30.11.08

(Umwelt) Wald für die Wüste

Eine neue bahnbrechende Erfindung aus den Niederladen macht es möglich, grosse Wüsten- und Felsflächen auf der Erde in den kommenden Jahren wieder aufzuforsten. Experimente in der Sahara bewiesen, dass Bäume dank der WaterBoxx selbst unter härtesten Umweltbedingungen wachsen können und mit genügend Wasser versorgt werden.

Die Erfindung von Pieter Hoff, einem Geschäftsmann und Erfinder aus den Niederlanden, hat den prestigeträchtigen Beta Dragons Preis während des jährlichen Flying Dutchman 2008 Science and Technology Symposiums in Amsterdam gewonnen. Die WaterBoxx sieht wie ein rechteckiger Kunststoffeimer mit einem Loch in der Mitte aus, in dem der Baum in die Erde gepflanzt wird. Die raffiniert gebaute Oberseite fängt Kondensationswasser in der Nacht auf. Zusammen mit dem Regenwasser aus den selten auftretenden Regenschauern wird es in kleinen Dosen nach innen an den Baum abgegeben. Zusätzlich verhindert die WaterBoxx das Verdunsten des Wassers in den oberen Bodenschichten und schützt die Wurzeln gegen Sonne, Wind, Unkraut oder Nagetiere. Nach einem Jahr ist der Baum stark genug, um selbstständig zu wachsen und die WaterBoxx kann entfernt werden.

"Bäume wachsen zwar in trockenen Gegenden, verbreiten sich aber nicht weiter. Die WaterBoxx gibt ihnen einen wichtigen Vorsprung", erläutert Hoff. Er hat vor kurzem seine Erfindung in der marokkanischen Wüste erfolgreich getestet. 90 Prozent der mit einer WaterBoxx angepflanzten Bäume waren nach ein paar Monaten mit einem extrem heissen und trockenen Sommer grün und am Leben. 90 Prozent der Bäume, die ohne die WaterBoxx gepflanzt wurden, starben ab, obwohl sie jede Woche gewässert wurden.

Hoff ist davon überzeugt, dass bei Anpflanzung der richtigen Baumarten grosse Teile der Erde wiederaufgeforstet werden können, ohne dabei Nutzflächen opfern zu müssen. Er sucht gegenwärtig Investoren, die seine Erfindung im Nahen Osten, in Indien, in Afrika und anderen trockenen Gegenden anwenden können. Hoff: "Wenn wir 2 Milliarden Hektar wiederaufforsten können, binden die Bäume mehr CO2, als die Menschheit produziert, und damit wäre das ganze CO2-Problem gelöst." Seine WaterBoxx ist vom 1. Juli 2009 an erhältlich.

Quelle: Presseportal - www.sonnenseite.com

25.11.08

(Umwelt) Jetzt kommt die Elektro-Tankstelle

In Berlin ist der erste in Europa ausgelieferte Elektro-Roadster "Tesla" präsentiert worden. Besitzer des bahnbrechenden kalifornischen Elektro-Sportwagens, der mit Strom aus einfachen Lithium- Ionen-Akkus in weniger als vier Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt und eine Reichweite von fast 400 Kilometern hat, ist Matthias Willenbacher.

Der 39-Jährige ist Gründer und Vorstand der juwi-Gruppe, einer der führenden Projektentwickler von Windkraft-, Solar- und Bioenergieanlagen. "Elektromobilität muss die Verkehrssysteme der Zukunft prägen, doch das alleine reicht nicht. Wenn die Emissionen vom Auspuff einfach zum Kohlekraftwerk verlagert werden, dann haben wir mit Blick auf die Klimakatastrophe nichts gewonnen. Elektromobilität macht aber nur Sinn, wenn der Strom aus erneuerbaren und damit sauberen Energieträgern kommt – zum Beispiel aus Wind-, und Sonnenenergie. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen", so Willenbacher bei einem Hintergrundgespräch der Agentur für Erneuerbare Energien in Berlin. Konkret heißt das: Juwi will so schnell wie möglich den über 80 Wagen umfassenden Firmen-Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge verschiedener Hersteller umstellen. "Wir würden am liebsten gestern damit anfangen, doch bislang haben wir trotz intensivster Suche keinen Autohersteller gefunden, der uns entsprechende Elektrofahrzeuge liefern könnte", kritisiert Willenbacher und verweist auf eine weitere wichtige Funktion von Elektroautos. "Sie dienen auch als intelligente Stromspeicher.

