 Artikel.

Doch Coop ist nicht nur billig und davon soll hier auch nicht die Rede sein. Coop ist vielmehr und trotz seiner Billiglinie ein Unternehmen, das auf die Umwelt Rücksicht nimmt. Der Erfolg der nicht ganz so billigen Naturaplan-Linie steht dafür ebenso wie das jüngste Bekenntnis des zweitgrössten Detailhändlers, in 15 Jahren ein CO2-neutrales Unternehmen zu sein. Doppelseitige Anzeigen in verschiedenen Zeitungen, eine beispiellose Kampagne hierzulande, machen derzeit darauf aufmerksam: «Mit dieser Vision setzt Coop, Pionier und Schrittmacher in Sachen Nachhaltigkeit, einmal mehr ein Zeichen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels werden immer bedrohlicher für die Umwelt, das verlangt nach Taten und nicht schönen Worten.»

So bekennt sich Coop zu einem Ziel, an dem sich das Unternehmen messen lässst. Schade nur, dass sich geneigte AnlegerInnen an einem solchen nicht auch finanziell beteiligen können. Aber: Sie können ihre Konsumentenmacht ausspielen – und schlicht und einfach die Einkäufe noch vermehrt bei Coop tätigen.

Eine Genossenschaft macht Furore in Sachen Nachhaltigkeit. Und vielleicht ist es eben kein Zufall, dass es eine Genossenschaft und keine Aktiengesellschaft ist.

15.2.08

(Umwelt) Windenergie-Weltmarkt boomt weiterhin

Nach der neuesten Statistik wurden 2007 weltweit gemäss Schätzungen des Global Wind Energy Council (GWEC) rund 20.000 MW an Windenergie-Kapazität installiert. Damit wuchs der Weltmarkt um rund 30 Prozent. "Der Zubau von rund 20.000 Megawatt in 2007 entspricht einem weltweiten Umsatz der Windindustrie im Neuanlagengeschäft von deutlich über 20 Milliarden Euro. An diesem riesigen Markt partizipieren die deutschen Hersteller und Zulieferer in hohem Maße. Das Exportgeschäft wird zunehmend zum wichtigsten Standbein für die deutsche Windindustrie", sagte Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems. Insgesamt betrug die deutsche Wertschöpfung in 2006 weltweit über 5,6 Milliarden Euro. Für 2007 werden im Neuanlagengeschäft 7,4 Milliarden Euro erwartet. "Rund 1,7 (2,3) Milliarden Euro wurden in Deutschland in neue Windturbinen investiert", so Hermann Albers, Präsident des BWE. "Der Inlandsmarkt kommt zunehmend unter Druck, weil auf der einen Seite steigende Rohstoff- und Energiepreise Windenergieanlagen verteuern und auf der anderen Seite die gesetzlich fixierte Vergütung für Windstrom in Deutschland jedes Jahr sinkt".

Insgesamt waren Ende 2007 in Deutschland 19.460 (18.685) Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 22.247 (20.622) MW installiert. Den größten Zuwachs verzeichneten 2007 die Bundesländer Niedersachsen (368 MW), Sachsen-Anhalt (253 MW) und Brandenburg (231 MW). "Noch liegt Deutschland mit an der Weltspitze, aber andere Länder holen in großen Schritten auf. Die Investitionen fließen in die Länder mit günstigeren Rahmenbedingungen. Um die führende Stellung der deutschen Windindustrie im weltweiten Wettlauf zu behaupten, ist ein stabiler Heimatmarkt von immenser Bedeutung. Deshalb müssen bei der anstehenden Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die Rahmenbedingungen in Deutschland mit Weitsicht neu gesetzt werden", so Herdan weiter.

Ein wichtiger Baustein ist das Repowering: Der Ersatz von Windenergieanlagen der ersten Generationen durch moderne, effizientere Turbinen auf der gleichen Fläche. 2007 wurden 108 alte durch 45 neue Anlagen ersetzt. Trotz dieser Reduktion konnte die Gesamtleistung von 41 MW um den Faktor 2,5 auf 103 MW gesteigert werden. Allerdings machten diese Anlagen erst wenig mehr als sechs Prozent der Aufstellungen aus. "Das zeigt zum einen das riesige Potential des Repowerings für den Klimaschutz, aber auch, dass hier noch ausreichende Anreize fehlen", so Albers weiter. Für das Offshore-Segment stehen mit den Vorschlägen der Bundesregierung zur EEG-Novelle die Signale dagegen auf Grün. Zwar wurden auch 2007 noch keine Anlagen im Meer installiert, aber mehrere Projekte konkrekt angekündigt. "Wir müssen die Technologieführerschaft auf das Offshore-Geschäft ausdehnen. Die Rahmenbedingungen für die Offshore-Windenergie sind richtig gesetzt und Deutschland muss sich jetzt im Wettbewerb mit England und den skandinavischen Ländern behaupten", sagte Herdan.

