28.10.08

(Finanzen und Umwelt) Klimaschutz als Chance in der Finanzkrise

Erneuerbare Energien könnten sich angesichts der jetzigen Finanzkrise als echter Konjunkturmotor erweisen. Durch die Umstellung würden allein im Strombereich bis 2030 weltweit über 18 Billionen Dollar Brennstoffkosten für Kohle, Gas und Öl eingespart. Zu diesem Ergebnis kommt das Szenario Energie [R]evolution: Ein nachhaltiger Weltenergieausblick. Greenpeace und der Europäische Dachverband der Erneuerbare-Energien-Industrie (EREC) hatten den Report beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Auftrag gegeben.

In den letzten Wochen sind gigantische Geldmengen durch die globale Finanzkrise regelrecht verdampft, sagt Sven Teske, Energieexperte von Greenpeace International. Die Klimakrise trat dabei in den Hintergrund. Notwendig wären jedoch Investitionen von neun Billionen Dollar in Erneuerbare Energien. Vor allem in Deutschland könnte diese Energierevolution die Wirtschaft in Schwung bringen. Windkraft, Biomasse, Photovoltaik, thermische Solartechnik, Erdwärme, Meeresenergie und Wasserkraft - sie alle bieten zunehmend attraktive Möglichkeiten. Sie produzieren wenig oder gar keine Treibhausgase und beziehen ihre Energie aus nahezu unerschöpflichen natürlichen Quellen. Manche dieser Technologien sind bereits wettbewerbsfähig. Werden sie technisch weiterentwickelt, steigt auch ihre Wirtschaftlichkeit.

Wichtig: Die notwendigen Investitionen in Erneuerbare Energien und effiziente Kraft-Wärme-Kopplung stellen keine Mehrausgaben dar. Die Ausgaben wären allein schon gedeckt, weil die Brennstoffkosten der weltweiten Kohlekraftwerke wegfielen. Ab 2030 würden laut Szenario Erneuerbare Energiequellen die Hälfte des weltweit benötigten Strombedarfs decken und weit über dieses Jahr hinaus Strom ohne zusätzliche Brennstoffkosten erzeugen. Kohle und Gas dagegen würden die Weltwirtschaft weiter belasten. Die Industrie der Erneuerbaren Energien kann bis 2050 weiter mit zweistelligen Zuwachsraten rechnen und dann der fossilen Industrie den Rang ablaufen, sagt Oliver Schäfer, Policy Direktor von EREC. Zurzeit verdoppeln sich die Erneuerbaren Energien alle drei Jahre. Windkraftanlagen sind an guten Standorten bereits heute günstiger als konventionelle Kraftwerke. Die Industrie ist bereit, die Energierevolution zu realisieren. Es gibt keine technischen und ökonomischen Hürden, sondern nur politische.

Der Masterplan zeigt, wie der steigende Energiebedarf der Welt gedeckt werden kann, ohne den lebenswichtigen Klimaschutz zu gefährden. So wird berechnet, wie der weltweite Kohlendioxidausstoß bis 2050 halbiert werden kann. Dabei ist auch berücksichtigt, wie sich das weltweite Wirtschaftswachstum insbesondere in den Boomregionen China und Indien entwickelt. Mit Effizienzstandards kann der Anstieg des weltweiten Energiebedarfs gebremst werden. Die Energie, die so gespart wird, kann den wachsenden Energiehunger von Entwicklungsländern in etwa kompensieren, so Teske. Wenn gleichzeitig die Erneuerbaren Energien vervierfacht werden, können wir den jährlichen Kohlendioxidausstoß reduzieren - von heute circa vier Tonnen jährlich pro Kopf auf etwa eine Tonne bis 2050 - und das bei gleichem Wirtschaftswachstum – eine Entwicklung, die übrigens seit Neuestem auch von der ETH-Zürich propagiert wird und als realisierbar gilt.

Quelle: Greenpeace 2008

21.10.08

(Finanzen) Spots auf die Krise - Es geht auch anders!

Wie weit der Staat bei seinen Hilfsmassnahmen für die notleidenden Banken sinnvollerweise gehen kann und soll, zeigt sich in den Niederlanden (siehe nachstehendes Beispiel). Im Übrigen weisen die 12.5%, welche die UBS für ihre Bundeshilfe entrichtet, darauf hin, wie risikoreich dieses Geschäft eingeschätzt wird – und es stellt sich die Frage, warum das alles im Notrecht durchgepeitscht wird, während der Anlegerschutz mit Glück mit Wirkung im März (!) erhöht werden soll. Eine fast schon beruhigende Meldung erreicht uns aus den USA – die dortige Privatkreditblase beträgt laut Spiegel Online nur rund 100 Mrd. $ - eine nächste Implosion wird also vergleichsweise fast nur ein Taschengeld kosten. „Nach Angaben der Rating-Agentur Moody's seien Wertpapiere in Höhe von 450 Milliarden Dollar mit US-Kreditkarten auf Pump gekauft worden.“ "Hier hat sich in den vergangenen zehn Jahren eine enorme Bedrohung aufgebaut", sagt dazu der Bochumer Finanzwissenschaftler Stephan Paul der Zeitung.“ Faul davon sind also rund ein Viertel. Doch so positiv ist die Sache nicht – denn ähnliches Ungemach droht von den Autokaufkreditverkäufen...

Der niederländische Finanzkonzern ING bekommt derweil eine staatliche Kapitalspritze in Höhe von zehn Milliarden Euro. Durch die Maßnahme soll ein weiteres Absinken der Börsenkurse der ING-Gruppe verhindert werden. Das Finanzministerium in Amsterdam teilte mit, damit solle die Kapitalbasis der ING gestärkt und einem weiteren Absinken der Börsenkurse entgegengewirkt werden. Der Schritt sei wegen der "Markterwartungen" notwendig, wenngleich die Bank "gesund" sei, sagte Finanzminister Wouter Bos auf einer Pressekonferenz. Die Investition sei zeitlich begrenzt. Die Regierung wird zwei Mitglieder in den Aufsichtsrat der ING entsenden.

Das Finanzunternehmen teilte mit, es werde für dieses Jahr die Dividendenzahlungen aussetzen und die Gehälter der Manager überdenken. Der Beihilfeplan sieht vor, dass die ING eine Milliarde bestimmter Wertpapiere zum Preis von zehn Euro pro Stück an den Staat ausgibt. Der Staat hat dann bei dem Konzern in etwa die gleiche Position wie gewöhnliche Aktionäre. Teil der Vereinbarung ist auch, dass die ING auf die Zahlung einer Schlussdividende 2008 verzichtet und das Management keine Bonus-Zahlungen erhält. Die ING kann die Papiere jederzeit für 15 Euro pro Stück zurückkaufen oder sie in gewöhnliche Aktien umtauschen. Der Staat erhält auf die gekauften Papiere eine jährliche Zinszahlung von mindestens 8,5 Prozent - allerdings nur dann, wenn die normalen Aktionäre eine Dividende bekommen. Lauter Regelungen, die weit über die hierzulande mit der UBS getroffenen Abmachungen hinausgehen. Die ING Group entstand 1990 aus der Fusion der NMB Postbank mit dem größten niederländischen Versicherungsunternehmen der Nationale-Niederlanden. Der Konzern hat nach eigenen Angaben rund 85 Millionen Kunden in zahlreichen Ländern und beschäftigt 130.000 Menschen. Er gehört damit zu einem der größten Finanzunternehmen der Welt.

Das 500-Milliarden-Euro-Rettungspaket für Deutschlands Banken ist unterdessen auch in Kraft getreten. Das Bundeskabinett hat in einer Sondersitzung die Hilfen samt etlicher Bedingungen beschlossen: Wer sie in Anspruch nimmt, muss dafür massive Eingriffe in Geschäftspolitik und Gehaltsstruktur hinnehmen. Das Kabinett begrenzte den höchstmöglichen Betrag für staatliche Beihilfen an eine einzelne Bank auf zehn Milliarden Euro. Die Gehälter der Manager sollen nun grundsätzlich auf 500.000 Euro jährlich begrenzt werden. Ausnahmen sind vorgesehen.

