29.1.06

(Medien) Bürgerjournalismus als Medienrevolution

Gute und erfolgversprechende News serviert die aktuelle Medienseite der Neuen Zürcher Zeitung: In Korea gräbt demnach die Website www.ohmynews.com, die auch über eine englischsprachige Version verfügt, den herkömmlichen Printmedien das Wasser ab. Und erzielt vor allem erheblichen politischen Einfluss. So wird die Wahl des letzten fortschrittlichen Präsidenten Koreas ebenso wie die zunehmende Distanzierung Koreas von den USA dem Einfluss der Site zugeschrieben.

ReporterInnen sind alle, die sich registrieren lassen, unterdessen um die 40’000. Ihre Beiträge werden von einer ganzen Zahl professioneller RedaktorInnen so aufbereitet, dass eine attraktive Newssite im Netz entsteht. Laut NZZ-Bericht sind die Beiträge von hoher Qualität, wenn auch die journalistischen Formen – etwa die hochgelobte Trennung von Bericht und Kommentar – nicht so eng gesehen werden. Der Verbreitung der Site kommt zugute, dass Korea als eines der meist vernetzten Länder der Welt gilt.

Ein Augenschein auf der Site überzeugt (einfach Titel anklicken), auch wenn die Originalversion auf koreanisch sprachbedingt nicht zu beurteilen ist. Angesichts der starken Vernetzung auch hierzulande und der Tradition eines breiten Diskurses und vieler regionaler Zeitungen wartet man nur darauf, ein entsprechendes Projekt auch hierzulande starten zu können!

26.1.06

(Finanzen) Hochsaison für FondsanlegerInnen

Die Zeitungsbeilagen kündigen es an (zb NZZ vom 24.1.), Präsentationen der Fondsgesellschaften werben dafür: Es ist Hochsaison für die Fondsanlage. Die Climax wird sie kommende Woche anlässlich der erneut durchgeführten Fondsmesse in Zürich erreichen.

Am Mittwoch hat die Schweizer Privatbankengruppe Lombard Odier Darier Hentsch (LODH) ihren Fonds Südkorea und die ASEAN-Staaten in Zürich vorgestellt und ihre in Hongkong ansässige Managerin Ethylyn Reyes die Anlagestrategie umreissen lassen. Der Name ist Programm und wurde zu diesem Zweck erst kürzlich abgeändert. Rund drei Fünftel der Anlagemittel fliessen nach Südkorea, jener boomenden südostasiatischen Volkswirtschaft, politischen und finanziellen Turbulenzen der letzten Jahre zum Trotz wieder heller am Börsenhimmel leuchtet denn viele andere Wertpapiermärkte der Region.

Womit sich die Frage stellt, ob nicht schon die Spitze des Eisbergs erreicht sei. Mitnichten gemäss den LODH-Protagonisten. Vielmehr stehe der Koreaboom erst am Anfang und werde sich über einen ähnlich langen Zeitraum wie die grossen Haussen der USA und Japans in den 80er und 90er Jahren erstrecken. Das überzeugt angesichts der schlecht vergleichbaren Voraussetzungen wenig und auch die unterdessen weltweit bekannten Marken wie Samsung, LG oder Hyundai garantieren noch keinen grenzenlosen Boom der koreanischen Börse. Auch die weiterhin vergleichsweise günstige Bewertung von Koreas Aktien lässt nicht unbedingt den Schluss zu, dass Staaten wie Thailand oder Malaysia schlechter dastehen. Sie aber sind im LODH-Fonds wesentlich weniger prominent vertreten.

So oder so gilt, dass gerade die asiatischen Schwellenländer, von denen ja die meisten zum Staatenzusammenschluss der ASEAN gehören, weiterhin exzellente Aussichten bieten. Ein Markt immerhin auch mit rund 600 Millionen Einwohnern und damit wesentlich mehr kaufkräftigen Personen also im hochgelobten China. Solche Überlegungen anzustellen und mit verantwortlichen Fondsmanagern zu diskutieren, wird auch die Fondsmesse in Zürich ermöglichen. Sie findet ab nächstem Mittwoch im Zürcher Kongresshaus statt und wird im Tipp-Blog noch ihren Auftritt haben.

