14.12.05

(Finanzen) Von der Usurpation der Alternative

Hedge Funds, berühnt geworden durch die UBS-Krise Ende der 90er Jahre, haben sich ein Etikett zugelegt, das ihrem Wesen kaum gerecht wird. Um sogenannte alternative Geldanlagen soll es sich handeln, wenn ohne Transparenz die unmöglichsten Finanzmarktkonstrukte zum Einsatz gelangen, vereinfacht gesagt, wenn den spekulativen Schleusen keine Grenzen gesetzt sind.

Das Wort Alternative - lässt uns der klassische Duden wissen – meint die «Entscheidung zwischen zwei oder mehr Möglichkeiten» sowie unter der Eigenschaft alternativ «als menschen- und umweltfreundlich angesehen». Davon kann bei Hedge Funds keine Rede sein. Sie bieten zwar andere Möglichkeiten des Investierens, doch selbst die Investoren verlieren mitunter den Überblick, wenn es ums Verständnis der Mechanismen geht. Einer, der viel Geld auf diese Weise gemacht hat, der ungarisch-amerikanische Multimilliardär George Soros weist unterdessen auf die Gefahren hin, die solches Tun für die internationalen Finanzmärkte und letztlich für die Menschheit beinhaltet.

Da hört es spätestens auf mit dem alternativen Charakter der Hedge Funds. Sie sind eine Gefahr für Mensch und Umwelt. Die Investorengemeinde, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat, ist aufgerufen, für Ihren Anlagestil das Wort alternativ zurückzuerobern. Denn Anlagen, die Augenmerk auf umweltrelevante und soziale Belange richten und schädliche wirtschaftliche Auswirkungen aussen vor lassen, sind die wirklich alternativen.

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