23.7.07

(Finanzen) Onlinehandel: Swissquote first

Swissquote ist die grösste Schweizer Online-Plattform für den Börsenhandel im Netz, gemessen an der Zahl der NutzerInnen (bald rund 60'000). Und gemäss dem neuen Test der Geld-Redaktion des Tages-Anzeigers auch die beste. Sowohl leistungsmässig wie im Preisvergleich schwingt sie obenaus und lässt weitere fünf reine Online-Händler teils nur knapp, teils aber deutlich hinter sich. Die erstmals im Test einbezogenen herkömmlichen Geschäftsbanken (UBS, CS, ZKB, Migros, Bank Coop) sind in der Gesamtwertung allesamt nur auf den hinteren Rängen zu finden.

Somit ist klar: Wer sich beim Börsenhandel für den nicht immer einfachen Schritt ins Internet entscheidet, konzentriert die Energie am besten gleich darauf, einen der Spezialisten auszusuchen. Dann sind die Gesamtkosten (Handelscourtagen und Depotkosten) ausser im Falle der Migrosbank deutlich günstiger und – überraschenderweise – auch die gebotenen qualitativen Infos meist besser. So überzeugt etwa Swissquote mit einem einfachen Anmeldeprozedere – das wegen der Gesetzgebung zur Geldwäscherei aber notgedrungen mehrere Schritte umfasst. Dazu kommen viele Elemente in der Infobeschaffung, die laut Test nützlich, in der Optik aber noch verbesserungsfähig sind.

Schon zuvor hatte das Anlegermagazin Stocks in seinem neuen Fondsführer für den Online-Fondsverkauf festgehalten: «Die Differenzen können enorm sein.» Kostenmässig muss dabei gar vor einem Kauf von Fonds bei den Grossbanken gewarnt werden, sind sie doch bis zu zehnmal teurer – es gibt aber unter den Geschäftsbanken diesbezüglich auch günstige Anbieter wie etwa die Raiffeisen, die kostenmässig beim Fondskauf sogar Swissquote unterbietet. Eine andere Frage ist, wie breit das Angebot an Fonds im Onlineverkauf ausfällt. Und da gibt es dann eigentlich wieder nur eine Wahl: Swissquote bietet als einzige mehrere tausend Fonds verschiedenster Anbieter zu annehmbaren Kosten an, Postfinance zwar nur eine Auswahl von 30 Fremdfonds, diese aber auch in der beliebten Sparform eines Fondssparplans.

Quellen: TA 16. & 23.Juli 2007; Stocks Swiss Fund Guide 2006/07 (39 CHF im Buchhandel)

19.7.07

(Medien) NZZ Online will es wissen

Das international renomierteste Schweizer Verlagshaus trägt seine Botschaften mit einer neuen Website in die Welt. Schlicht, übersichtlich und durchaus schön anzusehen ist der neue Auftritt der NZZ im Internet. Den Blickfang bilden grosse Fotos, die Erkennbares zeigen (nicht wie bei vielen anderen Sites) – und sie stehen neben Texten in gewohnter NZZ-Qualität und nicht neben No-News wie etwa häufig bei der Nachrichtenseite von Bluewin, dem Swisscom-Webauftritt mit Newsanspruch.

Finanz- und Unternehmensnachrichten finden sich häufig zuoberst. Die gar nicht mehr so alte Tante ist halt immer noch zuallererst Wirtschaftsblatt, wie in diesen Tagen mit dem Halbjahresabschluss von Novartis und dann jenem von Roche vorgeführt. Dafür erlaubt das gleich Zugriff auf den ausgebauten und gut zu bedienenden Finanzteil der Site, die unter dem Namen NZZ Finfox zu den besten Finanzdiensten überhaupt im Web zählt. Dort sind alle möglichen Tools zu finden, die InvestorInnen und allgemein Finanz- und Wirtschaftsinteres-sierte überhaupt beschäftigen. Auch Ratgeber kommen nicht zu kurz ebenso wenig wie all-gemein interessierende und nicht nur spezialisierte Wirtschaftsinfos – etwa eine Hypozins-Übersicht.

