19.7.05

(Finanzen) Höchststände (fast) allerorten

Für einmal gilt die alte Börsenregel «Sell in May and go away» überhaupt nicht. Denn wer sie befolgte, hat just die Finanzclimax der vergangenen zwei Monate verpasst. Schon vor einem Monat war an dieser Stelle von sehr hohen Kursen die Rede (17.6. Weltbörsen im Hoch). Unterdessen sind die meisten Indizes weiter geklettert und nähern sich unterdessen Werten, die gar die Verluste anfangs dieses Jahrhunderts vergessen lassen.

Naheliegend der Blick auf den Schweizer Finanzmarkt: Hier hat sich – gemessen am Swiss Market Index – seit Jahresbeginn immerhin ein Plus von gut 13 Prozent eingestellt. Die von verschiedenen Banken prophezeite Jahresendmarke von 6500 Punkten für den SMI ist damit bereits erreicht. Besser noch liegen in Europa die Wiener und mehrere osteuropäische Börsen mit Ausnahme von Warschau. Die grossen Westeuropäer hingegen brachten es in der Mehrzahl nicht auf ein zweistelliges Plus. Eine Ausnahme bilden die kleinkapitalisierten Unternehmen in Deutschland, die im Schnitt gar um rund einen Viertel zulegten.

Aussereuropäisch sodann eigentlich alles im Plus, am wenigsten die US-Börsen und schon gar nicht jene von Thailand, Brasilien und Festlandchina. Aber sonst zweistellig in Südkorea und Südafrika. Immerhin auch im Plus Japan, das aufgrund der Wirtschaftsprognosen endlich wieder Tritt zu fassen scheint. Und sonst eigentlich überall positiv auf der Welt – so dass sich die Frage stellt: Was liegt im laufenden Jahr überhaupt noch drin? Da es meistens anders kommt, als die Mehrheit der Finanzauguren vermuten, sei hier die Prognose gewagt: Es geht nochmals aufwärts und die insgesamt doch nicht so schlechten Grunddaten der Weltwirtschaft legen ein durchschnittliches Plus von weiteren rund fünf Prozent nahe. Auf Wiedersehen mit dieser Prognose am Jahresende! Und wer Geld anlegen möchte, ist mit Fondsinvestments in kleinen Schritten sicher nicht schlecht bedient. In der Minderheit ist eine solche Empfehlung gemäss NZZ vom 18.7. übrigens gar nicht, wird dort doch ein finanzieller Abfluss aus dem Obligationen- in den Aktienmarkt konstatiert und auch für die nähere Zukunft empfohlen.

Keine Kommentare: