28.2.06

(Umwelt) Atomlobby rüstet auf – Grossrisiken bleiben

Die schleichende Erdölkrise, die uns in den vergangenen fünf Jahren eine Versechsfachung des Ölpreises gebracht hat, beflügelt nicht nur die erneuerbaren Energien. Auch die Atomlobby spürt Rückenwind. So wird in Deutschland der Ausstieg vom Ausstieg erwogen, in Finnland das erste AKW Westeuropas der vergangenen Jahrzehnte gebaut – und US-Präsident Bush erwägt neben der plötzlichen Förderung der Alternativenergien auch den Bau von Dutzenden neuer AKW’s.

Doch so sicher, wie die Energieversorgung mit Atomstrom gemäss ihren Protagonisten jetzt plötzlich sein soll, ist sie nicht. Das führen die Probleme mit den beiden südafrikanischen Atommeilern in diesen Tagen vor Augen. Bei Kapstadt gelegen, macht derzeit die zweite Anlage schlapp, während die erste bereits ausgestiegen ist (Tages-Anzeiger vom 25.2.06). Und damit hat die ganze Kapregion ein gewaltiges Versorgungsproblem. Die Konzentration auf zwei Grossanlagen erweist sich als Achillesferse.

Womit sich zeigt, dass solch riesige Anlagen in vielerlei Hinsicht ein besonderes Risiko darstellen. Alternativenergien drängen sich nicht nur wegen des ungleich grösseren Gefahrenpotenzials der Atomkraft auf, sondern weil diese nur in Grösstdimensionen erzeugt werden kann. Die Erneuerbaren sind demgegenüber selbst dann weniger verwundbar, wenn sie ähnlich viel Leistung erbringen –ein Schaden wird sowohl bei Wind- wie bei Sonnenenergie immer nur einen Teil der Anlage betreffen und die Funktionsfähigkeit des Rests kaum beeinträchtigen. Es bleibt dabei: die Atomenergie ist ein Auslaufmodell!

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