29.8.07

(Umwelt) Weltgrößtes Solarfeld in Betrieb genommen

„Ab sofort können wir bis zu sechs Megawatt Solarstrom einspeisen“, verkündete juwi-Vorstand Matthias Willenbacher bei der offiziellen Inbetriebnahme des weltweit größten Solar-Projekts „Waldpolenz“ im sächsischen Brandis. Und das ist noch nicht einmal annähernd die Leistung, die das Solarkraftwerk der juwi-Gruppe künftig erreichen soll. 40 Megawatt sollen bis Ende 2009 auf dem ehemaligen Militärflughafen im Muldentalkreis installiert sein und dann auf 220 Hektar – umgerechnet eine Fläche von 200 Fußballfeldern – etwa 40 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr erzeugen. Dies entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 10.000 bundesdeutschen Haushalten. Das Solarunternehmen aus dem Rheinland-Pfälzischen Bolanden setzt damit eine neue Marke für Betreiber von solaren Großanlagen und schiebt sich so auf den ersten Platz der weltweiten Top-Ten.

Der Solarpark „Waldpolenz“ wäre nach seiner Fertigstellung in gut zwei Jahren voraussichtlich doppelt so groß wie das derzeit größte Solarkraftwerk des Mitbewerbers SunTechnics, das allerdings noch in diesem Jahr in Korea fertig gestellt werden soll. Mit 20 Megawatt hat das SunTechnics-Projekt in SinAn, südwestlich der koreanischen Hauptstadt Seoul gelegen, bereits ein beachtliches Ausmaß. Den Hintergrund für dieses Streben nach Größe erklärt Matthias Willenbacher von der juwi-Gruppe. „In einer Zeit, wo alle Welt über den Klimawandel diskutiert, zeigen wir die Leistungsfähigkeit der erneuerbaren Energien.“ Dabei trügen solche Freiflächenanlagen, als besonders preisgünstiges Photovoltaik-Segment, maßgeblich zum Erfolg der Solarenergie bei, so der juwi-Vorstand. Allerdings nur solange, wie sich die Bundesregierung an die bislang vereinbarten Förderbedingungen für Sonnenstrom halte, meint Carsten Körnig vom Bundesverband der Solarwirtschaft (BSW-Solar) gegenüber EuPD Europressedienst.

„Top-Ten“ der größten Solarkraftwerke

Fünf der weltweit größten Solarkraftwerke entstehen in Deutschland. Der Solarpark „Waldpolenz“ wird nach der Fertigstellung Ende 2009 voraussichtlich den ersten Platz unter den „Top-Ten“ einnehmen:

Brandis, Deutschland – 40 MW geplant
SinAn, Süd-Korea – 20 MW, im Bau
Beneixama, Spanien – 20 MW geplant
Erlasee/Arnstein, Deutschland – 12 MW
Sepra, Portugal – 11 MW
Pocking, Deutschland – 10 MW
Milagro, Spanien – 9,5 MW
Doberschütz, Deutschland – 6 MW
Darro, Spanien – 5,8 MW
Miegersbach, Deutschland – 5,3 MW

Quelle: EuPD Europressedienst 20 / www.sonnenseite.com

26.8.07

(Umwelt) Himmlische Energie bremst AKW aus

Erinnert sich noch jemand an den GROWIAN (Große-Wind-Anlage). An den schlanken, 350 Tonnen schweren Stahlrohrmast an der schleswig-holsteinischen Westküste mit einem 340 Tonnen schweren Maschinenhaus an seiner 100 m hohen Spitze und mit zwei 23 Tonnen schweren Rotorblättern? Die drei Megawatt Anlage am Kaiser-Wilhelm-Koog wurde ein Misserfolg. Vier Jahre nach dem Probebetrieb ging sie 1987 an ihrer eigenen Masse kaputt. Das 54 Millionen Euro teure Windrad erwies sich als eine der größten Fehlschläge in der Geschichte der Windenergiegewinnung.

Aber die deutschen Windingenieure gaben nicht auf. Sie zogen vielmehr Lehren aus dem GROWIAN-Desaster und begannen kleinere Windräder zu bauen und diese zu Windparks zusammenzufassen. Schließlich bauten sie dann doch immer größere Windräder. Heute drehen sich die ersten Sechs-Megawatt-Windmühlen. Auf dem GROWIAN-Gelände verwandeln heute 32 verschiedene Windkraftanlagen (WKA) Nordseewind in elektrischen Strom - himmlische Energie, umweltfreundlich, preiswert, ohne Probleme mit zu Ende gehenden Rohstoffen. Die 26,8 Megawatt Windkraft produzieren pro Jahr etwa 78 Millionen Kilowattstunden Strom. Das reicht um mehr als 50.000 Menschen mit Strom zu versorgen.

Nach 20 Jahren Erfolgsgeschichte der deutschen Windenergie produzieren heute knapp 20.000 Windräder sechs Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Im August 2007 haben in Deutschland die Windräder erstmals eine etwas höhere Leistung als die 17 deutschen Atomkraftwerke. Da der Wind jedoch nicht immer weht, produzieren Windräder bisher freilich weniger Strom als AKWs. Allerdings: Auch AKWs produzieren nicht immer. Von den 17 AKWs lagen im Juli 2007 an manchen Tagen sechs still. Immerhin: Am 30. Juli 2007 speisen die Windräder in Deutschland bereits 226 Millionen Kilowattstunden Strom ins Netz ein, die AKWs brachten es am selben Tag auf 270 Millionen Kilowattstunden. Vielleicht schon in wenigen Jahren werden die Windräder in Deutschland mehr Strom produzieren als AKWs.

Weniger in Deutschland, aber weltweit ist die Windstromerzeugung im Aufwind. Deutschland ist zwar noch Windweltmeister, aber die USA, China, Indien oder Spanien installieren inzwischen jedes Jahr weit mehr neue Anlagen als Deutschland. Vor allem in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen wird die Windenergie seit Jahren politisch ausgebremst. Es fehlt in den genannten Bundesländern überhaupt nicht an geeigneten Windstandorten. Was allein fehlt, ist der politische Wille, so der deutsche Journalist und Umweltexperte Franz Alt. Eine Feststellung, die sich getrost auch auf die Schweizer Energiepolitik übertragen lässt.

Quelle: www.sonnenseite.com

23.8.07

(Finanzen) Börse mal acht

Hätte es noch eines Hinweises bedurft, so liefert ihn die Schweizer Börse mit dem Geburtstag ihres umfassenden Börsenindexes SPI (Swiss Performance Index). Dieser hat sich im Laufe seines nunmehr 20jährigen Bestehens verachtfacht, wie die NZZ in ihrer Ausgabe vom 23.August vorrechnet. Wer also 1987 – und das wohlgemerkt noch vor dem damaligen Börsencrash – 10'000 Franken in die Gesamtheit der CH-Titel investierte, kann sich heute über rund 80'000 Franken freuen. Das ist auch nach Abzug der Teuerung ein beeindruckendes Wachstum und entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 9,5 Prozent.

Das bedeutet aber auch, dass die derzeit 227 im SPI enthaltenen Aktiengesellschaften einen Gesamtwert von 1380 Milliarden Franken repräsentieren – und dass ein ähnliches Wachstum in den kommenden 20 Jahren nur mit sehr viel Optimismus ins Auge gefasst werden kann. Ausgereifte Börsenmärkte in entwickelten Volkswirtschaften, die auch schon den Aufbau einer aktienbasierten Altersvorsorge (Anlagen der Pensionskassen) hinter sich haben, werden kaum mehr im gleichen Tempo wie während der Aufbauphase wachsen – die Bewertung der einzelnen Titel würde schwindelerregende Höhen mit entsprechenden Absturzgefahren erreichen.

Was also tun? Sicher nicht auf die Anlage in Aktien verzichten! Trotz aller Ungewissheit bestätigt die Erfolgsgeschichte der Schweizer Börse, dass auf lange Sicht das Aktieninvestment das lohnendste überhaupt ist. Vorausgesetzt, man bewege sich in einem Markt mit Potenzial, habe einen langen Anlagehorizont (zehn Jahre und mehr) und einen ruhigen Schlaf, auch wenn sich die Anlagen mal über einen längeren Zeitraum hinweg ungünstig entwickeln. Für die nächsten Jahre stehen ähnliche Erfolgsgeschichten in den aufstrebenden Volkswirtschaften (BRIC-Staaten wie Brasilien, Russland, Indien und China sowie weitere aufstrebende wie Korea, Taiwan, Thailand, Mexiko, Argentinien, Südafrika) und in Wirtschaftssektoren wie dem Gesundheitswesen als Anlageuniversum mit Potenzial zur Verfügung. Nicht zu vergessen: die nachhaltige Geldanlage und die erneuerbaren Energien, die bereits in den vergangenen Jahren zu den erfolgreichsten gehörten und die ohne Zweifel weiterhin überdurchschnittlich wachsen werden.

16.8.07

(Umwelt) Erdwärme weltweit im Aufwind

Im Jahr 2000 wurde in 21 Ländern Erdwärme zur umweltfreundlichen Stromerzeugung genutzt. Heute sind es 46 Länder, die Geothermiestrom in die Netze einspeisen. Bereits im vergangenen Jahr lieferte die U.S. Geothermal Energy Association (GEA) Zahlen, die auf ein rapides Wachstum beim Zubau geothermischer Kraftwerke hinwiesen. Die 2005 während des Geothermischen Weltkongresses in Antalya vorgelegten Prognosen gingen noch von einem Anstieg der installierten Kapazitäten von knapp 9.000 MW auf 10.000 MW aus. GEA-Chef Galwell ging aber bereits ein Jahr später davon aus, dass dieser Wert noch deutlich bis an die 13.000 MW ansteigen werde – was dannzumal etwa der Leistung von zehn AKW’s der grössten Klasse entspricht.

Ein neuer Zwischenbericht der GEA zeigt nun: Auf der Basis der derzeit vorliegenden weltweiten Daten ergibt sich bis 2010 eine Steigerung der geothermischen Kraftwerksleistungen um 55% gegenüber 2000 auf mindestens 13.500 MW. Gab es 2005 in 15 Staaten Aktivitäten zum Bau von Erdwärmekraftwerken, ist deren Zahl in 2007 bereits auf 40 gestiegen. Die Geothermie dringt weltweit in Märkte vor, die ihr vor wenigen Jahren noch weitgehend verschlossen schienen. Es könnte auch noch „dicker" kommen.

Mit knapp 2600 MW halten die USA derzeit die Tabellenspitze. Es sieht ganz danach aus, dass trotz des permanenten Gegenwindes der Bush-Administration, sich die Zubauzahlen binnen weniger Jahre verdoppeln. Damit sind aber die Möglichkeiten noch lange nicht ausgereizt und neue Technologien wie die Enhanced Geothermal Systems (EGS) noch überhaupt nicht in Betracht gezogen.

Quelle: www.geothermie.de

11.8.07

(Finanzen) Nachhaltige Geldanlagen wachsen enorm

Der Markt für nachhaltige und ethische Fonds wuchs in den ersten sechs Monaten des Jahres allein in Deutschland auf 19,1 Milliarden Euro. Ende 2006 hatten die Anleger erst 13,4 Milliarden Euro in solche Fonds investiert. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des Dortmunder Branchendienstes ECOreporter.de. Als ECOreporter.de vor zehn Jahren diese Daten ermittelte, verfügten die damals zwölf nachhaltigen Fonds über insgesamt nur 220 Millionen Euro.

Zu den einzelnen Fonds-Kategorien: Besonders erfolgreich waren 2007 die nachhaltigen Aktienfonds. Ende Juni gab es davon 77 (plus 10) mit einem Gesamtvolumen von 15,0 Milliarden Euro - ein Plus von über 50 Prozent gegenüber dem Gesamtvolumen von 9,55 Milliarden Euro, dass die 67 nachhaltigen Aktienfonds Ende 2006 aufwiesen. Die 16 nachhaltigen Rentenfonds hatten Ende Juni 2007 ein Volumen von 1,73 Milliarden Euro. Die 24 nachhaltigen Dach- und Mischfonds kamen auf 2,3 Milliarden Euro -- beide Gruppen blieben damit in etwa konstant.

Auf über 4,5 Milliarden Euro steigerten dagegen die Erneuerbare-Energie-Fonds ihr Vermögen. Das ist nahezu eine Verdoppelung binnen sechs Monaten. Zählt man ihr Volumen zu dem der nachhaltigen Fonds dazu, ergibt sich ein Gesamtvolumen von fast 23,7 Milliarden Euro. Ganz ähnlich wie in Deutschland verläuft die Entwicklung sowohl in der Schweiz (ähnlich hohe Milliardenbeträge in Franken) sowie in ganz Europa.

Quelle: Jörg Weber 2007 www.ecoreporter.de

8.8.07

(Finanzen) ETF günstig handeln

Die an der Börse kotierten und permanent gehandelten Investmentfonds (ETF = Exchange Traded Funds), die auf Börsenindizes beruhen, sind wie Aktien ein sowohl flexibles als auch liquides Anlagemedium. Investoren profitieren zudem vom Diversifikationseffekt und der Möglichkeit, mit einem einzigen Investment einen ganzen Markt bzw. Index zu erwerben. Mit Swissquote ergibt sich ein direkter Zugang zu allen an der Schweizer Börse SWX kotierten Produkten.

Swissquote bietet einen voll repräsentativen ETF-Sektor zusammen mit den folgenden, weltbekannten ETF-Leadern: ABN AMRO, CS Xmatch, Deutsche Bank x-trackers, Barclays iShares, Société Générale LYXOR und UBS. Weitere Informationen über www.swissquote.ch. Deren Kunden können sämtliche ETF Produkte der oben gennanten Leader zu zu einem günstigen Pauschaltarif von CHF/EUR/USD 9.- pro Handel abwickeln.

Damit ist zweifellos ein weiterer Schritt getan für einen günstigeren Fondshandel im Netz. Offen bleibt vorderhand die Frage, wann Swissquote die Abwicklung von Fondssparplänen online ermöglicht. Eine entsprechende Anfrage beim Unternehmen blieb unbeantwortet. Damit ist Postfinance weiterhin der einzige Finanzdienstleister in der Schweiz, der dieses besonders vorteilhafte Sparinstrument anbietet, allerdings nur mit einer beschränkten Palette von rund 40 eigenen und Fonds von Drittanbietern.

Quelle: Newsletter auf www.swissquote.ch und eigene Bemerkungen

6.8.07

(Finanzen) Online-Fondshandel weiterhin unbefriedigend

Matthäus Den Otter, Geschäftsführer des CH-Anlagefondsverbands, bringt es in einem Bilanz-Artikel auf den Punkt: «Ein regelmässiger Handel von Fonds über entsprechende Plattformen ist bisher weder auf Verbands- noch auf Gesetzesebene thematisiert worden». Das Fazit des Artikels bleibt demnach unwidersprochen. Es lautet: drum prüfe wer sich online schindet. Der Fondsverkauf übers Netz ist hierzulande wahrlich kein Zuckerschlecken. Da überzeugen grade mal die Migrosbank mit einer Flatrate von 40 Franken pro Transaktion – und wieder einmal die reine Onlinebank Swissquote, die im Bilanz-Marktüberblick eigentlich in allen Belangen zumindest gut abschneidet.

Sehr gut ist Swissquote aber nicht etwa bei den Kosten. Da wird sie sowohl von der erwähnten Migrosbank wie auch von Tradejet getoppt. Vielmehr überzeugt Swissquote durch ihr breites Fondsangebot, das hierzulande einmalig ist. Sonst muss das mangelnde Angebot als eigentlicher Pferdefuss des Fondshandels übers Netz gelten, ganz im Gegenteil zum Ausland, wo etwa in Deutschland viele Onlinebanken praktisch alle verfügbaren Fonds sehr billig anbieten. Während hierzulande Swissquote die meisten Anbieter mit tausenden von Fonds offeriert, sind es sonst nur hauseigene Produkte oder beschränkte Kategorien (vor allem die börsengehandelten Indexfonds ETF), die online zu erwerben sind.

Wie wenig die Konkurrenz spielt und wie stark sich die herkömmlichen Banken im Fondshandel auf den erreichten Marktanteilen ausruhen, führen sie mit ihren vergleichsweise exorbitanten Kosten nochmals vor Augen. Der Handel mit einem Bilanz-Musterdepot kostete etwa bei der UBS rund fünfmal soviel wie bei den erwähnten günstigen Anbietern. Aber auch ZKB und die Postfinance, die sich sonst ihrer günstigen Kosten rühmt, geben mit doppelt so hohen Kosten kein Ruhmesblatt ab – geloben gemäss dem Artikel in der neuesten Bilanz aber Besserung.