1.9.05

(Umwelt) Biotreibstoff jetzt gar für Flugzeuge

In Brasilien fliegen die ersten Flugzeuge mit Biotreibstoff. Joel Rosado betreibt in Mineiros, Brasilien, ein Flug-Taxiunternehmen, eine Flotte von 12 Flugzeugen. Bisher musste er 20 Prozent seiner Einnahmen für Treibstoffkosten ausgeben. Er verbraucht für seine Flugzeuge etwa 300.000 Liter Kerosin im Jahr. Schon vor 12 Jahren rüstete er seine erste Maschine auf Ethanol als Flugbenzin um. Ethanol, eine Form von Alkohol, wird aus Zuckerrohr gewonnen. Die immer höheren Öl-, Benzin- und Kerosinpreise brachten ihn dazu, jetzt seine gesamte Flotte mit Ethanol betreiben zu wollen.

In Brasilien fahren bereits die meisten der 20 Millionen Autofahrer mit einem Treibstoff, dem zu 25 Prozent Ethanol aus Zuckerrohr beigemischt ist. Aber immer mehr neue Autos fahren schon mit 100 Prozent Ethanol, das etwa die Hälfte des üblichen Benzinpreises kostet und an allen Tankstellen von Rio bis zum Amazonas zu haben ist. Brasilianische Ethanol-Tanker sollen künftig mit Biosprit den Treibstoffhunger in Indien und China, in Japan und Korea stillen helfen. Unter Treibstoffhändlern gilt Brasilien bereits als das "Saudiarabien des Ethanols". Aber im Gegensatz zum Öl wird beim Ethanol und weiteren Biospritarten wie Pflanzenöl oder Biogas kein einziges Land ein Monopol besitzen. Fast in allen Ländern der Welt kann Biosprit im eigenen Land gewonnen werden. Wie alle alternativen Energien so trägt auch Ethanol zur Energie-Autonomie bei.

In den USA wird Ethanol bereits aus Korn gemacht - auch hier wächst der Ethanol-Markt dank seiner Umweltfreundlichkeit und der hohen Spritpreise. 2005 wird drei Prozent des Treibstoffs in den USA bereits aus Pflanzen gewonnen. Das ist eine Verdoppelung seit 2001.
In Europa ist Deutschland der größte Produzent von "Bio-{Diesel}" - meist aus Raps gewonnen. 1990 wurden in Deutschland auf etwa 120.000 Hektar Bioenergie-Pflanzen angebaut - 2005 auf über einer Million Hektar.

Eine globale Biotreibstoff-Ökonomie bietet Entwicklungsländern besonders große Chancen. In den warmen Ländern des Südens gibt es meist ganzjähriges Wachstum auf den Feldern und billige Arbeitslöhne. Hingegen sind die Löhne in kälteren Nord-Ländern höher und das Klima kälter. In nördlichen Industrieländern ist die Produktion von Biotreibstoffen mindestens doppelt so teuer als in südlichen Entwicklungsländern. Biosprit ist die große Alternative zum Erdöl. (Quelle: Newsweek / www.sonnenseite.com)

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