23.5.05

(Finanzen) Speziell sind nur die Kosten

Gleich zwei Anlagekategorien sind in den letzten Jahren angetreten, dank spezieller Mechanismen das Glück der Anlegerschaft zu mehren. Hedge Funds sollten dank Strategien Mehrwert schaffen, die für andere Fonds verboten sind. Dazu gehören beispielsweise Termingeschäfte auf den Rohstoffmärkten oder Leerverkäufe von Aktien, zusammengefasst auch unter dem schillernden Begriff der Derivate. Neben den Hedge Funds sind es die Absolute-Return-Fonds, die ebenfalls durch einen Mix verschiedener Strategien für immerwährende positive Resultate sorgen sollen.

Versagt haben in letzter Zeit beide Kategorien. Zu diesem Schluss kommen unabhängig voneinander die Wirtschaftszeitung Cash und die Anlagebeilage Akonto des Tages-Anzeigers, je in ihren neuesten Ausgaben. Demnach haben Hedge Funds im April 1,8 Prozent verloren, das ganze laufende Jahr war bislang meist negativ und die positiven Ergebnisse des vergangenen Jahres werden durch ganz normale Anlagefonds spielend in den Schatten gestellt. Sicher: In früheren Jahren haben die Hedge Funds gemäss den publizierten Zahlen geglänzt. Aber mit den Zahlen ist es gerade bei dieser Fondskategorie so eine Sache, denn Transparenz ist kaum vorhanden.

So weit wie die Hedge Funds haben es die Absolute-Return-Fonds schon gar nicht geschafft. In ihrer – zugegebenermassen kurzen – bisherigen Geschäftsdauer fielen sie zwar nicht durchwegs, aber mehrheitlich durch negative Renditen auf. Wie das, da doch hier positive Resultate quasi versprochen werden. Gemäss Cash liegt es an der Unfähigkeit der Fondsmanager, ihre an sich gegebenen Anlagefreiheiten gewinnbringend umzusetzen. Und bei beiden Kategorien spielen zweifellos die vergleichsweise hohen Gebühren aller Art die entscheidende Rolle, wenn AnlegerInnen sich schliesslich wieder enttäuscht von diesen Anlageformen abwenden.

So bleibt die Erkenntnis, dass auf lange Frist die traditionellen, transparenten Fonds wohl die beste Chancen bieten – eine genügende Diversifikation vorausgesetzt! Und auch vorausgesetzt: Nicht der kurzfristige Gewinn steht im Vordergrund – auf diesen zielen die oben vorgestellten Fonds – sondern die langfristigen Resultate. Übrigens: Der an dieser Stelle am 20.März unter dem Titel «Oscars für die Besten» vorgestellte Fonds-Mix kommt nach zwei Monaten auf plus 1.13 Prozent.

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