14.6.05

(Umwelt) Biohafer nicht immer biologisch.

Jetzt hat auch die Schweiz ihren Bioskandal. Kassensturz, das Konsumentenmagazin von Schweizer Fernsehen DRS, berichtet in der aktuellen Ausgabe von einer Futtermühle, die ihrem Biohafer über Jahre hinweg solchen aus gewöhnlicher Produktion beimischte. Aufgedeckt hat den Skandal ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma Dambach aus dem Kanton Aargau. Er hatte Unregelmässigkeiten in der Zusammensetzung des Produkts festgestellt, das an so renommierte Bio-Anbieter wie den Müeslispezialisten familia und die Migros geliefert wird. Seine firmeninternen Interventionen blieben folgenlos – aber nur für die Produktion und lange auch für die Verantwortlichen. Für den Überbringer der schlechten Botschaft setzte es hingegen – nicht ganz überraschend – die Kündigung ab.

In der Folge gelangte die Angelegenheit vor den Untersuchungsrichter und die Firmenverantwortlichen rangen sich kürzlich dazu durch, Unzulänglichkeiten einzugestehen. Der Geschäftsleiter hat die Verfehlungen offenbar gar gestanden. Eine neue Prüfanlage wird künftig gemäss Firmenangaben die korrekte Trennung der verschiedenen produzierten Hafersorten gewährleisten. Spät – wie der Kassensturz in seiner Sendung bemerkte und auch nicht zum Wohle des aufdeckenden Mitarbeiters. Aber immerhin zugunsten der KonsumentInnen, die künftig beim Hafer wieder darauf zählen können (sollten), dass er wirklich aus biologischer Produktion stammt.

Der Fall zeigt bei aller Anfälligkeit für Betrügereien im Biosektor, dass die Kontrolle doch funktionierte und Gegensteuer gegeben wurde. Leider nicht durch die offiziell kontrollierende und von Biosuisse beauftragte Inspecta. Deren Vertreterin musste im Kassensturz zugestehen, dass in gewissen Fällen eine betrügerische Handlung im Biobereich selbst bei auffälligen Kontrollen nicht unbedingt feststellbar ist.

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