29.9.07

(Umwelt) Grüne Elektronik auf dem Vormarsch

Greenpeace hat soeben seinen fünften Ranking-Bericht zur Geräteumweltverträglichkeit der größten Mobiltelefon- sowie Computerhersteller veröffentlicht. Demnach zeichnet sich ein deutlicher Trend bei der Elektronik-Industrie ab, gefährliche Substanzen aus ihren Geräten zu verbannen und das Recycling alter Geräte zu gewährleisten. Alle 14 getesteten Firmen bekommen inzwischen fünf bis acht von zehn möglichen Punkten. Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung, da noch vor einem Jahr die Hälfte der Firmen weniger als fünf Punkte erreichte.

Der Leitfaden zur grünen Elektronik wurde im August 2006 das erste Mal veröffentlicht. Er war die Antwort von Greenpeace auf die Tatsache, dass die meisten Firmen sich nicht dafür verantwortlich fühlten, ihren Elektroschrott auch zu recyclen. Der Leitfaden bewertet die 14 größten Elektrohersteller danach, inwiefern sie in ihrem Produkten gefährliche Substanzen verarbeiten und ob sie über Rückgabe- und Recyclingsysteme für ihre Altgeräten verfügen. Die neueste Ausgabe gibt Nokia als derzeit führenden Hersteller an. Sony Ericsson belegt den zweiten Platz und Dell teilt sich mit Lenovo den dritten Platz.

Sony und LG Electronics (LGE) konnten ihren guten Punktestand weiter ausbauen. Beide Firmen haben die Anti-Recycling-Industriekoalition verlassen. Diese Vereinigung befürwortet es, von Verbrauchern eine Recycling-Gebühr zu verlangen und setzt sich gegen eine Verantwortung der Produktionsfirmen für Recycling von Altprodukten ein. Sonys neues Programm zum kostenlosen Recyclen seiner Produkte in den USA und sein Austreten aus der Anti-Koalition zeigt ein neues Bekenntnis zu individueller Herstellerverantwortung, fügt Hind hinzu. Jedoch muss der Hersteller nun weitere Schritte gehen und dieses Programm weltweit bekannt machen, wenn er die Konkurrenz anführen will.

Am schlechtesten schneidet Panasonic ab. Obwohl der Hersteller einige Produkte frei von den meisten gefährlichen Chemikalien anbietet, versagt die Firma komplett beim Recycling alter Produkte. Apple, der Hersteller des neuen iPhones, hat keine Verbesserungen vorgenommen und darum mit 5,3 Punkten nur den zwölften Platz erreicht. Apple bleibt damit teilweise weit hinter der Konkurrenz zurück.

Quelle: Greenpeace / www.sonnenseite.com

20.9.07

(Umwelt) Grosskonzerne setzen nun auch auf Windkraft – in Megamassstab.

Gleich mehrere Meldungen aus der Energieszene lassen in diesen Herbstwochen aufhorchen. So etwa diese: Der weltgrößte Atomkonzern Areva drängt weiter auf mehr Windenergie. Nachdem der französische Atomkonzern Anfang 2007 die deutsche "Repower" übernehmen wollte, aber gescheitert war, übernimmt der französische Staatskonzern jetzt den Windturbinenhersteller Multibrid in Bremerhaven. Kosten 150 Millionen Euro.

„Mit AREVA haben wir den starken Partner gefunden, mit dem wir in den nächsten Jahren unsere Position am Markt noch weiter stärken und ausbauen werden“, so Ingo de Buhr, Geschäftsführer von PROKON Nord. „Mit der Finanzkraft und den weltweiten Aktivitäten von AREVA wollen wir den Zukunftsmarkt der Offshore-Windenergie strategisch europaweit ausbauen.“ Das Unternehmen entwickelt Offshore-Anlagen und ist am ersten französischen Offshore-Park "Alabasterküste" beteiligt. Bis 2009 sollen vor der deutschen Nordseeküste 160 Windräder der Fünf-Megawatt-Klasse für zwei Offshore-Windparks gefertigt werden. Diese 160 Windräder können ein kleines Atomkraftwerk ersetzen.

Der neue Deal unterstreicht das Interesse der alten Energieversorger, gerade noch rechtzeitig auf den Zug der Erneuerbaren aufzuspringen. Auch die atomverrückten Franzosen müssen nun also allmählich umsteigen. Aber auch Deutschlands größter Energiekonzern E.on betreibt bereits 20 Windparks – allerdings in England. Und jetzt planen die Düsseldorfer einen weiteren Offshore-Windpark mit 80 Windrädern - acht Kilometer vor der englischen Küste von Yorkshire. Die 80 Windräder sollen bis zu 300 Megawatt Strom erzeugen und den Strombedarf von etwa 700.000 Menschen decken. Der geplante Windpark "Humber Gateway" soll etwa 600 Millionen Euro kosten.

