31.3.05

(Finanzen) Vanguard, na endlich!

In das Schweizer Fondsgeschäft kommt – endlich wieder – Bewegung. Einer der weltgrössten und erfolgreichsten Anbieter sogenannter Indexfonds bringt, der Schwyzer Kantonalbank sei als Kooperationspartnerin gedankt, seine Produkte in die Schweiz. Wie die Finanzzeitung Cash in ihrer neuesten Ausgabe vermeldet, wird Vanguard insgesamt deren elf Indexfonds anbieten.

Mit den Vanguard-Indexfonds wird es für sieben Aktien- und vier Obligationenmärkte möglich sein, an deren Auf und Ab zu günstigen Bedingungen zu partizipieren. Denn darin liegt das Erfolgsgeheimnis der Indexprodukte. Sie bilden massstabgetreu einzelne Märkte ab. Beträgt also beispielsweise die Börsenkapitalisierung einer Aktie zehn Prozent des Gesamtwerts dieses Marktes, so werden sich auch die Mittel des Indexfonds zu einem Zehntel in dieser Aktie investiert.

Dieses Abbilden des Marktes benötigt keine aufwändige Analyse, entsprechend billiger sind die Fondsverwaltungskosten. Was sich wiederum in der Rendite eines Fonds bemerkbar macht, vor allem zu Zeiten tieferer Erträge. Ins Gewicht fällt zudem, dass von Fonds, die den Index eben nicht abbilden und damit hohe Kosten verursachen, doch nur ein Bruchteil eine bessere als die Marktentwicklung nachweisen können. Also lohnt sich für AnlegerInnen, zumindest einen guten Teil der Investments in Indexfonds zu investieren – und da bieten die neu zugänglichen Vanguardprodukte eine ideale Möglichkeit.

27.3.05

(Medien) Der ultimative Webführer

So übersichtlich dargestellt, so viele nützliche Internetadressen verglichen! Das hat bis jetzt kaum ein Webführer so gut gemacht wie das «Spezial» aus dem Konsumentenverlagshaus k-tipp. Kern des rund 90seitigen Magazins für nur 6 Fr. sind Übersichten zu den besten Websites aus 15 verschiedenen Bereichen. Unter anderen werden Freemaildienste, Chats und Auktionen, Immobilien- und Jobsuchadressen bewertet und in nachvollziehbaren Kriterien miteinander verglichen.

Längere Artikel bringt das Spezial unter anderem zu folgenden Themen: Wie viel Mail erträgt es am Arbeitsplatz? Beste Tipps für SeniorInnen im Netz, Einrichten eines eigenen Weblogs oder auch einer ganzen Website. Eine ganze Reihe von Tipps und Checklisten ergänzt das sinnvoll knapp gehaltene Heft, das dennoch höchst informativ und für alle Internetuser höchst nützlich ist. Erhältlich an grösseren Kiosken.

22.3.05

(Umwelt) Öl wird unbezahlbar - Erneuerbare Energien immer preiswerter

In den letzten zehn Jahren haben sich die Preise für atomar-fossile Energien mehr als verdoppelt, während sie sich für Erneuerbare Energien halbiert haben. Und das ist erst der Anfang einer Entwicklung, die sich noch dramatisch beschleunigen wird. In dieser Woche kostete das Barrel Öl (159 Liter) in den USA erstmals über 56 Dollar, in Europa über 55 Dollar. Die Ankündigung der OPEC-Staaten, die Fördermengen zu erhöhen, nützt gar nichts, wie die Website www.sonnenseite.com festhält.

Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass die OPEC, also die erdölexportierenden Staaten, ihr offizielles Preisziel massiv nach oben setzt. Bisher wurde ein Preis von durchschnittlich 25 Dollar angestrebt, jetzt ist plötzlich von "40 bis 50 Dollar" die Rede. Das sagte der saudische Ölminister Ali al-Naimis, der in London erscheinenden Zeitung "Al Hayat". Analysten gehen davon aus, dass das Barrel Öl schon in wenigen Jahren über 100 Dollar kosten könnte. In ihrer Verzweiflung wollen die US-Amerikaner jetzt in ihren Naturschutzgebieten in Alaska nach Öl bohren. Eine Lösung ist auch das nicht - allenfalls noch eine Verzweiflungstat der Zukunftsunfähigen.

Auch die notorischen Skeptiker gegenüber Erneuerbaren Energien müssen zur Kenntnis nehmen: Öl wird nie mehr billig. Der Rohstoff ist in wenigen Jahrzehnten zu Ende und wird immer teurer. Erneuerbare Energien sind alle Zeit vorhanden und Sonne und Wind schicken keine Rechnung. Die solare Energiewende wird viel rascher kommen als bisher vermutet - aus finanziellen Gründen.

20.3.05

(Finanzen) Oscars für die Besten - und eine Hitliste

Die Qual der Wahl beim Kauf von Anlagefonds wächst mit deren immer breiterem Angebot. Die Vergabe von Awards, den Oscars der Filmindustrie vergleichbar, sowie regelmässige Renditelisten sollten Klarheit schaffen. Tun sie auch, traut man den Berechnungen der Fondsratingagentur Lipper. Sie stellte fest, dass die besten Performer eines Jahres in rund zwei Dritteln der Fälle auch im folgenden Jahr noch zu den besten gehören.

Also gehören die Prämierten in die Portefeuilles der FondsanlegerInnen. Banken halten sich nicht an diese Devise, sondern versenken in erster Linie hauseigene Fonds oder dann neu aufgelegte in den Depots, die Besten interessieren weniger. Mag auch daran liegen, dass unterschiedliche Prämierungen ganz verschiedene Resultate erbringen. Die Finanz- und Medienwerkstatt von Guntram Rehsche verfolgt deshalb diverse Bestenlisten seit Jahren und stellt in der Folge mehrfach prämierte Fonds vor. Sie bieten keine Garantie für den Anlageerfolg der Zukunft! Doch die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs liegt höher als bei anderen Auswahlverfahren. Beeinflussen Sie als FondsanlegerIn also ihre Anlageentscheide mit der Wahl der vorgeschlagenen Fonds.

Hier also die Anlagehits, erstellt aus den Performancelisten von Standard & Poor’s, deren jährlichen (und eben wieder vergebenen) Awards, sowie den Listen von Morningstar und diversen Zeitschriften. Alle vorgeschlagenen Fonds standen mehrfach und in jüngster Zeit an der Spitze:

- Aktien Schweiz: DWS Zürich Invest CH
- Aktien Schweiz, Klein- und Mittelunternehmen: Sarasin SaraSelect
- Aktien Europa: Fidelity Funds European Growth
- Aktien Asien / Pazifik (ohne Japan): Mellon Asian Equity A USD
- Aktien Biotech: Pictet Funds - Biotech P
- Aktien Gobal Emerging Markets: Magellan Fund
- Aktien Japan: Sirius Fund - Japan Opportunities Sub-Fund
- Aktien USA / Nordamerika: Nordea North American Value
- Aktien Oekologie/Ethik: Raiffeisen Futura Swiss Stock
- Aktien weltweit: GAM Funds - GAM International Growth Fund

7.3.05

(Umwelt) Solarstrom künftig konkurrenzfähig

Solarstrom aus solarthermischen Großkraftwerken ist umweltfreundlich, schont das Klima und hilft wertvolle fossile Ressourcen zu schonen. Er kann bei Verwendung von thermischen Energiespeichern auch dann zur Verfügung gestellt werden, wenn die Sonne nicht scheint und ist zudem preiswerter als Strom aus den in Deutschland weit verbreiteten photovoltaischen Zellen. Das meldet die Website www.sonnenseite.com und ergänzt damit die vorstehende Meldung vom 4.3.05.

Dennoch kann Sonnenstrom auch heute noch nicht mit den Erzeugungskosten von konventionellen Kraftwerken konkurrieren. Dass dies nicht so bleiben muss, zeigt eine durch die Europäische Union geförderte Studie, die unter dem Namen ECOSTAR (European Concentrating Solar Thermal Roadmapping) und unter der Federführung des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) zusammen mit renommierten Forschungspartnern aus Frankreich, Israel, Russland, der Schweiz und Spanien durchgeführt wurde. Teil des Projekts war auch eine unabhängige Begutachtung der Ergebnisse durch Experten des Verbands der Großkraftwerksbetreiber (VGB PowerTech).

Wesentliches Ergebnis der Untersuchungen ist, dass die Kosten für den Strom aus solarthermischen Kraftwerken in den nächsten 15 bis 20 Jahren von heute 15 bis 20 Cent pro Kilowattstunde auf ein konkurrenzfähiges Niveau von etwa 5 bis 7 Cent pro Kilowattstunde für Mittellaststrom in sonnenreichen Gegenden gesenkt werden können. Neben Kostensenkungen durch Maßnahmen zur Hochskalierung von solarthermischen Kraftwerken zu größeren Einheiten und durch Massenfertigungseffekte von Bauteilen kann eine umfassende Kostensenkung (rund 50 Prozent Einsparungspotenzial) vor allem durch technische Innovationen erzielt werden. Diesem Aspekt widmete die Studie ihre besondere Aufmerksamkeit.

Wesentliche Kompetenzen auf den Gebieten des Leichtbaus, der Glasindustrie, bei der Fertigungslogistik, im Bereich Anlagen- und Kraftwerksbau und bei der chemischen Industrie müssen dabei mobilisiert und zielgerichtet konzentriert werden, um die gestiegenen Anforderungen erfüllen zu können. Für die Partner aus Industrie und Forschung ist es wichtig, dass die Forschung auf dem Gebiet der solarthermischen Kraftwerke eine hohe Priorität bei dem zur Zeit verhandelten siebten Europäischen Forschungsrahmenprogramm erhält. Vertreter der EU Kommission erkannten bei der Präsentation der Studie in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Brüssel an, dass das ECOSTAR Konsortium wesentliche Vorarbeiten für die Schaffung einer europäischen Technologieplattform für solarthermische Kraftwerke erarbeitet hat.

4.3.05

(Umwelt) Ökostrom immer billiger

In den letzten Wochen gab es im deutschen Strommarkt das längst fällige Erwachen derer, die noch immer behaupten, Energie aus fossil-atomaren Rohstoffen sei billig und Ökostrom viel zu teuer. Erstmals war an der Ökostrombörse billiger als der fossil-atomare Strommix. Windkraftanlagen erhalten an guten Standorten 5,4 Cent pro Kilowatt, aber die Großhandelspreise für "alten" Strom lagen letzte Woche teilweise bei knapp 6 Cent pro Kilowattstunde, wie die Website sonnenseite.com berichtet.

Das ist demnach erst der Anfang einer Entwicklung, die sich seit langem abzeichnet. In den letzten 10 Jahren haben sich Preise für herkömmlichen Strom verdoppelt, aber die Preise für Strom aus erneuerbaren Quellen etwa halbiert. Es ist absehbar, dass diese Entwicklung so weitergeht. Ökostrom wird immer preiswerter, weil der Stoff "ewig" hält und Sonne und Wind keine Rechnung schicken. Den Stoff gibt es umsonst. Aber Kohle, Gas, Öl und Atomenergie müssen immer teurer werden, weil diese Rohstoffe zur Neige gehen. Nach allen Gesetzen des Marktes werden knappe Güter immer teuerer. In 10 Jahren spätestens ist die Behauptung, Ökostrom sei zu teuer, ökonomisch eine Lachnummer.

Bleibt für Schweizer Verhältnisse nachzuschieben, dass durch mangelnde staatliche Unterstützung ein grosser Wettbewerbsvorteil verloren zu drohen geht. Waren hiesige Produzenten bislang technologisch führend, droht diese Führung nun zu erodieren.