2.9.04

(Medien) Reinemachen beim Blick

Die Schweizer Boulevardzeitung hat Prominente nie mit Glacé-Handschuhen angefasst, schon eher in den Himmel gehoben oder im Müll versenkt. Und dann hat sie natürlich die eher seltenen, wirklichen Klatschgeschichten ausgegraben, etwa die Heirat von Fussballfunktionär Sepp Blatter mit seiner mehr als 30 Jahre jüngeren Graziella - oder waren es 40? Unterdessen sind die beiden schon wieder oder bald auf jeden Fall geschieden.

Dass die mehrfachen Blatterstories mit Zitaten gespickt waren, die schlicht erfunden sind, wurde Klatschreporter André Häfliger zum Verhängnis. Gemäss der Website journalists.ch wurde er per sofort freigestellt, da Zitate nicht autorisiert – können sie ja auch nicht, da gar nie ein Kontakt mit Graziella stattgefunden hatte. Das geben die Blick-Verantwortichen in ihrer eigenen Zeitung zu. Gerne gewusst hätte man noch, wer auf der Redaktion die Geschichte verantwortete und wer den Anstoss gab zur in der jüngeren Schweizer Pressegeschichte einmaligen Entlassung wegen falschem Zitat. Doch dazu schweigt der Blick.

Keine Kommentare: