20.3.07

(Umwelt) Klimaschutz mit dem Einkaufszettel

Landwirtschaft und Ernährung sind in zu etwa einem Fünftel am Ausstoß klimaschädlicher Gase beteiligt. Hier die Tipps für für klimaschonendes Essen:

1. Mehr pflanzliche Lebensmittel essen: Weniger Fleisch ist besser – für die Gesundheit und das Klima. Die Produktion von Fleisch ist besonders energieintensiv und klimabelastend, da im Mittel sieben pflanzliche Kalorien notwendig sind, um eine tierische Kalorie zu erzeugen. Bei der Produktion von einem Kilo Rindfleisch werden 6,5 kg CO2 freigesetzt. Ein Kilo Obst verursacht dagegen nur 1/2 kg CO2, Gemüse sogar nur 150 g CO2.

2. Regionales und saisonales Obst und Gemüse aus dem Freiland bevorzugen. Das vermeidet Transporte und erhält Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft und Landschaft vor der Haustür. Vieles wird über Tausende von Kilometern geflogen, beispielsweise Äpfel aus Argentinien (11.000 km), Erdbeeren aus Südafrika (9.000 km) oder Kiwis aus Neuseeland (18.000 km). Der Transport per Flugzeug verursacht etwa 1.000 g CO2 je t und km, per Lkw etwa 200 g CO2 je t und km und per Bahn etwa 80 g CO2 je t und km. Flugtransporte schaden dem Klima 80mal mehr als Schifftransporte und 300mal mehr als heimische Erzeugnisse.

3. Öko-Landbau kommt mit weniger Energie aus und bindet mehr Kohlenstoff in Böden und Biomasse – Bio-Lebensmittel schonen die Umwelt und das Klima und sind zugleich weniger mit Rückständen belastet. Die Bio-Landwirtschaft braucht im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft nur ein Drittel der fossilen Energie, vor allem weil auf energieintensive chemisch-synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet wird.

4. Frisches und wenig verarbeitetes Obst und Gemüse enthält am meisten gesunde Pflanzenstoffe. Tiefkühl-Lebensmittel sind ernährungspyhsiologisch zwar vergleichbar, belasten aber das Klima. Von der Verarbeitung über Transport, Handel und im Haushalt muss die Kühlkette gewährleistet werden – das kostet viel Energie und 6 kg CO2 pro kg Essen. Überdies laufen zuhause die Kühlgeräte 24 Stunden täglich.

5. Importiertes Mineralwasser stellt eine unnötige Umweltbelastung dar.
Wasser gleicher Qualität gibt es auch aus der Region. Der Abfüller steht auf dem Etikett.

Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg 2007

16.3.07

(Umwelt) Auch Atomstrom ist Klimakiller

Die aktuelle, teils sehr heftige Diskussion rund um das Thema Klimaschutz und die Frage nach effizienten C0,-Einsparungen stellten für die Strategen der Atomenergie-Konzerne offensichtlich den geeigneten Zeitpunkt dar, das Feld für eine Renaissance der Atomenergie in Europa medienwirksam aufzubereiten.

Die Argumentation greift zu kurz, wird doch bei der C02-Bilanz der Atomenergie die energieintensive Bereitstellungskette von Uran in die Berechnungen nicht inkludiert. Wie schon bei der Thematik der Endlagerung von radioaktiven Abfällen, die seit mehr als vier Jahrzehnten nicht gelöst ist und einfach ignoriert wird, endet auch beim Thema Kohlendioxid das Verantwortungsbewusstsein bei der Umzäunung der Kraftwerksgelände.

Doch CO2 ist bei Atomkraftwer_ken sehr wohl ein Thema. In gleich neun verschiedenen Studien wurden Ergebnisse zwischen 28 bis 159 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Atomstrom ermittelt. Der Durchschnitt liegt bei 60 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Atomstrom. Damit stellten Atomkraftwerke lediglich im Vergleich mit fossil beheizten Dampfkraftwerken eine Verbesserung dar. Deutlich niedriger sind die Werte hingegen bei biomassebefeuerten Dampfkraftwerken (14,6 kg/MWh), bei Windparks (23,7 kg/MWh) oder erst recht bei der Wasserkraft (10,3 kg/MWh), wenn man in die C02-Bilanz auch die Errichtung der Kraftwerksanlagen mit hineinrechnet.

Europa besitzt keine nennenswerte Uranförderung. Nur weil sich dadurch die Bereitstellungskette von Uran fast nicht in der europäischen Klimabilanz zu Buche schlägt, die_se Emissionen schlichtweg zu ignorieren, wäre eine fatale Herangehensweise an das Thema Treibhausgase. Aus diesem Grund wird die Atomenergie in Zukunft der Grad_messer für die Seriosität der europäischen Klimapolitik sein. All jene, die der Atomkraft das Wort reden, verfolgen alle möglichen Ziele - Klimaschutz ist jedoch sicher nicht dabei. Quelle: Ökoenergie 66|2007

9.3.07

(Umwelt) Sonnenenergie aus Ölregion

Das arabische Emirat Abu Dhabi wird in den beiden kommenden Jahren eine Sonnenenergieanlage bauen, die für die Region einmalig und auch im Weltmasstab von grosser Bedeutung ist. 350 Millionen Dollar will der Wüstenstaat für das Projekt inverstieren und damit eine 500 Megawatt-Anlage errichten. 2009 soll sie fertig gestellt sein. Informationen dazu auf der Site des Welt-Zukunfts-Energie-Gipfels www.wfes08.com, der im Januar des kommenden Jahres stattfinden wird.

Abu Dhabi ist zwar das ölreichste Land der Vereinigten Arabischen Emirate (90 Prozent aller Reserven). Und dennoch erachten die Scheichs die Sonnenenergie als Zukunftsenergie schlechthin. Mit dem Projekt soll neben 10'000 Haushalten auch eine Industriezone für alternative Energien versorgt werden.

Derweil übt sich die Schweizer Wochenzeitschrift Die Weltwoche (Ausgabe vom 8.3.) in der Schelte alternativer Energien. Mit der Aufzählung unbedeutender Flops, der Wiederholung der Einwände gegen Windenergie (Vogelsterben) und dem Hinweis auf die Probleme der Biomasseproduktion stellt Urs-Paul Engeler diese Energieformen in eine gar nicht so alternative Ecke. Doch ist die Problematik der landwirtschaftlichen Energieproduktion bekannt und auch umschiffbar Und daneben gibt es eine Unzahl von Projekten und funktionierende Energieformen, die zu erwähnen die Weltwoche schlicht vergisst. Dafür werden in einem anderen Artikel die wunderbaren Vorteile des Atomstroms gepriesen. Als ob dessen Produktion nicht auch sogar ein CO2-Problem hätte, auf das diese Woche der die Sendung Kassensturz von SF DRS hinwiesen hat.

7.3.07

(Umwelt) Ein Sieg für die Sonnenenergie

Endlich hat sich im Schweizer Parlament die Einsicht durchgesetzt: Der Solarenergie gehört die Zukunft. Was andere Länder längst und mit grossem Erfolg praktizieren – wie Deutschland beispielsweise als einer der Weltmarktführer ohne bessere natürliche Voraussetzungen wie die Schweiz – wird nun auch hierzulande Realität. Soeben hat der Ständerat seinen Widerstand gegen diverse, vom Nationalrat bereits beschlossene Fördermassnahmen aufgegeben.

Wie die Nachrichtenagentur SDA mitteilt, will der Zweitrat zur Förderung des grünen Stroms nun wie der Nationalrat die Stromkonsumenten mit 0,6 Rappen pro Kilowattstunde belasten. Das ergibt ein Potenzial von rund 320 Millionen Franken pro Jahr. In erster Lesung hatte die kleine Kammer nur 0,5 Rappen oder 270 Millionen bereitstellen wollen. Und besonders wichtig: Mit 29 zu 13 Stimmen schloss sich der Ständerat auch bei der Unterstützung des Solarstroms dem Nationalrat an. Er liess sich von Bundesrat Moritz Leuenberger überzeugen, dass zunächst 5 Prozent der Fördersumme als Anschubfinanzierung in den Zukunftsmarkt der Photovoltaik-Technologien investiert werden.

Mit einigen Differenzen geht das Stromversorgungsgesetz an den Nationalrat zurück. Im Unterschied zum Nationalrat plafonierte der Ständerat die Summe der Zuschläge zur Förderung erneuerbarer Energie auf 0,6 Rappen pro Kilowattstunde und befreite die nationale Netzgesellschaft von allen Handänderungssteuern. Aber die Hindernisse für die Umsetzung einer neuen Politik zur Förderung der wirklich alternativen Energien scheinen weitgehend beseitigt.

2.3.07

(Finanzen) Rekordwachstum für nachhaltige Anlagen

Nachhaltige Kollektivanlagen wuchsen 2006 fünf Mal stärker als der gesamte schweizerische Fondsmarkt. Damit hat der Markt für nachhaltige Anlagen (Kollektivanlagen, Mandate, strukturierte Produkte) in der Schweiz sein Wachstumstempo fortgesetzt und per Ende 2006 ein Volumen von 17.9 Milliarden Franken erreicht im Vergleich zu 10.6 Milliarden Franken per Ende 2005. Dies entspricht einem Wachstum von rund 69% im Jahr 2006.

Nachhaltige Kollektivanlagen allein sind im Verlauf von 2006 von 5.67 auf 8.83 Milliarden Franken angestiegen, was einem Wachstum von 55.7% entspricht. In der gleichen Zeitperiode ist der gesamte schweizerische Fondsmarkt gemäss Statistiken der Swiss Funds Association von 549.8 auf 607.3 Milliarden Franken gewachsen (Zuwachs von 10.5%) – womit also die nachhaltigen Anlagen gegenüber dem Gesamtfondsmarkt eine deutlich stärkere Steigerung aufwiesen.

Die Zahlen stammen aus einer umfassenden Markterhebung, die halbjährlich von Ethos, SAM, Sarasin, Swisscanto, UBS, Vontobel und der ZKB an die Firma onValues GmbH in Auftrag gegeben wird und an der diesmal 21 Schweizer Anbieter teilgenommen haben. Die Erhebung umfasst Kollektivanlagen, strukturierte Produkte und Investment Mandate, die unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien (ökologische, soziale und ethische Aspekte) verwaltet werden.

Aus der Datenerhebung geht auch hervor, dass per Ende 2006 institutionelle Investoren mit 59% weiterhin die wichtigste Investorengruppe in diesem Markt sind, obwohl Retail- und Privatkunden seit Januar 2006 im Aufmarsch sind. Nachhaltig wird vor allem in Aktien investiert (78% des Marktes), gefolgt von Obligationen (9.9%), Private Equity (2.8%) und Liquidität (1.3%).

1.3.07

(Finanzen) Europäischer Fondsmarkt fit für AnlegerInnen

Anlagefonds aller Kategorien haben im vergangenen Jahr neue Rekordzahlen erreicht. Ende 2006 wiesen die in Europa begebenen Fonds einen Wert von 7574 Milliarden Euro aus – oder in Schweizer Franken rund zehn Billionen. Das Wachstum der einzelnen nationalen Märkte war dabei recht unterschiedlich, an der Spitze stehen Luxemburg und Irland. Beide realisierten ein Plus von über 20 Prozent, obwohl sie schon zu den volumenreichsten Fondsmärkten gehören. Der Schweizer Fondsmarkt brachte es immerhin auf ein Plus von zehn Prozent, südeuropäische Staaten mussten gar einen Aderlass hinnehmen.

Der Europäische Fondsverband Efama will nun energisch die Voraussetzungen schaffen, dass der Fondsverkauf auch in Zukunft floriert. Verbandspräsident Stefan Bichsel (wirklich ein Schweizer!) machte an einer Medienorientierung in Zürich viele Baustellen aus und präsentierte Lösungsansätze: Ein Europäischer Binnenfondsmarkt werde dann Realität, wenn der rechtliche Rahmen derart vereinheitlicht werde, dass ein in einem Land zugelassener Fonds auch in allen anderen automatisch die Vertriebsbewilligung erhält. Insbesondere gelte es auch Voraussetzungen zu schaffen, dass die Altersvorsorge mit Fondsprodukten transnational möglich und steuerlich begünstigt werde.

Konkret: DasVorsorgesparen soll ähnlich wie in der Schweiz künftig europaweit funktionieren – also auf einer individuellen Wahl des Sparvehikels beruhen und vom Staat begünstigt werden. Dass sich dabei die Fondsindustrie einen grossen Anteil des neuzubackenden Kuchens sichern will, versteht sich von selbst. So oder so freuen werden sich die einzelnen FondssparerInnen, wenn die Fondsprospekte endlich vereinheitlicht und verkürzt werden, so dass die einfache Information und Vergleichbarkeit der Fonds sicher gestellt wird.