Quelle: Bundesverband Wind Energie e.V. 2008

13.2.08

(Finanzen) Faber sieht überall nur Blasen

Die expansive US Geldpolitik seit 1999/2000 erzeugte enorme Liquidität und in vielen Sektoren und Regionen entstanden Blasen. Die negativen Folgen der heutigen Kreditverknappung und deren Auswirkungen auf die Anlagemärkte präsentierte Marc Faber zuletzt in Zürich. Faber, Managing Director der Marc Faber Limited, Hong Kong, und bekannter Börsenguru (www.gloomboomdoom.com): „Interessant ist, daß normalerweise Blasen in einem einzelnen Land oder in einem einzelnen Sektor entstehen – beispielsweise in Japan 1989 oder im TMT Sektor im Jahr 2000 – jedoch nicht in mehreren Bereichen gleichzeitig. Seit 2002 erleben wir jedoch in allen Anlageklassen entsprechende Anlageblasen, bis hin zu Kunst und sonstigen Sammlerobjekten.“

Im Mittelpunkt steht derzeit der Finanzsektor, der mit den Folgen der geplatzten US Immobilienblase zu kämpfen hat. Das Risiko steigender Inflation in Kombination mit einer möglichen Rezession mache fast alle klassischen Anlagekategorien unattraktiv. Die Ausnahme bilden Rohstoffe, Edelmetallen und selektiv auch kurzfristige Anleihen. Japanische Aktien beurteilt Faber auch positiv: „Die japanischen Unternehmen haben Schulden reduziert und die operativen Gewinne gesteigert.“

Nach Ansicht von Faber befinden sich große Teile der US Wirtschaft bereits in einer Rezession und der Federal Reserve bliebe keine Alternative als die Zinsen zu senken. Die Banken und Finanzinstitute sind derzeit dazu gezwungen, das Kreditwachstum zu reduzieren und die Risiken zu reduzieren. Dies wird nicht ohne Folgen für die Realwirtschaft bleiben können. Den Ölpreis sieht Faber langfristig ansteigend. „In Asien leben derzeit 3,6 Milliarden Menschen und sie verbrauchen aktuell soviel Öl wie die USA mit 300 Millionen Einwohnern“, erklärt Faber. Wenn man die starke Nachfrage nach Automobilen in China und Indien berücksichtigt, sind die Anzeichen für steigende Ölpreise sehr deutlich – auch wenn nach Ansicht von Faber der Ölpreis auch kurzfristig noch auf rund 70 USD korrigieren könnte.

Die guten Aussichten für Agrar-Rohstoffe und andere physische Rohstoffe lassen nach Ansicht von Faber die Investition in Plantagen und landwirtschaftlichen Flächen sinnvoll erscheinen. Faber: „Anstatt in der City of London Immobilien zu kaufen würde ich landwirtschaftliche Flächen und Betriebe empfehlen. Das Problem ist nur, daß man dann auch Traktor fahren lernen sollte. Landwirtschaftliche Produkte sind heute real gesehen tief bewertet.“

Kritiker der Verschuldungspolitik der USA prognostizieren einen starken Verfall des US Dollars und dazu müssen sie sich noch gar nicht zu den fundamentale Kritikern des heutigen Papiergeldsystems zählen. Diese Gruppe wiederholt immer wieder das bekannte Voltaire-Zitat, wonach Papiergeld früher oder später zu seinem inneren Wert – Null – zurückkehren sollte. Marc Faber gehört zu jenen Experten, die ebenfalls von einem starken Wertverfall des US Dollars ausgehen und Gold als Alternative zur Absicherung betrachten. Faber: „Es gibt ein unbeschränktes Angebot an Papiergeld – aber nur ein begrenztes Angebot an Gold, Silber und Platin.“

Quelle: http://ch.e-fundresearch.com