15.10.08

(Finanzen & Umwelt) Grundprobleme bleiben

Die Situation präsentiert sich noch immer ebenso dramatisch wie dynamisch. Kaum ist der Oelpreispeak (vorübergehend) abgewendet, hält die Finanzkrise die Welt in Atem. Und im Nacken haben wir stets die Klimaerwärmung, die sich mit ihren vielen einzelnen Katastrophen (noch nie gab es mit über 800 derart viele wie im letzten Jahr) nadelstichartig immer wieder in Erinnerung ruft.

Nun haben nach den USA auch viele andere Staaten ein Rettungspaket geschnürt und verabschiedet, viele Fragen bleiben offen – insbesondere ob die Mittel genügen, den Kreditfluss wieder in Gang zu bringen. Trotzdem: Die Paket enthalten zusätzliche Bestimmungen, die zu Optimismus Anlass geben. Endlich ist der Einlegerschutz vielerorts auf ein vernünftiges Niveau angehoben worden – eine Massnahme, die zur Vertrauensbildung dem Schweizer Finanzplatz sehr wohl anstünde.

Vor allem in den USA enthält das revidierte Rettungspaket wenig beachtete Bestimmungen über die Förderung erneuerbarer Energien, insbesondere der Sonnenenergie. Wenn also etwa der Sonnenstaat Kalifornien derzeit finanziell am Abgrund steht (Notfallanleihen sollen Schwarzeneggers Pleitekassen über Wasser halten), könnte die fünftgrösste Volkswirtschaft der Welt gleichzeitig am Beginn eines glänzenden solaren Zeitalters stehen.

Womit bezüglich des ersten der drei Problemkomplexe des Weltsystems ein praktikabler Lösungsweg aufgezeigt ist: die radikale Förderung erneuerbarer Energien als erstes Gebot der Stunde. Für die Schweiz heisst dies: sofortige Revision des eben beschlossenen Energiegesetzes mit Abschaffung der Deckelung bei der Unterstützung eben dieser Energieformen. Es ist ein Aberwitz der Energiegeschichte, wenn um die 5000 Unterstützungsgesuche um kostendeckende Vergütungen beim Bundesamt für Energie anhängig sind und nur deren 2000 berücksichtigt werden können. Als bräuchte es noch eines Beweises, wie gross das Vertrauen in diese Energieformen ist und wie einschränkend die gegenwärtigen Marktbedingungen und Preise gleichzeitig sind.

Bei den Finanzen, dem zweiten aktuellen Problemkomplex, ist es nicht ganz so einfach. Denn die unweigerlich nötige Neuregulierung will gut bedacht sein. Vorschläge der Verstaatlichung oder eines Trennbankensystems, wie sie die Linke in peto hat, sind bei aller Attraktivität doch genau abzuschätzen, erwiesen sich doch einige dieser Finanzmarktregelungen auch schon als Krisenursache. Nicht zuletzt haben staatliche Finanzinstitute zur gegenwärtigen Krise ihren Beitrag geleistet – waren etwa in Deutschland vor allem Staatsinstitute in die Problemfelder eingebettet. Wenn auch die Exzesse im privat dominierten Finanzmarkt USA ganz klar als eigentliche Krisenverursacher gelten müssen und die staatlich beeinflussten Finanzhäuser als Mitläufer zu profitieren suchten. Besser hielten sich vielleicht genossenschaftliche Ansätze – in Form der Raiffeisenbanken hierzulande immer noch (und erfolgreich) präsent. Während die von einer Genossenschaft in eine AG umgewandelte Swiss Life (ehemals Rentenanstalt) schon in der letzten Krise hart am Untergang vorbei schrammte.

Dass das Finanzsystem eine ursprüngliche Aufgabe hat, auf die es sich wieder besinnen muss, zeigte vergangene Woche die Mikrofinanzkonferenz in Genf. Die Kreditvergabe an eine produktive Güter- und Dienstleistungsgesellschaft steht am Anfang allen Wohlstands. Bezeichnenderweise greift die Bewegung an ihrem Ursprung im fernen Bangla Desh unterdessen in jene Bereiche aus, die wir hier als zentral für das künfitge Schicksal der Globalisierung und der Menschheit insgesamt orten. So ist das Grameeninstitut unterdessen tätig im Bereich der Finanzierung von lokalen Solaranlagen wie auch bei der Sicherstellung der Ernährung der Bedürftigsten (Youghurt-Produktion für die Landbevölkerung zusammen mit dem französischen Nahrungsmittel-Multi Danone).

Zurück zur Schweizer Volkswirtschaft: Jeder sechste Arbeitsplatz ist direkt oder mittelbar mit dem Finanzplatz verbunden (wie der Autor übrigens auch, der eben ein bedeutendes Mandat in diesem Bereich verloren hat). Also ist der Glaube irrig wenn nicht gemeingefährlich, wir kämen noch einmal davon. Der sang- und klanglose Abgang des Chefs der hiesigen Derivatebörse mag ein Zeichen an der Wand sein oder andere Gründe haben, symptomatisch ist er auf jeden Fall. Die schweizerische Fondswirtschaft begibt sich im übrigen auf gefährliches Gelände, seit sie ihr Heil in der in letzter Zeit beobachtbaren Anbiederung an die Hedge-Fonds-Industrie sucht.

Schliesslich zum Klima: Bisher gänzlich untergegangen ist, dass die zu Recht als CO2-Verursacherin grossen Stils gegeisselte Landwirtschaft nicht radikal den Weg zu einer biologischen Ausrichtung geht, der den Ausstoss von Treibhausgasen um bis zu 60% aus diesem Bereich vermindern könnte. Widerlegt sind in diesem Zusammenhang unterdessen die Vorurteile, biologische Landwirtschaft ohne Kunstdüngereinsatz sei zuwenig ergiebig. Gerade in den Tropen erzielt sie im Gegenteil hervorragende Ergebnisse.

Im Bereich der Erneuerbaren Energien liegen realisierbare Vorschläge auf dem Tisch. Es ist absurd, dass ausgereifte Technologien und Lösungsansätze noch immer als unrealistisch abzustempeln, während gleichzeitig Grosskraftwerke mit einer Realisierungszeit von einigen (Gas) bis mindestens zehn Jahren (Atom) als Ausweg aus der Energiekrise gelten. Zusammen mit Effizienzgewinnen aus einer radikalen Förderung der Erneuerbaren könnte eine radikale Umkehr eingeleitet werden. Schritte, die allesamt hierzulande realisierbar und finanzierbar wären – besänne sich der Finanzsektor auf seine ursprüngliche Aufgabe, der Wirtschaft ganz schlicht und einfach Kredit zu gewähren und auch bei risikoreicheren Vorhaben nicht zu kneifen.

7.10.08

(Finanzen) Wagniskapitalgeber investieren unverdrossen in EE Unternehmen

Trotz der Krise an den Finanzmärkten pumpen Wagniskapitalgeber so viel Geld in Erneuerbare Energie Unternehmen wie nie zuvor. Das ist einem aktuellen Bericht der US-amerikanischen Cleantech Group aus San Francisco zu entnehmen. Sie hat die Investitionen erhoben, die im 3. Quartal in Nordamerika, in Europa, in Indien und in China Firmen aus dem Sektor zuflossen. Demnach wurde die Rekordsumme von insgesamt 2 Milliarden Dollar aus dem 2. Quartal mit nun 2,6 Milliarden Dollar um 17 Prozent übertroffen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum beträgt der Anstieg sogar 37 Prozent.

Dem aktuellen Quartalsbericht zufolge wurden 67 Prozent des Wagniskapitals in Erneuerbare Energie Unternehmen aus Nordamerika investiert. Hiervon entfiel mit 1,1 Milliarden der Löwenanteil wiederum auf Kalifornien, wo sowohl viele Firmen aus dem Sektor als auch viele Risikokapitalgesellschaften ansässig sind. 28 Prozent des im 3. Quartal investierten Wagniskapitals nahmen laut der Cleantech Group Akteure der alternativen Technologien ein, die ihren Sitz in Europa (inklusive Israel) haben. Mit insgesamt 111 Millionen Dollar strichen chinesische Unternehmen vier Prozent des Wagniskapitals ein. Indien kam lediglich auf 0,4 Prozent.


Wie die Cleantech Group ausführt, konnten Akteure im Bereich solarer Dünnschichttechnologie im 3. Quartal besonders viel Geld einsammeln. Insgesamt 620 Millionen Dollar seien allein in diesen Bereich geflossen. Davon profitierte zum Beispiel die deutsche Sulfurcell Solartechnik, die laut dem Bericht 134 Millionen Dollar einwerben konnte. Ebenfalls stark im Trend waren Unternehmen, die auf Algen als Rohstoff für Bioenergie setzen. Sie erhielten im 3. Quartal 95 Millionen Dollar an Wagniskapital.

Quelle: www.ecoreporter.de

3.10.08

(Umwelt / Finanzen) USA stellen Weichen für Solarenergie

In diesen Tagen fällt nicht nur die Entscheidung darüber, ob die US-Parlamentarier endlich den Weg frei machen für das 700 Millionen Dollar Paket, mit dem die Regierung in Washington die Bankenkrise in den Griff kriegen will. Überraschenderweise hat der US-Senat auch die Verlängerung der Steuervergünstigungen für Grünstrom-Projekte in das Gesetzespaket eingebunden. Sollten die Mitglieder des Repräsentantenhauses zustimmen, dürften die Regelungen der Branche der Erneuerbaren Energien in den Vereinigten Staaten starken Aufwind geben.

Der US-Analyst Dan Ries von Collins Stewart ist zuversichtlich, dass das Gesetzespaket durchkommt. „Die Chancen liegen über 50 Prozent“, meint er und verweist darauf, dass es sich die Parlamentarier einfach nicht leisten können, abermals einen Rettungsplan für die US-Wirtschaft zu blockieren. Da nun die Förderung der alternativen Energien in das Paket eingebunden sei, seien auch für deren Verlängerung die Aussichten sehr gut. Allerdings hatten die Demokraten bislang verlangt, dass die geplanten Steuervergünstigungen für Grünstromprojekte dadurch gegenfinanziert werden, dass man die Vergünstigungen für die Ölbranche senkt. Dagegen sträuben sich die Republikaner und US-Präsident Bush, der ein Veto-Recht besitzt. Nun dürften die Demokraten jedoch die Kröte einer weiteren Belastung des Bundeshaushaltes schlucken. Denn so würden sie zumindest rechtzeitig vor dem Auslaufen der bisherigen Steuervergünstigungen für Erneuerbare Energie Projekte eine Verlängerung erlangen und zugleich verhindern, dass das Rettungspaket scheitert und damit womöglich eine massive Wirtschaftskrise ausgelöst wird.

Der Senat hatte das Rettungspaket mit umfassenden Steuersenkungen verknüpft, von denen die so genannten tax credits für Grünstromprojekte nur ein Teil sind. Diese jedoch machen in den USA Investitionen in Erneuerbare Energien erst wirtschaftlich attraktiv. Die Steuervergünstigungen für die alternativen Technologien belaufen sich aber zusammen auf weniger als zehn Milliarden Dollar. Die vom Senat verabschiedeten Steuervergünstigungen summieren sich insgesamt auf rund 150 Milliarden Dollar.

Sollte auch das Repräsentantenhaus zustimmen, können ab 2009 US-Firmen und Privatleute Investitionen in Photovoltaik unbegrenzt steuerlich geltend machen. Der bisherige Deckel von maximal 2.000 Dollar entfällt. Somit können sich Solar-Investments für viele potentielle Investoren rentieren, vor allem angesichts steigender Energiepreise. Laut Rhone Resch vom Solarverband Solar Energy Industries Association würde diese Regelung private Investitionen in den Solarsektor der Vereinigten Staaten von über 300 Milliarden Dollar nach sich ziehen. Rund 440.000 neue Arbeitsplätze könnten so entstehen. Vor allem in Kalifornien würde ein Solarboom ausgelöst. Dort könnte Solarstrom nach Expertenschätzungen bereits in wenigen Jahren preislich mit herkömmlich erzeugtem Strom konkurrieren.

Quelle: www.ecoreporter.de