14.4.05

(Umwelt) Die AutoTram® macht mobil

Eine Straßenbahn, die keine Schienen braucht, sondern wie ein Bus über die Straßen fährt – ein neuartiges Fahrzeugkonzept macht es möglich. Die AutoTram® kombiniert die Vorzüge von Bahnen und Bussen: Sie kann bis zu 300 Fahrgäste transportieren und ist dennoch so flexibel wie ein Bus. Weiterer Vorzug: Die AutoTram® wird umweltfreundlich mit einer Brennstoffzelle angetrieben. Das deutsche Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI in Dresden stellte anfangs April auf seinem Versuchsgelände das neuartige Erprobungsfahrzeug dem Fachpublikum vor.

Wie eine Bahn schlängelt sich das dreiachsig gelenkte Fahrzeug spurtreu durch enge Innenstädte. Dennoch sind weder Schienen, noch ein teures Oberleitungsnetz zu sehen. Der 18 m lange Gelenkzug rollt auf Gummirädern durch die Strassen. »Möglich macht das die optische Spurführung«, erläutert Matthias Klingner, Leiter der Abteilung Verkehrssystemtechnik. Sensoren erkennen die gängigen Fahrbahnmarkierungen und helfen so dem Fahrer der AutoTram® exakt die Spur zu halten. Es lassen sich Züge mit einer Länge von bis zu 56 m bilden, die etwa 300 Fahrgäste befördern.

Weitere Besonderheit der AutoTram®: Das Fahrzeug fährt mit Brennstoffzellenantrieb. Energie für die Fahrmotoren liefert eine 80 kW Brennstoffzelle der Ballard Power Systems AG – ähnlich wie beim F-Cell von DaimlerChrysler. Obwohl die AutoTram® etwa 14mal schwerer ist als die F-Cell Fahrzeuge, ist die Größe des mit Wasserstoff betriebenen Aggregats für maximalen Fahrtkomfort völlig ausreichend. Denn die Forscher nutzen einen kompakten 325 kW Schwungradmassespeicher mit einer Speicherkapazität von 4 kWh. Damit können die im städtischen Verkehr typischerweise hohen Leistungsschwankungen abgedeckt werden. (Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft)

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