29.4.06

(Finanzen) Index für Erneuerbare Energien

Am 01.Mai startet das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) den Aktienindex RENIXX® (Renewable Energy Industrial Index). Ziel ist ein internationaler Aktienindex mit Fokus auf die Industrieunternehmen regenerativer Energietechniken. Die Zusammensetzung und Gewichtung der weltweit größten Unternehmen im RENIXX® steht jetzt fest. Basierend auf den Schlusskursen von Freitag, den 28. April 2006 und in der Reihenfolge der Börsenkapitalisierung sind folgende Aktiengesellschaften beim Start im RENIXX® vertreten:

1. Vestas [Windenergie, Dänemark]
2. Gamesa [Windenergie, Spanien]
3. SolarWorld [Solarenergie, Deutschland]
4. Q-Cells [Solarenergie, Deutschland]
5. Energy Conversion Devices [Solarenergie, Brennstoffzellen, USA]
6. Conergy [Solarenergie, Deutschland]
7. Pacific Ethanol [Biotreibstoffe, USA]
8. Suntech Power [ Solarenergie, China/USA]
9. Evergreen Solar [Solarenergie, USA]
10. Ballard Power [Brennstoffzellen, USA]
11. Fuel Cell Energy [Brennstoffzellen, USA]
12. Canadian Hydro Developers [Wasserkraft, Kanada]
13. Clipper Windpower [Windenergie, USA]
14. Energy Developments [Bioenergie, Australien]
15. Nordex [Windenergie, Deutschland]

Quelle: www.iwr.de

23.4.06

(Finanzen) Traumhaftes Wachstum der ETF

Das weltweite Vermögen in Exchange Traded Funds ist im abgelaufenen Quartal um 9,5 Prozent auf 456,5 Milliarden Dollar angewachsen. Das Geld verteilt sich mittlerweile auf 500 Fonds, die an 33 Börsen gehandelt werden. Das geht aus der von Stocks (20.4.06) zitierten Statistik der ETF-Analyse-Abteilung von Morgan Stanley hervor. Weltweit sind derzeit 52 Anbieter tätig. In der Schweiz sind gemäss der CH-Börse SWX derzeit rund 50 ETF, auch Indexfonds genannt, zu günstigen Bedingungen gehandelt, darunter neu beispielsweise auch ein Gold-ETF der Zürcher Kantonalbank.

Den grössten ETF-Markt haben nach wie vor die USA mit 216 Fonds und einem verwalteten Volumen von 330,4 Milliarden Dollar. Gegenüber dem Jahresende hat das Fondsvermögen somit um über 8 Prozent zugelegt. Nach wie vor teilen sich dort 17 Anbieter den Markt. Interessant ist, dass die internationalen Fonds einen Volumenzuwachs von 22 Prozent verzeichneten, während die Fonds mit dem Schwerpunkt US-Aktien nur um 5 Prozent zulegen konnten.

Die europäische ETF-Branche legte mit einem Anstieg des Fondsvermögens um 17,7 Prozent erneut das stärkere Wachstum hin. Mit einem Gesamtvolumen von 64,6 Milliarden Dollar verteilt auf 196 Fonds macht der Markt derzeit rund einen Fünftel des US-Marktes aus. Das japanische ETF-Vermögen ist im vergangenen Quartal nur um 5,2 Prozent auf nunmehr 33 Milliarden Dollar gewachsen.

20.4.06

(Finanzen) Vorsicht an den Börsen

Bald ist ein Drittel des Jahres vorüber und der Blick auf die Entwicklung der Weltbörsen im aktuellen Jahr erstaunt: Den Zuwächsen von 2005 sind weitere Höchststände gefolgt, ja die Entwicklung ist vielerorts sogar noch positiver als im vergangenen Jahr. Es glänzen vor allem die Kurse der börsenkotierten Klein- und Mittelbetriebe. In der Schweiz etwa stieg der entsprechende Index seit Jahresbeginn um rund 15 Prozent. Gleiches lässt sich am amerikanischen Markt beobachten – der im Übrigen bei den konventionellen Indizes nicht wie erwartet besonders gut abschnitt. Vielmehr legte der Dow Jones gerade mal um fünf Prozenten zu, das nach einem mageren Vorjahr.

Spitzenreiter der Entwicklung im laufenden Jahr sind in erster Linie jene, die als sogenannte Emerging Markets schon länger für Aufsehen sorgen. So legte die russische Börse ölgetrieben um sagenhafte 42 Prozent zu, und besonders gut schlossen auch Argentinien und Indien ab. Um so erstaunlicher, als dass diese Märkte bereits im Vorjahr stark zugelegt hatten. Ganz im Gegensatz zu China, das nun plötzlich auch börsentechnisch interessant zu werden scheint. Lange Zeit dümpelten dessen wenige für Ausländer zugängliche Aktienwerte ja auf tiefem Niveau. Doch Liberalisierungsschritte auch in diesem Bereich lassen die Kurse nun in die Höhe schiessen.

Weil das von tiefem Niveau aus geschieht, kann man für China am ehesten für die nähere Zukunft positiv gestimmt sein. Anders als in den übrigen Märkten, deren ständige Aufwärtsbewegung gelegentlich zu einem Stillstand kommen dürfte. Zumal die Risiken der Weltwirtschaft nunmehr durch die steigende Unsicherheit am Energiemarkt steigen. Das mag zwar für die Werte der erneuerbaren Energien positiv sein. In der Gesamtwirtschaft wird es aber gelegentlich doch zu Verwerfungen kommen, denn sie ist noch immer ungenügend vorbereitet auf die angesichts der Energieverknappung zu erwartenden und nötigen Umstrukturierungen.