25.1.06

(Umwelt) Jetzt kommt die CH-Bio-Super-Markt-Kette

In St. Gallen wird der erste "Yardo super Biomarkt" der Schweiz eröffnet. Ziel von "Yardo" ist es, "den beiden Grossverteilern Marktanteile abzuzwacken". Weitere Yardo-Märkte sind in Zürich, Bern, Basel und Luzern geplant. Der Yardo-Biomarkt bietet ein Vollsortiment an biologischen Lebens- und Genussmitteln. Den Schwerpunkt bilden Frischprodukte, wie Fleisch, Käse, Brot, Gemüse, Früchte, Bioweine und ein Take-away.

"Yardo ist nicht im alternativen Segment tätig. Wir wollen auch nicht einfach nebenher noch ein wenig Bio verkaufen", sagte Albert Keel, Initiant und verantwortlicher Leiter des Unternehmens an einer Medienkonferenz am Mittwochabend. Der St. Galler Biomarkt sei nur der erste einer Reihe weiterer Geschäfte, sagte Keel. Die Yardo AG plane in den nächsten drei Jahren in Zürich, Bern, Basel und Luzern weitere Biomärkte. Als Umsatzziel bis 2010 wurden 50 Mio. Fr. genannt. Das Aktienkapital der Yardo AG beträgt 1,25 Mio. Franken. (Quelle: SDA)

24.1.06

(Finanzen und Medien) Infoportal für nachhaltige Finanzen

Da ein Portal aus dem nördlichen Nachbar-land, ist www.ecoreporter.de stark von den deutschen Verhältnissen geprägt. Und dennoch interessant für hiesige Finanzinteressierte mit einem Flair für die nachhaltige Geldanlage. So bringt der Ecoreporter täglich ein gutes Dutzend News, die sich mit den verschiedensten As-pekten der Nachhaltigkeit befassen. Aktuell zum Beispiel über den auch börsenkotierten spa-nischen Windanlagenbauer Gamesa. Die Firma ist demnach in der Branche bereits Nummer zwei auf der Welt und auch sehr aktiv in Sachen Umweltschutz im eigenen Hause.

Im speziellen Diskussionsforum geht es nicht immer so exotisch zu und her wie anfangs Jahr, als Hanfinvestments im fernen Australien diskutiert wurden. Dem Herkunftsland angemessen spielen im Uebrigen beim Ecoreporter Energiefragen und –investments eine herausragende Rolle. In diesem Bereich haben die staatlichen Rahmenbedingungen Deutschlands unterdessen dazu geführt, dass der Wirtschaftssektor einer der grossen Wachstumsmotoren und Ar-beitsplatzbeschaffer ist und hervorragende Exportergebnisse zeitigt.

Interessant schliesslich für AnlegerInnen der kostenlose "ECOreporter.de-Grundkurs nach-haltige Geldanlage". Das ist eine kleine Reihe gut lesbarer und gut verständlicher Texte, die dem Einsteiger den Überblick über die Fülle der Informationen erleichtern sollen.

20.1.06

(Umwelt) Brennstoffzellenboot auf dem Bodensee

Das Konstanzer Unternehmen Zebotec will auf dem Bodensee Motorboote mit Brennstoffzellenantrieb etablieren. Tests mit einem von einer 800-Watt-Brennstoffzelle angetriebenen Elektroboot sind bereits angelaufen.
Das Brennstoffzellenboot auf dem Bodensee unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht von herkömmlichen Elektro-MietbootenDas knapp sechs Meter lange und rund 220 Kilogramm schwere Elektroboot bezieht seinen Brennstoff aus Stahlflaschen, die etwa 900 Gramm Wasserstoff aufnehmen können und für eine zweistündige Fahrt bei voller Leistung ausreichen sollen. Diesem ersten Prototypen mit einer 800 Watt starken PEM-Brennstoffzelle soll bald ein zweiter, stärkerer folgen. Ziel der Entwicklung sind Antriebe in der Leistungsklasse von 50 Kilowatt, um Bootsbesitzern eine vollwertige Alternative zu Verbrennungsmotoren bieten zu können.