Elektrofahrzeuge werden zum Aufladen der Batterie üblicherweise nachts an die Steckdose gesteckt, so dass sie etwaige Überschüsse an Windstrom aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben können." Am Firmensitz Wörrstadt zeigt juwi, dass die Umstellung auf eine saubere Elektro- Mobilität möglich ist. Am Firmengebäude selbst und im Umfeld des Unternehmenssitzes erzeugt juwi mit Photovoltaikanlagen Strom, mit dem Elektroautos an der firmeneigenen "Solarstrom-Tankstelle" gespeist werden können. Dabei hat das Unternehmen höchst innovative Konzepte umgesetzt.

So werden die Parkplätze am Firmensitz von juwi-Solarcarports überdacht, die mit Dünnschicht-Solar-Modulen bestückt sind. Den juwi-Solarcarport gibt es in nahezu allen Größen. Ein Solarcarport der Einstiegsgröße (zwei Parkplätze) erzeugt mit der Kraft der Sonne Strom, mit dem zwei Elektroautos jeweils rund 15.000 Kilometer pro Jahr fahren können. Strom, der dezentral, also vor Ort in der Region, aus regenerativen Energieträgern gewonnen wird, bewahrt nicht nur vor dem Klimakollaps, sondern ermöglicht auch eine günstige und preisstabile Mobilität. "Mit Windstrom kann der Tesla beispielsweise für vier Euro "vollgetankt" werden. Und mit einer Windenergieanlage der modernsten Generation kann man Strom für die Jahresfahrleistung von 6.000 Elektrofahrzeugen produzieren", betont Matthias Willenbacher.

Quelle: juwi Holding AG 2008

19.11.08

(Umwelt & Finanzen) Waghalsiges Solarexperiment

Einer der grossen deutschen Sonnenstromkonzerne hat dem US-Automobilkonzern General Motors (GM) angeboten, dessen deutsche Opel-Werke zu übernehmen. Solarworld will demnach Barmittel in Höhe von 250 Millionen Euro und Banklinien von 750 Millionen Euro für Opel bereitstellen (vorbehaltlich einer Bundesbürgschaft). Kernvoraussetzung für die Übernahme sei die komplette Trennung von Opel aus dem GM-Konzern und eine Kompensationszahlung von 40.000 Euro pro deutschem Arbeitsplatz (insgesamt 1 Milliarde Euro), so SolarWorld.

Der häufig als „Sonnenkönig“ titulierte SolarWorld Chef Frank H. Asbeck sagte: ''Nachhaltigkeit ist ein umfassendes Konzept. Die Herausforderungen des Klimaschutzes und des Marktes lassen sich nur durch einen Übergang von Automotive- zu Sunmotivekonzepten bewältigen.“ SolarWorld verweist auf Erfahrungen mit Transaktionen vergleichbarer Größenordnung: Vor zwei Jahren habe man die Solarsparte des Shell-Konzerns mit einer Kompensationszahlung von 100 Millionen Euro übernommen, diese an Standorten in den USA konsequent modernisiert und im laufenden Jahr in die schwarzen Zahlen geführt.

Wie es weiter heißt, ist SolarWorld konkret an den vier deutschen Werken und dem Entwicklungszentrum der Adam Opel GmbH in Rüsselsheim interessiert. Man wolle Opel zum ersten ''grünen'' europäischen Autokonzern weiterentwickeln. Der Fahrzeugbauer soll nach Vorstellung der SolarWorld AG künftig neben der nachhaltigen Weiterentwicklung der erfolgreichen Baureihen eine neue Fahrzeuggeneration mit energieeffizienten und emissionsarmen Antrieben produzieren. Das europäische Entwicklungszentrum in Rüsselsheim arbeite bereits an Lösungen für zukunftsfähige Elektrofahrzeuge wie dem ''Volt''. Mit dem Umbau der Produktpalette würde der traditionsreiche deutsche Autobauer künftig insbesondere Elektro- und Hybridfahrzeuge und Typen neuester Technologie wie extended-range Elektrofahrzeuge anbieten, die Elektro- und Verbrennungsmotor hocheffizient kombinieren. SolarWorld arbeitet den Angaben zufolge seit einigen Jahren an der Entwicklung und Erprobung von Elektrofahrzeugen, die mit Solarenergie erfolgreich Rennen bestreiten.

