17.11.08

(Umwelt) The world goes solar

Wie wird sich der Solarmarkt entwickeln, welche Unternehmen und Bereiche sind aussichtsreich? Die Bank Sarasin ist dieser Frage nachgegangen und hat jetzt eine aktuelle Studie zum weltweiten Solarmarkt vorgelegt. Die Untersuchung mit dem Titel „Solarenergie 2008 – Stürmische Zeiten vor dem nächsten Hoch“ vergleicht und bewertet die Aussichten der Technologien, Märkte und Unternehmen im Bereich der Solarenergie.

Ihr zufolge ist für 2009 nur eine installierte PV-Leistung von 4,8 Gigawatt (GW) bzw. eine verringerte Zuwachsrate von 17 Prozent zu erwarten. Ab 2010 sei jedoch wieder mit einer Beschleunigung des Marktes zu rechnen, so dass von 2007 bis 2012 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 48 Prozent erreicht werde, so die Studie. Europa wird laut Sarasin in dieser Periode zurückhaltender wachsen als zuletzt, um 34 Prozent pro Jahr. Bis 2020 prognostiziert die Bank einen Anstieg des globalen Marktvolumens auf 125 GW neu installierte PV-Anlagen. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 2012 bis 2020 von 28 Prozent.

Die Photovoltaikindustrie (PV) befindet sich laut Sarasin in einer Übergangsphase: Globale Unterstützungsprogramme nehmen ab, der Polysiliziummangel entschärft sich und der Anteil der Dünnschichtmodule wächst dank Kostenvorteilen deutlich. Das übergeordnete Ziel der Solarbranche, Energie zu konkurrenzfähigen Preisen zu erzeugen – und zwar ohne staatliche Unterstützung – scheint greifbar. Damit wäre die Netzparität erreicht und die Nachfrage würde ungeahnte Wachstumsraten ermöglichen. Für den PV-Markt erwartet die Bank Sarasin bis 2012 eine durchschnittliche globale Zuwachsrate von 48 Prozent und bis 2020 einen Anstieg des globalen Marktvolumens auf 125 Gigawatt (4 GW in 2008) neu installierte PV-Anlagen. Hierbei spielen solare Großanlagen eine bedeutende Rolle und werden bereits vermehrt direkt von Stromversorgern finanziert. Gleichzeitig bleibt der Markt für Solarkollektoren bis auf weiteres volatil.

Spezielles Augenmerk richtet die Studie auch auf die Material sparenden Dünnschicht-Technologien sowie neue attraktive Märkte. Die Ausbaupläne sind beeindruckend: Nach Einschätzung der Bank Sarasin werden diese Technologien ihren Marktanteil bis 2012, von heute 12 auf 23 Prozent steigern können. Ihr heute noch geringerer Wirkungsgrad von 7 bis 11 Prozent dürfte durch niedrigere Kosten sowie eine steilere Lernkurve kompensiert werden. Die fünf Unternehmen mit den attraktivsten Perspektiven in diesem Bereich seien First Solar, Sharp, Calyxo (Q-Cells), United Solar Ovonics und Sunfilm.

„Obwohl die Einspeisetarife in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich gesenkt wurden, erwarten wir auch für 2009 ein Marktwachstum von 10 Prozent. Dies ist gleichbedeutend mit rund 1870 Megawatt (MW) an zusätzlich installierter PV-Leistung für das kommende Jahr. Mit einem Marktanteil von 39 Prozent an der weltweit neu installierten PV Leistung bleibt Deutschland damit der wichtigste Absatzmarkt.

Als eine kostengünstige Technologie zur zentralen Stromerzeugung haben sich laut Sarasin solarthermische Kraftwerke (CSP-Anlagen) etabliert. Ihnen erwachse jedoch zunehmend Konkurrenz durch PV-Großanlagen. Für beide Technologien gebe es allerdings unterschiedliche Anwendungsbereiche. Für 2012 geht die Sarasin-Studie von einer kumulierten CSP-Kraftwerksleistung von 5,5 GW aus. Dies entspricht einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 44 Prozent pro Jahr. Im Zuge der Kreditkrise wird die Finanzierung solcher Solarkraftwerke laut der Untersuchung zu einem entscheidenden Faktor. Wie darin ausgeführt wird, treten in Zukunft vermehrt Stromversorgungsunternehmen im Markt auf. Sie können von einem verstärkten Trend zu Investitionen im Infrastruktursektor profitieren und mit ihrer Größe und Bonität eine günstigere Finanzierung erhalten.

Für die Bewertung von Solarunternehmen sind Wachstumskraft und geringe Verschuldung wichtig Faktoren, stellt die Bank klar. Im Hinblick auf eine solide Finanzierung liegen laut Sarasin Q-Cells, REC und First Solar ganz vorne. Dagegen würden viele chinesische Unternehmen eine überdurchschnittlich hohe Verschuldung aufweisen.

Sarasin gibt sich davon überzeugt, dass die Solarindustrie nach einem schwierigen Jahr 2009 wird "gestärkt aus dem heiklen Umfeld hervorgehen" kann. Dafür müsse es aber gelingen, die Kosten auch tatsächlich um über 10 Prozent pro Jahr zu senken. Das Erreichen der Netzparität in ersten wichtigen Märkten wie Italien, Kalifornien und Japan ab 2010 werde die PV-Industrie enorm stärken.

Quelle: Sarasin / www.ecoreporter.de

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