22.11.07

(Finanzen) Solaraktien immer noch teuer, aber mit Chancen

Hektische Kurssprünge kennzeichnen seit Wochen das Geschehen in der Solarbranche. Anleger sind offensichtlich stark verunsichert: Wie werthaltig sind die Sonnenstromaktien nach dem rasanten Kursanstieg in den letzten zwei Jahren? ECOreporter.de hat die börsennotierten deutschen Solartitel mit einer Marktkapitalisierung ab 100 Millionen Euro miteinander verglichen.

Beim Blick auf die Marktkapitalisierung der 12 ausgewählten Photovolatikunternehmen fällt auf: Die Marktschwergewichte Q-Cells und SolarWorld stellen alles andere Schatten. Zum Stichtag 21. November wurden sie mit 5,99 Milliarden und 4,21 Milliarden Euro bewertet. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) der Q-Cells liegt sehr hoch, allerdings trauen die Marktteilnehmer dem Solarzellenhersteller zu, den Umsatz in 2008 auf 1,23 Milliarden Euro zu steigern – das KUV würde sich auf knapp 5 ermäßigen. Für die SolarWorld AG liegt die Umsatzprognose 2008 bei 905 Millionen Euro. Noch größere Umsatzzuwächse werden für ersol und Solon in 2008 erwartet. Mit 309 Millionen Euro würden sich die Erlöse der ersol demnach mehr als verdoppeln, das KUV würde auf 2,3 sinken. Ein Sprung auf 841 Millionen wird Solon zugetraut, damit würde das KUV weniger als 1,0 betragen. Mit weniger als dem einfachen Jahresumsatz 2007 sind die Solar-Fabrik AG, die aleo Solar AG, die Phönix Solar AG, die Conergy AG und die Centrosolar Group AG bewertet.

Die EBIT-Marge weist die Bonner SolarWorld AG als ertragsstärkstes Unternehmen der Auswahl aus. In 2008 soll die Marge nur geringfügig auf 26,11 sinken. Einen deutlichen Sprung in der Rentabilität erwarten die Marktteilnehmer für den Erfurter Solarkonzern ersol, die EBIT-Marge soll demnach nach 14,11 in 2007 auf 22,75 in 2008 springen, ein Plus von mehr als 50 Prozent. Eine ähnliche Verbesserung trauen die Märkte der Freiburger Solar-Fabrik AG zu; die EBIT-Marge des Unternehmen soll demnach von 4,94 im laufenden Jahr auf 7,21 in 2008 klettern.

Bezüglich Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der 12 Solarunternehmen sind die beiden Ausrüster für die Solarindustrie Manz und Roth + Rau immer noch sehr hoch bewertet. Beiden Unternehmen wird allerdings zugetraut, dass sie Umsatz und Ergebnis in 2008 deutlich steigern können. Demgegenüber erscheinen die drei Schlusslichter der Tabelle Phönix Solar, aleo Solar und Solar-Fabrik vergleichsweise günstig. Ihr KUV liegt unter 1, allen dreien wird für 2008 ein kräftiges Umsatzwachstum zugetraut. Während die EBIT-Marge bei Phönix Solar und aleo Solar stabil bleiben soll, könnte es bei der Solar-Fabrik AG den erhofften Sprung auf 7,21 geben.

Fazit: Trotz der massiven Kursverluste sind die meisten Solartitel noch nicht „billig“ zu nennen. Viele Bewertungen sind weiterhin ambitioniert, allerdings wird den Unternehmen auch ein weiter starkes Wachstum und anhaltend hohe Rentabilität zugetraut. Als chancenreich erscheint vor dem Hintergrund der Vergleichszahlen die Solar-Fabrik AG.Wenn es dem Unternehmen gelingt, seine Gewinnmarge im erhofften Umfang zu verbessern, könnte die Börse dies mit kräftigen Kursaufschlägen belohnen.

Quelle: www.ecoreporter.de (kostenpflichtig)

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