Quelle: www.ecoreporter.de

17.11.08

(Umwelt) The world goes solar

Wie wird sich der Solarmarkt entwickeln, welche Unternehmen und Bereiche sind aussichtsreich? Die Bank Sarasin ist dieser Frage nachgegangen und hat jetzt eine aktuelle Studie zum weltweiten Solarmarkt vorgelegt. Die Untersuchung mit dem Titel „Solarenergie 2008 – Stürmische Zeiten vor dem nächsten Hoch“ vergleicht und bewertet die Aussichten der Technologien, Märkte und Unternehmen im Bereich der Solarenergie.

Ihr zufolge ist für 2009 nur eine installierte PV-Leistung von 4,8 Gigawatt (GW) bzw. eine verringerte Zuwachsrate von 17 Prozent zu erwarten. Ab 2010 sei jedoch wieder mit einer Beschleunigung des Marktes zu rechnen, so dass von 2007 bis 2012 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 48 Prozent erreicht werde, so die Studie. Europa wird laut Sarasin in dieser Periode zurückhaltender wachsen als zuletzt, um 34 Prozent pro Jahr. Bis 2020 prognostiziert die Bank einen Anstieg des globalen Marktvolumens auf 125 GW neu installierte PV-Anlagen. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 2012 bis 2020 von 28 Prozent.

Die Photovoltaikindustrie (PV) befindet sich laut Sarasin in einer Übergangsphase: Globale Unterstützungsprogramme nehmen ab, der Polysiliziummangel entschärft sich und der Anteil der Dünnschichtmodule wächst dank Kostenvorteilen deutlich. Das übergeordnete Ziel der Solarbranche, Energie zu konkurrenzfähigen Preisen zu erzeugen – und zwar ohne staatliche Unterstützung – scheint greifbar. Damit wäre die Netzparität erreicht und die Nachfrage würde ungeahnte Wachstumsraten ermöglichen. Für den PV-Markt erwartet die Bank Sarasin bis 2012 eine durchschnittliche globale Zuwachsrate von 48 Prozent und bis 2020 einen Anstieg des globalen Marktvolumens auf 125 Gigawatt (4 GW in 2008) neu installierte PV-Anlagen. Hierbei spielen solare Großanlagen eine bedeutende Rolle und werden bereits vermehrt direkt von Stromversorgern finanziert. Gleichzeitig bleibt der Markt für Solarkollektoren bis auf weiteres volatil.

Spezielles Augenmerk richtet die Studie auch auf die Material sparenden Dünnschicht-Technologien sowie neue attraktive Märkte. Die Ausbaupläne sind beeindruckend: Nach Einschätzung der Bank Sarasin werden diese Technologien ihren Marktanteil bis 2012, von heute 12 auf 23 Prozent steigern können. Ihr heute noch geringerer Wirkungsgrad von 7 bis 11 Prozent dürfte durch niedrigere Kosten sowie eine steilere Lernkurve kompensiert werden. Die fünf Unternehmen mit den attraktivsten Perspektiven in diesem Bereich seien First Solar, Sharp, Calyxo (Q-Cells), United Solar Ovonics und Sunfilm.

„Obwohl die Einspeisetarife in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich gesenkt wurden, erwarten wir auch für 2009 ein Marktwachstum von 10 Prozent. Dies ist gleichbedeutend mit rund 1870 Megawatt (MW) an zusätzlich installierter PV-Leistung für das kommende Jahr. Mit einem Marktanteil von 39 Prozent an der weltweit neu installierten PV Leistung bleibt Deutschland damit der wichtigste Absatzmarkt.

