4.11.08

(Umwelt) Social Business auf dem Weg zu einer gerechteren Welt

Berlin soll zu einem "Weltzentrum" für ein sozialökologisches Wirtschaften werden, das die Ökonomie in den unmittelbaren Dienst der sozialen Entwicklung stellt. "Social Businesses werden allein zum Zweck der Lösung von sozialen und ökologischen Problemen gegründet, nicht zur Gewinnmaximierung", erklärte Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus Yunus auf dem "Vision Summit" am Sonntag an der Freien Universität (FU) Berlin. Der Wirtschaftsprofessor und Gründer von mehr als zwei Dutzend "Sozialunternehmen" gab eine weitreichende Kooperation mit der FU Berlin sowie mit dem "Genisis Institut" bekannt.

Vor den 900 Teilnehmern des Vision Summit, zu denen auch der Betreiber von www.tipp.ch gehörte, sagte Yunus, der die Grameen Bank in Bangladesch gründete, Berlin sei "genau der richtige Ausgangspunkt für das Grameen Creative Lab. Nach dem Modell der Kooperation mit der FU Berlin werden später ähnliche Kooperationen mit anderen Universitäten in anderen Ländern folgen." Yunus erkennt in der neuen Generation von Unternehmen mit sozialer Ausrichtung die Chance zu einem Wirtschaften im Dienste von Mensch und Umwelt. Die erste Generation von Sozialunternehmen bestand aus Kleinkreditinstituten wie die von ihm gegründete Grameen Bank in Bangladesch, die inzwischen an 130 Millionen besonders arme Menschen weltweit kleine Existenzgründungskredite vergeben hat. Die zweite Gründerwelle von Sozialunternehmen sucht letztlich auf alle sozialen und ökologischen Fragen ökonomisch funktionierende Antworten.

Beim Vision Summit stellten mehr als 50 Sozialunternehmer aus aller Welt ihre Ideen und Geschäftsmodelle einen Publikum aus Stiftungen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen vor. "Damit soll sich nun das multiplizieren, was bereits die Vorbereitungen zum Vision Summit ausgelöst haben", sagte Spiegel. Er hofft auf eine Gründungswelle von Sozialunternehmen in Deutschland und Europa. Als Pionierbeispiele führt er den bereits im Juli öffentlich zugelassenen " Good Growth Fund " an, der Sozialunternehmen fördert. Die Social Business Management GmbH will anderen aussichtsreichen Sozialunternehmen als Inkubator auf die Beine helfen. Und das Projekt " Grameen Berlin ", in dem deutsche Mikrofinanzexperten zusammenarbeiten, will die Erfahrungen der Grameen Bank auf deutsche Verhältnisse übertragen. Yunus selbst erklärte sich bereit, hierfür als Coach zu wirken.

Quelle: www.interportal.ch Netzwerk für internationale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik

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