Doch die neue Site bietet darüber hinaus Trouvaillen – etwa die Abteilung Magazin, wo die besten Reportagen aus den diversen Gefässen der NZZ zu lesen sind, also nicht nur aus der Tageszeitung. Als Negativpunkte kann man die immer noch teuren Kosten für Artikelbezüge aus dem Archiv (mindestens 2 € pro Stück, als Nicht-Abonnent gar deren 4), unleserliche Codes für den Einstieg in Spezialseiten und die volle Funktionsfähigkeit nur auf den allerneusten Browsern anfügen. So viel zum neuen NZZ-Webauftritt – alles Weitere siehe unter www.nzzonline.ch.

12.7.07

(Medien) Konsumtests allzeit bereit

Medien diverser Konsumentenschutzorganisationen versorgen uns dauernd mit Testberichten – aber im richtigen Moment müsste man / frau auch den passenden zur Hand haben. Abhilfe schafft das Internet, unter anderem mit der neuen Site www.testbeste.ch, mitgeleitet vom bekannten Journalisten Urs P. Gasche. Mehr als 20 Produktekategorien stehen zur Auswahl, so dass auf Anhieb das beste Tierfutter, aber auch der passende Velohelm und die beste Pumpe gefunden wird. Noch lieber wäre einem ein Hinweis auf die besten Velos, aber der kommt ja vielleicht noch. Interessant die Möglichkeit, dass KonsumentInnen ihre eigenen Erfahrungen mit den in den Tests erwähnten Produkten einbringen können. Diese vom Internetbuchhändler Amazon bekannte Einrichtung wird sich vielleicht zum grossen Renner der Site entwickeln, fehlt sie doch andernorts.

Was bei der neuen Schweizer Site hingegen fehlt, ist die bei der – ebenfalls neuen – deutschen Testübersicht www.ecotopten.de prominente ökologische Wertung der Produkte. Die vom Öko-Institut Freiburg, das unterdessen auf eine bereits 30jährige erfolgreiche Praxis zurück blickt, betriebene Site überzeugt durch ausführliche eigene Bewertung der jeweiligen Produkte und viele Besonderheiten. So sind auf ecotopten auch Geldanlagen bewertet, wobei hier auf die Resultate der Stiftung Warentest zurück gegriffen wird. In dieser Kategorie steht wie bei allen anderen die ökologische Sicht zuvorderst. Wem Geiz nicht als geil gilt und vielmehr die ökologische Werthaltigkeit der Produkte am wichtigsten ist, kommt um diese Produkte- und Testübersicht nicht herum.

Erwähnt sei schliesslich die bereits seit längerem eingeführte Site www.topten.ch, die von verschiedenen Konsumenten- und Umweltorganisationen getragen wird. Sie bewertet vor allem langlebige Produkte wie Kühlschränke und Bildschirme.

Das also sind die für KonsumentInnen wertvollen Testübersichten auf einen Blick:
- www.topten.ch
- www.ecotopten.de
- www.testbeste.ch

6.7.07

(Finanzen) Viel Optimismus für die Schwellenländer

In den 80er Jahren trat er bei einem der traditionsreichsten Fondshäuser ein und verschrieb sich den Anlagen in den damaligen Entwicklungsländern. Selbst wohnhaft in Singapur und damit Zeitzeuge des rasanten asiatischen Aufstiegs, sagte er schon in den 90ern den zu Schwellenländern mutierten Staaten eine glänzende Zukunft voraus. Angesichts hoher Inflation und Staatsverschuldung wollte damals niemand so recht an die Weissagungen des Mark Mobius glauben. Doch in diesem Jahrzehnt sieht er sich endgültig bestätigt und gilt unterdessen als einer der erfolgreichsten Fondsmanager der Gegenwart.

In Zürich machte er an diesem Freitagmorgen, als die Finanzwelt vom Rücktritt des UBS-Konzernchefs Peter Wuffli erschüttert wurde, keine Ausnahme von seinem ungebrochenen Optimismus. Er predigte wiederum die Zukunft der Emerging Markets (EM), wie sie unterdessen alltagstauglich auch in Deutsch genannt werden. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass es einen langen Atem und nicht kurzfristiger Gewinnsucht bedarf, um auf Märkten wie der Türkei, Südafrika, Thailand und Korea erfolgreich zu sein. Dazu gehören natürlich auch die BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Doch die sind unterdessen in aller Munde – weitere Anlagemöglichkeiten aber in vielerorts vorhanden.

Mobius ist auch vorsichtig – die Anleger scheinen es weniger zu sein. Er selbst empfiehlt einen EM-Anteil am Gesamtportfolio von zehn bis zwölf Prozent, auch wenn die internationalen Indizes diese Länder schon bis zu 20 Prozent gewichten. Und noch interessierter scheinen die PrivatanlegerInnen – zeigen doch die von Mobius gemanagten Franklin-Templeton-Fonds einen ungebrochenen Zustrom von Geldern auf unterdessen 40 Milliarden Dollar. Sektormässig stehen die Finanzbranche und Energie im Vordergrund, in Lateinamerika auch die Rohstoffe. Im Energiebereich gilt nach wie vor: «Die Ölbranche ist einfach zu profitabel, um nicht dabei zu sein.» Neue Energien spielen demgegenüber bei Mobius noch eine untergeordnete Rolle, Ausrüster wie etwa die Erbauer von Windrädern seien aber doch schon ganz interessant. So weit der Mann, der wie kaum ein anderer in Schwellenländern unterwegs ist und der die letzten 20 Jahre zumindest in der Einschätzung des Gangs der Weltwirtschaft goldrichtig lag.

4.7.07

(Finanzen) Fondsbranche im Umbruch

Neue Anlagestrategien, verbesserte Analysen und ein ungebrochener Mittelzufluss kennzeichnen die sonst eher ruhigen Sommermonate an den Märkten für Anlagefonds. So weist www.fondstrends.ch, die neueste Ausgabe des Schweizer Online-Magazin für Anlagefonds, auf wegweisende Entwicklungen hin. Der Fondsmarkt hat demnach im Mai 2007 ein Gesamtvolumen von 637 Milliarden CHF erreicht. Zum Monatswachstum von über einem Prozent trugen vor allem Aktien- und Anlagestrategiefonds bei. Getrieben wird das Wachstum vor allem von den Kurssteigerungen. Erstmals seit längerer Zeit nahmen die Geldmarktanlagen zu, was auf eine vorsichtigere Haltung der Investmentgemeinde schliessen lässt. Künftig sollen die Zahlen von Swiss Fund Data auch die so genannten Alternativen Anlagen separat ausweisen, so dass der Fondsmarkt noch transparenter wird.

Diesem Anliegen dient (hoffentlich) auch der Übergang der Fondsdatenverwaltung von der deutschen Feri zu Reuters, dem englischen Anbieter von Finanzinformationen. Ende Juni wurde die Transaktion bekannt, der die Übernahme von Standard & Poor’s durch Morningstar vorangegangen war. Ob die Datenlage für die informationshungrigen Privatinvestoren besser wird, muss sich erst weisen. Die Zahl der Anbieter hat sich damit auf jeden Fall innert kürzester Zeit halbiert – eine Entwicklung, die in anderen Wirtschaftssektoren jeweils Wettbewerbsbedenken keimen lässt.

Intererssant schliesslich eine Neuerung bei den Fondsprodukten. Im Laufe des Jahres wird JP Morgan, nach erfolgreicher Lancierung in den USA und später in diversen europäischen Ländern, auch in der Schweiz Fonds nach der Formel 130/30 anbieten. Die veränderten regulatorischen Bedingungen machen dies hierzulande erst möglich. Der Anlagestil solcher Fonds ermöglicht eine begrenzte Kombination herkömmlicher Aktienanlage mit dem Einsatz derivativer Instrumente. So werden etwa Leerverkäufe und der begrenzte Einsatz von Fremdmitteln möglich. In den USA hat sich die Strategie als erfolgreich erwiesen, bei gleich bleibendem Risiko liessen sich bessere Renditen erzielen.