15.12.08

(Finanzen und Umwelt) Solare Grossinvestition gegen den Trend

Eine Investition von rund 530 Millionen Euro plant die Ersol Solar Energy AG. Damit baut das neue Mutterhaus Bosch die Solarproduktion massiv aus und schafft 1100 zusätzliche Arbeitsplätze. Die Bosch-Gruppe will gemeinsam mit der ersol Solar Energy AG die Fertigungskapazitäten für kristalline Solarzellen und Module am Standort Arnstadt in Thüringen erweitern. Dafür sollen bis 2012 rund 530 Millionen Euro investiert werden. Der ersol-Aufsichtsrat hat entsprechenden Plänen des ersol-Vorstands zugestimmt. „Die Investition unterstreicht unser strategisches Ziel, unser Engagement rund um die regenerativen Energien in den kommenden Jahren kräftig auszubauen“, sagte Dr. Siegfried Dais, stellvertretender Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung und Vorsitzender des Aufsichtsrats der ersol Solar Energy AG. Die Robert Bosch GmbH hatte im Sommer dieses Jahres die Mehrheit an dem Erfurter Photovoltaikspezialisten übernommen, der waferbasierte Siliziumsolarzellen und Dünnschichtmodule entwickelt, fertigt und vertreibt.

Geplant ist eine große Produktionsstätte für kristalline Solarzellen in Arnstadt, sowie der Aufbau einer Modulfertigung, ein neues Verwaltungsgebäude und eine Erweiterung der bereits bestehenden Forschung und Entwicklung. Der Start der Produktion ist für Anfang 2010 vorgesehen. Insgesamt werden nach aktueller Planung über 1 100 neue Arbeitsplätze durch diese Investition entstehen. Bereits heute beschäftigt ersol in Erfurt und Arnstadt rund 1 200 Mitarbeiter. „Dies ist ein wichtiges Signal für die Region gerade in diesen wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten“, sagte der Ministerpräsident des Landes Thüringen, Dieter Althaus. Bund und Land wollen das Projekt unterstützen. Die beantragten Fördermittel sollen sich auf gut 10 Prozent der Gesamtinvestitionen belaufen und sind aufgrund dieser erklärten Unterstützung fester Bestandteil der Investitionsplanung. Hier steht allerdings noch die Zustimmung der EU-Kommission aus. Eine Entscheidung wird für das Frühjahr 2009 erwartet. Die Finanzierung erfolgt über Bosch-Konzerndarlehen und durch Eigenmittel von ersol.

Quelle: www.ecoreporter.de / www.bosch.com

9.12.08

(Finanzen) Endlich klaren Wein eingeschenkt

Lange verschlossen Banken und Vermögensverwalter die Augen vor der Realität. Oder wollten nicht sehen, was sich da in der Welt zusammen braute. Und so hiess es bis vor Kurzem: Rezession? Nicht bei uns! Unterdessen hat sich auch in Finanzkreisen Ernüchterung breit gemacht. KundInnen werden beim Besuch Ihrer Vermögensverwalter erstmals nicht bedrängt, in dieses oder jenes neue Finanzprodukt zu investieren. Abwarten sei vielmehr angesagt. Oder eine präzisere Analyse, wie sie die Westschweizer Privatbank Pictet dem geneigten Publikum unlängst zur Kenntnis brachte.

Dieses kam in Scharen in eines der edelsten Zürcher Hotels – standesgemässes Umfeld muss immer noch sein. Doch bei den präsentierten Fakten nehmen die Pictet-Banker kein Blatt vor den Mund. Zuerst betont die Geschäftsleitung, dass das eigene Institut sich nur wenigen Risiken ausgesetzt habe – auch dieses Mal wie stets in der bereits 200jährigen Geschichte von Pictet. Womit die eigene Glaub- und Kreditwürdigkeit trefflich belegt wäre – nehmen doch die Genfer gar keine Kredite auf, sondern legen die Gelder anderer Leute nur möglichst viel versprechend an. Im Juni noch wurde dabei zu viel versprochen, der Aktienmarkt galt auch für Pictet vor einem halben Jahr als überverkauft und entsprechend gute Einstiegsmöglichkeit.

Davon kann jetzt nicht mehr die Rede sein, wie Pictet-Mann Alfred Roelli durchaus selbstkritisch anmerkte. Untermauert von all den Zeichen einer weiteren Verschlechterung der weltwirtschaftlichen Situation. Denn das ist der Punkt beim aktuellen wirtschaftlichen Einbruch – er hat sich sehr schnell vom Finanzmarkt auf die Wirtschaft als Ganzes ausgeweitet. So ist das Kreditgeschäft selbst weiterhin praktisch tot, die Konsumenten gelten weltweit und insbesondere in den USA als massiv verunsichert. Und da kann, Ironie der Geschichte, nur beunruhigen, dass erstmals seit langem die US-Sparquote wieder ansteigt – kein gutes Zeichen für die Entwicklung der allgemeinen Nachfrage. Beunruhigen muss auch, dass nicht nur die Wohnungsmärkte in den USA, sondern auch in vielen europäischen Staaten in Bedrängnis sind und Preiseinbrüche in Frankreich, Spanien, Grossbritannien entweder schon Tatsache sind oder unmittelbar bevorstehen.

Das lässt als Fazit laut Roelli nur vermuten, dass die renditemässige Durststrecke weitergeht, dass die rezessiven Tendenzen mindestens bis Mitte 2009 anhalten und dass Gold in seiner physischen Form zumindest eine geeignete Beimischung bei der Wertanlage darstellt. Die günstige Bewertung an den Aktienmärkten allein kann auf jeden Fall nicht als Signal gelten, bereits wieder einzusteigen. Denn die ist vielleicht auch bald dahin, wenn die Gewinne der Unternehmen einbrechen.

8.12.08

(Umwelt) Zu kostspielig – Energiekonzern stoppt Bau eines neuen AKW

Der größte Energiekonzern Südafrikas, Eskom Holding Limited, verzichtet auf den Bau eines neuen Kernkraftwerkes. Wie er bekannt gab, verabschiedet er sich aus Kostengründen von dem Projekt. In der aktuellen Klimadebatte wurde zuletzt verstärkt für die Kernkraft als Option für emissionsarme Energieerzeugung geworben. Kritiker verwiesen darauf, dass die Energiebilanz von Kernkraftwerken insgesamt negativ ist. Ausufernde Kosten haben dazu geführt, dass nahezu alle in den letzten zwei Jahrzehnten weltweit angekündigten Kernkraftprojekte nicht umgesetzt wurden.

Quelle: www.ecoreporter.de