Quelle: www.sonnenseite.com

18.9.07

(Umwelt) Solarcomplex - Grossprojekt ennet der Grenze

Während in der Schweiz kleinere Unternehmen langsam in der aufblühenden Solarbranche Fuss fassen, ist das nördliche Nachbarland viel weiter. Neben renomierten Grossunternehmen wie Solarworld, Conergy und Q-Cells – allesamt Komplettanbieter im Bereich der Solartechnologie – sind Bürgerinitiativen vielversprechend unterwegs. Herausragendes Beispiel ist die in Baden-Würtemberg tätige Solarcomplex AG, die neben vielen Einzelprojekten unter anderem die Aktion Bioenergiedörfer gestartet hat.

Biogas, moderne Holzenergie, Photovoltaik: Mauenheim ist das erste Dorf in Baden-Württemberg, welches sich vollständig aus heimischen erneuerbaren Energien versorgt. Über ein 4 km langes Nahwärmenetz wird Wärme aus einer Biogasanlage und einer Holzhackschnitzelheizung an 66 kommunale, kirchliche und private Gebäude geliefert. Neben den ökologischen Vorteilen hat das Projekt gemäss den Realisatoren von Solarcomplex einen hohen regionalwirtschaftlichen Wert: Die Energiekosten fließen nicht mehr ab, sondern bleiben als Kaufkraft vor Ort. Wäre nach Initianten auf viele Dörfer in BW zu übertragen – und sicher auch in den ländlichen Raum in der Schweiz. Als nächstes steht das Bioenergiedorf Lippertsreute zur Realisierung 2007 und 2008 an.

Solarcomplex strebt eine Taktzahl von einem Bioenergiedorf pro Jahr an. Konzepte für Zuschüsse sind in Baden-Würtemberg unterdessen vor der Realsation. Solarcomplex führt sodann im Oktober eine Messe Moderne Energien durch (Insel Mainau vom 19.-21.Oktober, 10-18 Uhr) – während sich Mauenheim vor Besucherinteresse kaum mehr erretten kann, sogar aus England und China. Langfristiges Ziel ist es, Bioenergiedörfer in D (1000) und europaweit spriessen zu lassen.

Solarcomplex hat des weiteren mit der 6-kW-Konzeption bisher über 3 Megawatt Solarkraftwerke realisiert. Das entspricht einer Modulfläche von rund 30.000 Quadratmetern und einem Jahresstromertrag von etwa 3 Mio. kWh sauberem Solarstrom pro Jahr, ausreichend für 3.000 Personen oder 850 Haushalte. Während der Laufzeit der Anlagen werden gegenüber dem herkömmlichen Strommix gut 40.000 t CO2 eingespart. Die Investitionssumme von bisher 15 Mio. Euro gilt in Zeiten einer kränkelnden Baukonjunktur ein kleines regionales Wirtschaftsförderungsprogramm. Viele Initiativen auf einmal, deren Nachahmung auch in der Schweiz anzustreben wäre!

Weitere Informationen über www.solarcomplex.de

13.9.07

(Finanzen) Finanzplatz Schweiz bläst zum Sturmangriff

Vor wenigen Jahren hatte es anders getönt. Da war von bevorstehender Redimensionierung gewaltigen Ausmasses die Rede. Jetzt wollen die Protagonisten des hiesigen Finanzplatzes bis Mitte des kommenden Jahrzehnts ein nicht unbescheidenes Wachstum stemmen. Sie stellen 20 bis 40 Prozent mehr Arbeitsplätze und eine entsprechende Zunahme des Steueraufkommens in Aussicht. Dass dies gerade jetzt erfolgt, ist gemäss Peter Gomez, dem Verwaltungsratspräsidenten der Schweizer Börse SWX, kein Zufall, vielmehr (erhoffte) Beeinflussung des kommenden Legislaturprogramms des Bundesrats. Während sich Fondsverbandspräsident Fischer gleichzeitig dagegen verwahrte, hier direkt Wahlkampf aus Sicht der Finanzbranche zu machen.