Langfristig denken die Entwickler von Zebotec dabei an die Einrichtung von Wasserstofftankstellen an strategisch günstig gelegenen Häfen, an denen die Motorbootbesitzer ihre Tanks befüllen können. Vor dem Hintergrund von rund 36.000 zugelassenen Motorbooten erhofft sich das Unternehmen einen großen Markt für die emissionsfreie Technologie auf dem See, aus dem rund vier Millionen Menschen ihr Trinkwasser beziehen. Das Kleinboot ist übrigens nicht das erste Wasserfahrzeug auf dem Bodensee, das mit einer Brennstoffzelle ausgestattet ist. Bereits vor zwei Jahren hatte der Motorenbauer MTU Friedrichshafen eine mit einer Brennstoffzelle ausgestattete Yacht vorgestellt. Quelle: www.initiative-brennstoffzelle.de

16.1.06

(Umwelt) Avanti Solar

Der deutsche Publizist Franz Alt sieht das letzte Gefecht im Energiekrieg aufziehen – die Ausmarchung zwischen der Atom- und der Sonnenenergie. Bezeichnenderweise ist demnach die Geschichte vom Erdöl und -gas bereits abgehakt. Angesichts prognostizierter Gesamtreserven von noch rund 40 resp. 66 Jahren kein Wunder. Also macht sich die bestandene Energiewirtschaft nochmals auf, für die Atomenergie zu mobilisieren. Doch wenn auch weltweit einige Meiler im Bau sind und einige mehr in Planung, so wird schnell klar, dass auch die Atomenergie ein Auslaufmodell ist – wie es der ehemalige deutsche Umweltminister Tritin formulierte.

AKW’s gibt es zwar rund 450 auf der Welt. Sollte aber Atomstrom weltweit eine ähnliche Bedeutung erlangen, wie er ihn in der Schweiz innnehat, müssten es deren 6000 Werke sein. Hierzulande gibt es bekanntlich auf etwas mehr als eine Million EinwohnerInnen ein solches. Angesichts all der Probleme (Uran stammt aus dem Ausland, die Abfallfrage ist ungeklärt und die Technologie gefährlich wie eh und je) und der immensen Kosten der Atomenergie wird schnell einmal klar: Die Energiesicherung der Welt kann niemals über den strahlenden Atomweg geschehen.

Anders strahlend und sehr wohl möglich ist der alternative Weg, der in der gegenwärtigen Diskussion rund um die Öl- und Erdgasversorgung in der Schweiz unterzugehen droht. Die Sonennenergie hat – im kleinen zwar, aber dennoch eindrücklich – ihre Praxistauglichkeit bewiesen. Und man glaubt es angeichts aktueller Nebellagen kaum: Aber zusammen mit anderen erneuerbaren Energien wird die Sonnenenergie einen bedeutenden Beitrag zur hiesigen Energieversorgung leisten können – Zahlungsbereitschaft der KonsumentInnen vorausgesetzt. Gerade beim Thema Sonne zeigt sich in Umfragen aber deutlich, dass die KonsumentInnen durchaus bereits sind, für teurere Energie zu zahlen. Zumal diese Energie bereits in den vergangnenen Jahren bedeutende Kostenreduktionen erzielt hat. So kostete eine Kilowattstunde Solarenergie Ende der 90er Jahre noch 1.20 Franken in Zürich, heute ist es – angesichts der aktuellen Spezialverbilligung – nur noch die Hälfte. Fingerzeig sind auch die Zuschüsse für Erneuerbare in Deutschland. Diese gingen das letzte Jahr trotz Mehrkonsums erstmals zurück. Der Weg zur Sonne wird also allen Unkenrufen der Energiebewahrer von einst je länger je wirtschaftlicher. (Viele interessante Infos auch über die neue Website www.solarwirtschaft.de)

12.1.06

(Umwelt) Besser über Labels informiert

Die von «PUSCH» (Praktischer Umweltschutz Schweiz) betriebene Website www.labelinfo.ch wartet mit bemerkenserten Neuerungen auf. Nun finden sich dort auch Meldungen und Nachrichten zum Thema «Konsum und Labels». Damit funktioniert die Website als Informationsstelle für mehr Klarheit. Denn (in den Worten von PUSCH): Immer mehr KonsumentInnen sind bereit, für gesund produzierte und fair gehandelte Güter einen etwas höheren Preis zu bezahlen, solange sie wissen, dass der Mehrpreis auch gerechtfertigt ist. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, sind Labels geschaffen worden. Sie versprechen umweltgerechte Produktion, energiearmen Betrieb, faire Sozialbedingungen oder besseres Wohnklima. Doch die Vielfalt der Labels ist für private und öffentliche KonsumentInnen und ProduzentInnen oft verwirrend.

Die Informationsstelle für Umwelt- und Soziallabels informiert mit dieser Datenbank über die Hintergründe der Labels, um mehr Klarheit zu schaffen. In der Datenbank finden sich Umweltlabels und Umweltzeichen (auch Ökolabels und Ökozeichen genannt) sowie Fair Trade Labels (Soziallabels), die in der Schweiz auf dem Markt anzutreffen sind. Ergänzend wurden einige staatliche europäische Labels aufgenommen. Für jedes Zeichen sind erfasst:
* Trägerschaft, mit Adresse und Link zur Homepage
* Zusammenfassung der Kriterien
* Informationen zu Kontrolle und Kontrollstelle
* Produkte und Bezugsquellen
* Bewertungen durch verschiedene Organisationen (soweit verfügbar)

Als neue Dienstleistung kommen hinzu die Übersichten und Detailansichten der einzelnen Zeichen mit allen verfügbaren Bewertungen. Diese wurden von verschiedenen Organisationen durchgeführt. Pusch bewertet selbst keine Zeichen. Quelle: www.labelinfo.ch

7.1.06

(Finanzen) Boykott mit Wirkung?

Möglicherweise steht die Finanzwelt vor einem der grössten Boykottversuche seit je. Damit wird sich erstmals zeigen, inwieweit Produkteboykott ein grosses und börsenkotiertes Unternehmen in die Knie zwingen kann. Anvisiert ist Coca-Cola, nun auch als Killercola bezeichnet.

Lange ist es her seit den Nestlé-Boykotten wegen deren Babymilchoffensive in der 3.Welt. Damals spielte die Auswirkung auf den Aktienkurs eine untergeordnete Rolle. Aber dieses Mal könnte es anders sein. Denn die vollzogene Globalisierung wird auch die Boykottidee möglicherweise in die hinterste Ecke der Welt tragen und dem Image des Getränkegiganten unermässlichen Schaden zufügen. Und ums Image geht es in erster Linie, weniger um die konkreten Absatzzahlen, die wegen des Boykotts renitenter Studenten und Universitäten in den USA vorläufig zumindest noch nicht ins Gewicht fallen.

Das Colaunternehmen auf jeden Fall soll in Kolumbien die Bildung von Gewerkschaften hintertreiben und gar hinter Mordfällen stecken, in Indien die Verbreitung von gefährlichen Pestiziden begünstigen und auch sonst der Welt von Übel sein – als ob wir das nicht schon wussten. Aber mit der Boykottaktion werden das jetzt viele Menschen mehr erfahren. Just in einem Zeitpunkt, in dem sich Coca-Cola eh in einer schwierigen Phase befindet, hat doch Grossinvestor Warren Buffet am lahmenden Kur nicht so sehr Freude und ist Erzrivale Pepsi auf vielen Geschäftsfeldern erfolgreicher als die Leute aus Atalanta.

Nach Ausführungen der federführenden Studenten, wiedergegeben auf Spiegel-Online, hat der Protest gegen Coca-Cola eben erst begonnen und werde nun bald auch Europa in grossem Stile erreichen. Die Globalisierung nimmt auch auf diese Art ihren Lauf und damit ein Lehrstück, was Druck gegen grosse Konzerne im Zeitalter eben dieser Globalisierung überhaupt bewirken kann. Man wird sehen.