Als eine kostengünstige Technologie zur zentralen Stromerzeugung haben sich laut Sarasin solarthermische Kraftwerke (CSP-Anlagen) etabliert. Ihnen erwachse jedoch zunehmend Konkurrenz durch PV-Großanlagen. Für beide Technologien gebe es allerdings unterschiedliche Anwendungsbereiche. Für 2012 geht die Sarasin-Studie von einer kumulierten CSP-Kraftwerksleistung von 5,5 GW aus. Dies entspricht einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 44 Prozent pro Jahr. Im Zuge der Kreditkrise wird die Finanzierung solcher Solarkraftwerke laut der Untersuchung zu einem entscheidenden Faktor. Wie darin ausgeführt wird, treten in Zukunft vermehrt Stromversorgungsunternehmen im Markt auf. Sie können von einem verstärkten Trend zu Investitionen im Infrastruktursektor profitieren und mit ihrer Größe und Bonität eine günstigere Finanzierung erhalten.

Für die Bewertung von Solarunternehmen sind Wachstumskraft und geringe Verschuldung wichtig Faktoren, stellt die Bank klar. Im Hinblick auf eine solide Finanzierung liegen laut Sarasin Q-Cells, REC und First Solar ganz vorne. Dagegen würden viele chinesische Unternehmen eine überdurchschnittlich hohe Verschuldung aufweisen.

Sarasin gibt sich davon überzeugt, dass die Solarindustrie nach einem schwierigen Jahr 2009 wird "gestärkt aus dem heiklen Umfeld hervorgehen" kann. Dafür müsse es aber gelingen, die Kosten auch tatsächlich um über 10 Prozent pro Jahr zu senken. Das Erreichen der Netzparität in ersten wichtigen Märkten wie Italien, Kalifornien und Japan ab 2010 werde die PV-Industrie enorm stärken.

Quelle: Sarasin / www.ecoreporter.de

4.11.08

(Umwelt) Social Business auf dem Weg zu einer gerechteren Welt

Berlin soll zu einem "Weltzentrum" für ein sozialökologisches Wirtschaften werden, das die Ökonomie in den unmittelbaren Dienst der sozialen Entwicklung stellt. "Social Businesses werden allein zum Zweck der Lösung von sozialen und ökologischen Problemen gegründet, nicht zur Gewinnmaximierung", erklärte Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus Yunus auf dem "Vision Summit" am Sonntag an der Freien Universität (FU) Berlin. Der Wirtschaftsprofessor und Gründer von mehr als zwei Dutzend "Sozialunternehmen" gab eine weitreichende Kooperation mit der FU Berlin sowie mit dem "Genisis Institut" bekannt.

Vor den 900 Teilnehmern des Vision Summit, zu denen auch der Betreiber von www.tipp.ch gehörte, sagte Yunus, der die Grameen Bank in Bangladesch gründete, Berlin sei "genau der richtige Ausgangspunkt für das Grameen Creative Lab. Nach dem Modell der Kooperation mit der FU Berlin werden später ähnliche Kooperationen mit anderen Universitäten in anderen Ländern folgen." Yunus erkennt in der neuen Generation von Unternehmen mit sozialer Ausrichtung die Chance zu einem Wirtschaften im Dienste von Mensch und Umwelt. Die erste Generation von Sozialunternehmen bestand aus Kleinkreditinstituten wie die von ihm gegründete Grameen Bank in Bangladesch, die inzwischen an 130 Millionen besonders arme Menschen weltweit kleine Existenzgründungskredite vergeben hat. Die zweite Gründerwelle von Sozialunternehmen sucht letztlich auf alle sozialen und ökologischen Fragen ökonomisch funktionierende Antworten.

Beim Vision Summit stellten mehr als 50 Sozialunternehmer aus aller Welt ihre Ideen und Geschäftsmodelle einen Publikum aus Stiftungen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen vor. "Damit soll sich nun das multiplizieren, was bereits die Vorbereitungen zum Vision Summit ausgelöst haben", sagte Spiegel. Er hofft auf eine Gründungswelle von Sozialunternehmen in Deutschland und Europa. Als Pionierbeispiele führt er den bereits im Juli öffentlich zugelassenen " Good Growth Fund " an, der Sozialunternehmen fördert. Die Social Business Management GmbH will anderen aussichtsreichen Sozialunternehmen als Inkubator auf die Beine helfen. Und das Projekt " Grameen Berlin ", in dem deutsche Mikrofinanzexperten zusammenarbeiten, will die Erfahrungen der Grameen Bank auf deutsche Verhältnisse übertragen. Yunus selbst erklärte sich bereit, hierfür als Coach zu wirken.

Quelle: www.interportal.ch Netzwerk für internationale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik