16.1.05

(Medien) Tödliche Gefahr für Journalisten

Der Irak war 2004 zum zweiten Mal in Folge das weltweit gefährlichste Land für Journalisten. Allein dort starben gemäss «Reporter ohne Grenzen» 19 Reporter und 12 Medienmitarbeiter. Für die meisten Todesfälle sind Rebellengruppen verantwortlich; die US-Armee hat den Tod von vier Journalisten und Medienmitarbeitern zu verantworten.

Zensur und Verbot von Medien haben nach Erkenntnissen von Reporter ohne Grenzen etwa in Russland, Weißrussland und im Iran stark zugenommen. So haben die Behörden in Weißrussland im Vorfeld der Wahlen vom vergangenen Oktober das Erscheinen zahlreicher unabhängiger Zeitungen und Zeitschriften verhindert. Im Iran - wo im Mai Wahlen anstehen - sind seit einigen Monaten vor allem oppositionelle Internetzeitungen gesperrt. Während der politischen Unruhen in Haiti und der Elfenbeinküste wurden dort viele Medien gewaltsam an ihrer Arbeit gehindert: Journalisten wurden bedroht und angegriffen, Büros verwüstet. Weltweit sind derzeit 103 Journalisten sowie 70 Internet-Dissidenten hinter Gittern.

Mit grossem Erfolg tourt derzeit die zum Thema passende Ausstellung "100 Fotos für die Pressefreiheit" durch Deutschland – aktuell ist sie in München zu sehen. Die Ausstellung dokumentiert soziale Missstände, Leid und Verfolgung, Krieg - eine Wirklichkeit, die in den öffentlichen Äußerungen der Politik oft ignoriert wird. Nur der mutige und häufig mit großen Gefahren verbundene Einsatz von Journalistinnen und Journalisten vor Ort macht diese Zustände öffentlich wahrnehmbar. Siehe dazu auch www.100-fotos-fuer-die-pressefreiheit.de

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