Damit der Finanzplatz seine Vision von einer «Top-3-Position unter den weltweiten Finanzplätzen» realisieren kann, braucht es von Seiten der Politik und Verwaltung passende «Regulationen», will heissen einfache, klare und nicht zu weit gehende Gesetze und Vorschriften. Will im Klartext auch heissen, keine politisch motivierte Rechtshilfe vorzusehen – und so der internationalen Vermögensverwaltung (Private Banking) Vorschub zu leisten. Bedeutet für die Lebensversicherungsbranche die Abschaffung der ihr schon lange als Stachel im Fleisch sitzenden Stempelsteuer und für die Hedge-Fonds-Branche Elimination hinderlicher Vorschriften.

Doch ebendiese hängt derzeit eher in den Seilen. Folgt man Branchenkennern, so ist die spätsommerliche Börsenkrise noch nicht ausgestanden. Die Zunft sei vielmehr angeschlagen oder «knocked out», wie es Frédéric Lebel, oberster Anlagechef der Privatbank Lombard Odier Darier Hentsch, an einer Präsentation letzte Woche in Zürich sagte. Zwar hätten die LODH-Fonds in den vergangenen Jahren ihre Rolle als Ausgleich zu extremen Marktausschlägen gut gespielt. Aber gerade im vergangenen Monat August mussten auch deren Hedge Funds deutliche Kursrückgänge hinnehmen, bei LODH wohl zwischen zwei bis fünf Prozent. Definitive Zahlen liegen aber noch nicht vor.

So kontrastieren die schönen Visionen der Finanzplatzvertreter und die aktuellen Realitäten. Da vermochte man sich an der aktuellen Präsentation des Masterplans zum Finanzplatz Schweiz nur in allgemeine Floskeln retten: Lieber spreche man von Klumpenchancen denn vom Klumpenrisiko eines wuchernden Finanzplatzes. Und zuvorderst stünden gar nicht die politischen Forderungen, sondern die Suche nach und die Ausbildung von jungen dynamischen Talenten. Um gleichzeitig einzugestehen, dass beispielsweise «viele Professoren an den Universitäten am ehesten ein Leuchtturm ihrerselbst seien», so etwa Gomez. Er war Professor an der HSG und muss es ja wissen. Dass in der Zukunftsvision des Finanzplatzes vor allem von den Chancen die Rede ist, mag man den Protagonisten nachsehen. Dass sie die wegzurationalisierenden oder auszulagernden Arbeitsplätze schlicht vergessen zu erwähnen, ist allerdings ein Rechnungsfehler, der Finanzmarktexperten schlecht ansteht, Professorentitel hin oder hier.

3.9.07

(Finanzen) Neuer Index für die nachhaltige Geldanlage

Der Global Challenges Index gilt als Innovation am Finanzmarkt. Mit ihm wird die Dynamik des Leitbildes Nachhaltige Entwicklung erstmals konsequent und nachvollziehbar in einem Index abgebildet. Nachhaltig orientierte Investoren profitieren vom Global Challenges Index, denn er konkretisiert das Thema „Nachhaltigkeit“ durch die Fokussierung auf sieben zukunftsrelevante Handlungsfelder, legt strenge und konsequente Leistungskriterien an die gelisteten Unternehmen an, identifiziert Vorreiterunternehmen , die Chancen des globalen Wandels aktiv nutzen.

Der Global Challenges Index ist ausgerichtet auf sieben globale Herausforderungen dieses Jahrtausends, denen sich Politik, Gesellschaft und Wirtschaft stellen müssen:

- die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels
- die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser
- die Beendigung der Entwaldung und die Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft
- den Erhalt der Artenvielfalt
- den Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung
- die Bekämpfung der Armut
- die Unterstützung verantwortungsvoller Führungs- (Governance-) Strukturen

Der Global Challenges Index umfasst Unternehmen, die sich dieser Verantwortung aktiv stellen und substanzielle, richtungweisende Beiträge zur Bewältigung der globalen Herausforderungen leisten. Der Index enthält 50 Titel weltweit tätiger Großunternehmen sowie kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die durch ihre Produkt- und Dienstleistungspalette eine nachhaltige Entwicklung fördern und sich gleichzeitig Chancen für die zukünftige Geschäftsentwicklung erschließen.

Die Auswahl der Unternehmen erfolgt nach strengen Kriterien: oekom research bewertet die Wertpapieremittenten hinsichtlich ihres sozialen und umweltbezogenen Engagements sowie der Einhaltung strenger Ausschlusskriterien. Ein unabhängiger Beirat unterstützt die Entwicklung des Auswahlprozesses. Die Börse Hannover hat bereits erste Indexprodukte lanciert, die unter der Bezeichnung NORD/LB und NORDCON laufen.

Quelle: www.gc-index.com/de