4.7.09

Top-20 nachhaltiger Unternehmen

Pünktlich zum US-Nationalfeiertag hat das US-Portal für Sustainable Business wiederum ihre Top-20-Unternehmensliste veröffentlicht. Wie immer gilt: Das ist keine Kaufempfehlung, aber der Hinweis auf jene Unternehmen, die in Bezug auf Nachhaltigkeit besondere Leistungen erbringen und sich damit zumindest für eine vertiefte Analyse qualifizieren. Der Autor dieses Finanzportals vertritt in seiner Beratungstätigkeit sowieso die Haltung, das Investment in einzelne Titel empfehle sich nur selten resp. bei sehr grossen zu investierenden Beträgen (ab 200'000 CHF). Im Vordergrund stehen vielmehr passende Nachhaltigkeitsfonds. Wo die im folgenden aufgeführten Top-20-Unternehmen in Fonds enthalten sind, gelten diese wiederum als besonders geeigent für Nachhaltigkeits-InvestorInnen. Der einleitende Text (im englischen Original erläutert einige Hintergründe der Zusammenstellung):

This is the 8th year for the SB20, the World's Top Sustainable Stocks. As in past years, we worked with a group of judges who are leading green stock analysts to select the companies.
The purpose of the SB20 - the Sustainable Business 20 - is to showcase innovative, model companies that are leading us toward our ultimate goal of reaching a green economy. The challenge we give our judges is to nominate, discuss and then vote on 20 companies that, through their products or initiatives, have made substantial contributions over the past year. This year, the judges were tasked with the proposition of selecting companies that are progressing even during this recession.

To be on the list, companies must be strong on both the sustainable and financial sides. It is not a "buy" list, but because the companies are strong financially, their stock may well be worth be buying at some point based on stock market positioning. We strive to choose companies of various sizes, industries and parts of the world, but the list isn't meant to constitute a diversified portfolio.

It's hugely important that companies that stick their necks out feel appreciated for their work. While it's easy to make small improvements and send out press releases, it's exceedingly difficult to literally transform the way a business operates - the products they make, how they distribute them and how they dispose of them - which is what we're asking them to do.

By analyzing companies based on the deep knowledge and experience of our judges, rather than by using numerical formulas, we're able to choose small, medium and large companies from every region of the world. So here's how we do it and who we do it with:

Sustainability Criteria: The most exciting companies in terms of how they are conducting their business, or in the disruptive green technologies they are advancing that solve our environmental problems and lead us to a sustainable society. In particular, they have a very strong GREEN story, with the ability to have widespread influence. Companies must have made major announcements and/or significant progress in meeting targets over the past year.

Financial Criteria: Companies are profitable with strong management and balance sheets. Development stage companies must have revenue and be on track to profitablity. Each company would enhance an investment portfolio although it may not be in buying position today.


• Bendigo and Adelaide Bank / Finance Australia
• Chipotle Mexican Grill / Food USA
• First Solar / Solar Energy USA
• Gamesa Corporacion Technnologica / Wind Energy Spain
• Google, Inc. / Technology USA
• Herman Miller / Green Building USA
• IBM NYSE:IBM / Technology USA
• Naturex SA / Food France
• Novo Nordisk / Pharmaceuticals Denmark
• Novozymes / Cellulosic Ethanol Denmark
• Ormat Technologies / Geothermal USA
• Philips Electronics / Green Building Netherlands
• Plant Health Care / Agriculture UK
• Pure Technologies / Water Canada
• Telvent Git, SA. / Smart Grid Spain
• Timberland / Apparel USA
• United Natural / Food USA
• Vestas Wind Systems / Wind Energy Denmark
• WaterFurnace Renewable Energy / Geothermal Heat Pumps USA
• Westport Innovations / Transportation Canada

Quelle: Sustainable Business

3.7.09

ETF als solide Bausteine

Die Umsätze an den Börsen im ersten Halbjahr sprechen eine deutliche Sprache: So auch in Zürich, wo sich das schlechte Wirtschafts- und Börsenumfeld an der SIX Swiss Exchange deutlich bemerkbar machte. Resultat: ein Minus gegenüber der gleichen Vorjahresperiode von 45,4% auf 583,2 Mio. Fr., wie die SIX diese Woche mitteilte. Im Aktienhandel allein fiel der Umsatz gar um mehr als die Hälfte. Doch ein Anlage-Segment lief gegen den Trend: Der Umsatz bei Exchange Traded Funds (ETF) stieg um 34,8% auf 21,5 Mio. Fr. ETF erfreuen sich bei AnlegerInnen immer grösserer Beliebtheit, was sich auch in der steigenden Zahl von Produkten im hiesigen Markt spiegelt.

Dazu passt die heute Freitag vorgestellte massiv erweiterte ETF-Palette der Credit Suisse. 16 neue Fonds gehören der sogenannten Xmtch-Familie an, womit die CS ihre Vormachtstellung unter den Anbietern in der Schweiz festigt. Doch sie will mehr: Eingedenk all der Vorteile von ETF, wie etwa günstige Gebühren, hohe Markttransparenz und fehlendes Emittentenrisiko, rechnen die CS-Verantwortlichen damit, künftig auch auf dem Europäischen Markt ein Wörtchen mitzureden. Dort ist die CS bereits viertgrösster ETF-Anbieter. Der Abstand zu den Marktführern wie IShares, Lyxor und Deutsche Bank ist aber (noch) gross. In wenigen Jahren soll er sich zumindest «deutlich vermindern».

Für die Privatanlegerschaft bietet das erweiterte ETF-Angebot einen wirklichen Vorteil: Mit all den nunmehr zur Verfügung stehenden Bausteinen lässt sich zumindest im Aktien- und Obligationenbereich ein x-beliebiger Anlagestil verwirklichen. Und weil dieser Stil viel wichtiger als der einzelne Anlageentscheid ist, lässt sich erstmals mit ETF kostengünstig eine optimale Anlagestrategie verfolgen und erfolgreicher Vermögensaufbau betreiben.

Neu sind sie etwa zum amerikansichen, japanischen, britischen und dem gesamteuropäischen Markt. Und das nicht nur für Aktien, sondern ebenso für Länder-Obligationen unterschiedlicher Laufzeit. Natürlich fehlen da noch weitere Bausteine. Doch die sollen in Kürze folgen, etwa für die Rohstoff-Anlage, bei der die Zürcher Kantonalbank mit ihren Edelmetall-ETF ja auch international die Nase vorne hat. Zweifellos wünschte man sich auch eine Differenzierung des ETF-Angebots bei den Schwellenländer-Märkten (für die bereits ein einzelnes Gesamtangebot vorhanden ist) oder gar zu einzelnen Anlagethemen wie etwa der nachhaltigen Geldanlage. Dann wäre die CS mit ihrem Angebot wahrlich innovativ.

Fazit: Die Credit Suisse setzt im Fondsgeschäft auf neue Zugpferde, will aber den althergebrachten - wie etwa den aktiv gemanagten Aktienfonds - keinesfalls das Gnadenbrot geben (noch immer ist deren Marktvolumen ein Vielfaches des ETF-Geschäfts) und wird mit ihrer Strategie zunehmend wieder ein attraktiver Anbieter im Geschäft mit der Geldanlage.

2.7.09

Nachhaltigkeit mehr als eine Mode

Nachhaltigkeit gewinnt zwar zunehmend an Bedeutung, aber nicht alle verstehen dasselbe unter dem Begriff. Dies ist eine der Erkenntnisse einer Umfrage unter 600 professionellen Investoren. Das Produktangebot im Bereich Sustainability ist für viele Investoren noch nicht ausreichend transparent. Die meisten Teilnehmer der von Feri EuroRating durchgeführten Umfrage verbinden mit Nachhaltigkeit vor allem die Themenbereiche erneuerbare Energien, gesellschaftlich verantwortliche Unternehmensführung und Umweltschutz (jeweils von rund 48 Prozent aller Umfrageteilnehmer ausgewählt). Relativ häufig genannt wurden darüber hinaus die Themen Einhaltung der Menschenrechte, der Kampf gegen den Klimawandel (jeweils rund 28 Prozent) sowie der faire Handel (21 Prozent). Insgesamt stehen derzeit ökologische Aspekte im Vordergrund, die von der globalen Diskussion über Klimawandel und erneuerbare Energien bestimmt werden.

Diese Schwierigkeiten bei der Definition des Begriffs Nachhaltigkeit machen neue Auswahl- und Bewertungskriterien für entsprechende Anlageprodukte sinnvoll und notwendig. Ratings können hierbei ein wichtiges Hilfsmittel darstellen. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer ist der Meinung, dass dies die Transparenz des Angebotes an Nachhaltigkeitsfonds erhöhen könne. Rund 28 Prozent halten hierfür spezielle Nachhaltigkeitsratings für besonders geeignet, 27 Prozent würden die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in konventionelle Fondsratings bevorzugen. Lediglich 17 Prozent halten Ratings in diesem Zusammenhang nicht für hilfreich. Zur Steigerung der Transparenz etablierte Feri bereits im Mai 2008 drei Aktien-Kategorien zum Thema Nachhaltigkeit.

Trotz der aktuellen schwierigen Marktlage und der Zurückhaltung vieler Anleger fallen die Erwartungen für die künftige Absatzentwicklung von Nachhaltigkeitsfonds positiv aus: Nach Meinung von 58 Prozent aller Umfrageteilnehmer werden die in diesen Fonds angelegten Mittel in den kommenden drei bis fünf Jahren moderat steigen, weitere neun Prozent rechnen sogar mit einem starken Anstieg. Rund 18 Prozent erwarten, dass das in Nachhaltigkeitsfonds verwaltete Vermögen in etwa gleich bleiben wird, nicht einmal zwei Prozent prognostizieren einen Rückgang. Außerdem gehen rund 63 Prozent aller Umfrageteilnehmer nicht davon aus, dass Nachhaltigkeitsfonds nur ein Modethema sind und wieder von der Bildfläche verschwinden werden. Insofern wird dieses Thema auch Privatanleger langfristig beschäftigen.

Quelle: Feri