14.4.06

(Finanzen) Nachhaltigkeit bringt Mehrwert

Auch Pensionskassen nehmen unterdessen zur Kenntnis: Nachhaltige Anlagen führen zum Erfolg. In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Schweizer Personalvorsorge (3/06) präsentiert sich eine Studie aus dem Kreise der Kantonalbanken mit zwei ebenso klaren wie bemerkenswerten Ergebnissen. Nachhaltigkeitsfonds haben im Schnitt ein geringeres Risiko als vergleichbare, weltweit investierende Anlagefonds. Gleichzeitig generieren sie einen sozialen und ökologischen Mehrwert, der «besonders für langfristige Investoren wie Pensionskassen und deren Begünstigte relevant ist».

Der positive Befund wird versüsst durch die Tatsache, dass das alles bei vergleichbarer Rendite zu erreichen ist. Denn die getesteten neun Schweizer Nachhaltigkeitsfonds wiesen im Renditevergleich über ein, drei und fünf Jahre ein praktisch gleich gutes Ergebnis aus wie die hundert zum Vergleich beigezogenen konventionellen Fonds. Die ermittelten Ergebnisse bestätigen den Befund, der auch schon für andere nationale Märkte sowie den gesamteuropäischen Fondsmarkt ausgemacht wurde. Das Vorurteil, ein allfälliger Mehrwert in sozialer oder ökologischer Hinsicht sei nur mit höherem Risiko und / oder geringerem Ertrag erreichbar, ist damit empirisch endgültig widerlegt.

9.4.06

(Umwelt) Vereint zur Reduktion von Flug-Treibhausgasen

MyClimate und die Stiftung CLIPP (The Climate Protection Partnership) haben sich gemäss einer Meldung der ÖBU (des Netzwerks für Umwelt und Management) zusammen geschlossen. Das gemeinsame My-Climate-Projekt vereinigt damit jene wachsende Zahl von Personen und Institutionen, die freiwillig ihren Ausstoss von Treibhausgasen kompensieren möchten. Zu den wichtigsten internationalen Kunden der neuen Stiftung myclimate – The Climate Protection Partnership gehören das UNO Umweltprogramm UNEP und das World Economic Forum. Hierzulande beteiligen sich unter anderem die Reiseveranstalter Globetrotter und Baumeler, die myclimate Flugbillette vertreiben.

Über die Website www.myclimate.org lässt sich berechnen, wie viel ein Flugticket für einen bestimmten Flug kostet – und das Ticket lässt sich auch gleich bei einem gewünschten Reisebüro bestellen. So kostet beispielsweise der Treibhausgaszuschlag für den Retourflug von Zürich nach Shanghai (rund 18’000km) 126 CHF. Die Einnahmen verwendet myclimate für Klimaschutzprojekte.

Und so funktioniert es: Mit dem Kauf eines myclimate tickets kompensieren Sie die schädlichen Auswirkungen Ihres Fluges auf das Klima. Dieselbe Menge Emissionen, die Ihr Flug verursacht, wird in einem Klimaschutzprojekt eingespart. Das myclimate ticket kann zusätzlich zum Flugticket direkt bei myclimate oder in verschiedenen Reisebüros gekauft werden. myclimate bietet aber keine Flugbillette direkt an.

1.4.06

(Medien) Exzessive Gewinne und Überlebensängste

In der vergangenen Woche war es wieder so weit. Die grossen deutschschweizer Verlage präsentierten ihren Jahresabschluss 05. Dabei knüpften sie an gute alte Zeiten exzessiver Gewinne an und blendeten mit Margen, die kaum eine andere Branche erreicht. Der 80-Millionen-Gewinn der TA-Media-Gruppe etwa ist dabei ebenso erstaunlich wie der Cash Flow von Ringier. Dieser grösste CH-Verlag ist der einzige Medien-Milliarden-Konzern hierzulande und auch der einzige mit namhaftem Auslandgeschäft.

Eher unten durch musste im vergangenen Jahr die NZZ, allerdings auf hohem Niveau. An der Zürcher Falkenstrasse ist eher erstaunlich, dass übrige Verlagsbeine wie Sonntagszeitung, Luzerner oder Ostschweizer Medien bald einmal ähnlich hohe Umsätze wie die alte Tante erzielen. Da muss vielleicht jetzt der lang gediente NZZ-Chefredaktor Hugo Bütler für Remedur sorgen, der ausgerechnet an diesem 1.April sein Zepter an den Nachfolger übergeben hat (kein Scherz) und nun nur noch für die kommerziellen Belange der NZZ verantwortlich ist.

Wenn es die CH-Verlage auch nicht direkt zugeben, aber die Tendenz zu Gratiszeitungen und die Internet-Konkurrenz scheint doch Bauchschmerzen zu bereiten. Da will Ringier gleich mit Cash Daily und Heute neu auf den Markt, beide Male gratis. Dann kommt ein zusätzliches Gratiszeitungsprojekt von Sacha Wigdorowits hinzu, der schon 20 Minuten auf die Schiene brachte. Und im Internet haben sich unterdessen zumindest die Rubrikeninserate für Wohnungen, Autos und Jobs so weit verbreitet, dass frühere Umsatz- und Gewinngrössen für die Verlage kaum je mehr realisierbar sein werden. Wie eine Veranstaltung am Zürcher Bildungszentrum BIZE zudem klar machte, ist nun auch das deutschsprachige Wikipedia-Lexikon auf dem Vormarsch. Der Siegeszug von Wissen und Information, gratis übers Internet, scheint nicht aufzuhalten – und die Zukunft der Verlage bei gleich bleibendem Geschäftsmodell mittelfristig ernsthaft gefährdet.