5.1.06

(Finanzen) Oslo schliesst Konzerne von staatlichen Ölfonds aus

Norwegens Regierung hat aus ethischen Gründen sieben Konzerne von allen Investitionen aus dem staatlichen Ölfonds ausgeschlossen. Betroffen sind Hersteller von Komponenten für Atomwaffen, darunter die US-Konzerne Boeing und Honeywell. Wie Finanzministerin Kristin Halvorsen in Oslo mitteilte, hat der Ölfonds seine bisherigen Anteile an den betroffenen Unternehmen in Höhe von 3,3 Mrd. Kronen (642 Mio. Franken) veräussert.

Zur Begründung erklärte die Linkssozialistin, der Flugzeughersteller Boeing liefere Teile zur Instandhaltung und Modernisierung von nuklearen US-Interkontinentalraketen. Beim Mischkonzern Honeywell will Norwegen kein Geld mehr anlegen, weil das Unternehmen Computersimulationen für Atombombenexplosionen liefere. Neben zwei weiteren US-Unternehmen (United Technologies und Northrop Grumman) sind auch die europäischen Konzerne BAE Systems (Grossbritannien), Finmeccanica (Italien) und Safran (Frankreich) vom Osloer Anlageboykott betroffen.

Mit dem Ölfonds legt der norwegische Staat Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung in der Nordsee zur Sicherung künftiger Pensionszahlungen im Ausland an. Halvorsen erklärte, Norwegen betrete mit dem Ausschluss der sieben an Atomrüstung beteiligten Unternehmen "ethisches Neuland, das auch international beachtet werden wird". Der Ölfonds wurde von der neuen rotgrünen norwegischen Regierung unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg zum Jahreswechsel in "Pensionsfonds Ausland" umbenannt. Mit einem bisherigen Volumen von 1,28 Billionen Kronen (249 Mrd. Franken) macht der Fonds den norwegischen Staat zu einem der grössten institutionellen Anleger der Welt. (Quelle TA / SDA)

4.1.06

(Medien) NZZ in neuem Gewand

Man liess es zuwarten, um am zweiten Tag ein klareres Bild zur neuen Erscheinungsart der NZZ zu gewinnen. Gewisse Absurditäten sind geblieben, beispielsweise ein kaum abgesetzter Lead im Flattersatz, der immer noch vierspaltige Umbruch, der Schritt zum Farbbild, das fast immer an gleicher Stelle auf einer Seite platziert ist oder gelegentlich unten aus der Seite raus fällt - schliesslich die die Kompaktseite, deren Sinn nicht so richtig einleuchten will – auch wenn sie in aller Kürze doch NZZ-like sein soll.

Interessant fällt die Werbung für die neue NZZ aus. Nicht nur ist sie «in zwei Minuten» bestellt, sondern auch «in fünf statt zwanzig Minuten» gelesen, zumindest die neue Kompaktseite am Ende des ersten Bundes. Womit auch die NZZ den Kampf gegen den unbestreitbaren Erfolg des Gratisanzeigers 20 Minuten aufgenommen hat, nicht mit einem eigenen Gratisblatt zwar wie andere Verlage – aber zumindest mit einer eigenen Seite zur kurzen Lektüre. Der Erfolg wird zeigen, wie weit das Bedürfnis nach Kürzestinfo geht.

Andere Medien werten zurückhaltend und weitgehend wohlwollend. Dem lässt sich auch auf den zweiten Blick nicht zustimmen. All die erwähnten Einwände (siehe oben) sind geblieben. Immerhin gilt auch, dass die Veränderungen nicht allzu einschneidend sind – und sich die Qualität einer Qualitätszeitung eben immer noch in erster Linie an den Inhalten messen lassen soll und nicht an deren Gestaltung. Mehr Aufschluss wird da sicher der Chefredaktorenwechsel geben, der bereits angekündigt ist.