9.8.05

(Umwelt) Die Brennstoffzelle kommt


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Wer sich über neue technologische Entwicklungen für die Energieerzeugung und –speicherung kundig macht, stösst immer häufiger auf das Zauberwort Brennstoffzelle. Und wirklich, deren Anwendung rückt in Greifweite, wie Beispiele belegen, die die Site www.initiative-brennstoffzelle.de präsentiert. Da ist unter anderem die Rede von der Entwicklung von Hybridfahrzeugen aus Zug und Bus. Demnach wollen koreanische Forscher bis 2006 einen Brennstoffzellenzug entwickeln, der sowohl auf der Straße als auch auf Schienen fahren kann. Das Fahrzeug soll außerhalb der Städte auf gewöhnlichen Straßen verkehren und in den Zentren auf unter- oder oberirdische U-Bahn-Linien ausweichen. So könnten die Passagiere komfortabler und schneller in die Zentren der Städte gelangen

Sodann stattet der deutsche Reisemobilhersteller Hymer die Luxusklasse seiner Fahrzeuge serienmäßig mit Brennstoffzellen aus: Eine Direktmethanolbrennstoffzelle des Brunnthaler Unternehmens Smart Fuel Cell (SFC) soll bei längeren Standzeiten künftig eine autarke Stromversorgung in den Wohnmobilen ermöglichen. Der japanische Elektronikhersteller NTT DoCoMo hat einen neuen Prototypen seines Brennstoffzellenladegeräts für Handys vorgestellt. Gegenüber dem im vergangenen Herbst präsentierten Vorgängermodell weise das methanolbetriebene System eine dreifache höhere Kapazität auf. Und das amerikanische Unternehmen ReliOn drängt mit stationären Brennstoffzellensystemen für die Notstromversorgung auf den Markt. Die Brennstoffzelle bietet 1 Kilowatt Dauerleistung und wird mit gasförmigem Wasserstoff aus einer Druckgasflasche betrieben.

Hierzulande interessiert die Entwicklung des Winterthurer Technologiekonzerns Sulzer. Dessen Abteilung für die Anwendung der Brennstoffzelle bei der Hausenergieerzeugung, Hexis führt in diesem Jahr das kühlschrankgrosse System Galileo (siehe Bild) ein. Es ist kleiner, effektiver und kostengünstiger als der Prototyp, der seit vier Jahren erfolgreich europaweit in 100 Haushalten getestet wird. Auch ein Brennstoffzellenrekord ging auf ein Schweizer Konto: Das in seiner Klasse sparsamste Fahrzeug der Welt wird von einer Brennstoffzelle angetrieben: Der von Schweizer Ingenieuren und Studenten entwickelte Prototyp namens "PAC-Car II" verbrauchte bei einem von Shell veranstalteten Rekordrennen in Südfrankreich das Energieäquivalent von nur 0,026 Litern Benzin pro 100 Kilometer. Damit könnte das Fahrzeug mit gut 10 Litern Kraftstoff die ganze Welt umrunden.

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