23.8.07

(Finanzen) Börse mal acht

Hätte es noch eines Hinweises bedurft, so liefert ihn die Schweizer Börse mit dem Geburtstag ihres umfassenden Börsenindexes SPI (Swiss Performance Index). Dieser hat sich im Laufe seines nunmehr 20jährigen Bestehens verachtfacht, wie die NZZ in ihrer Ausgabe vom 23.August vorrechnet. Wer also 1987 – und das wohlgemerkt noch vor dem damaligen Börsencrash – 10'000 Franken in die Gesamtheit der CH-Titel investierte, kann sich heute über rund 80'000 Franken freuen. Das ist auch nach Abzug der Teuerung ein beeindruckendes Wachstum und entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 9,5 Prozent.

Das bedeutet aber auch, dass die derzeit 227 im SPI enthaltenen Aktiengesellschaften einen Gesamtwert von 1380 Milliarden Franken repräsentieren – und dass ein ähnliches Wachstum in den kommenden 20 Jahren nur mit sehr viel Optimismus ins Auge gefasst werden kann. Ausgereifte Börsenmärkte in entwickelten Volkswirtschaften, die auch schon den Aufbau einer aktienbasierten Altersvorsorge (Anlagen der Pensionskassen) hinter sich haben, werden kaum mehr im gleichen Tempo wie während der Aufbauphase wachsen – die Bewertung der einzelnen Titel würde schwindelerregende Höhen mit entsprechenden Absturzgefahren erreichen.

Was also tun? Sicher nicht auf die Anlage in Aktien verzichten! Trotz aller Ungewissheit bestätigt die Erfolgsgeschichte der Schweizer Börse, dass auf lange Sicht das Aktieninvestment das lohnendste überhaupt ist. Vorausgesetzt, man bewege sich in einem Markt mit Potenzial, habe einen langen Anlagehorizont (zehn Jahre und mehr) und einen ruhigen Schlaf, auch wenn sich die Anlagen mal über einen längeren Zeitraum hinweg ungünstig entwickeln. Für die nächsten Jahre stehen ähnliche Erfolgsgeschichten in den aufstrebenden Volkswirtschaften (BRIC-Staaten wie Brasilien, Russland, Indien und China sowie weitere aufstrebende wie Korea, Taiwan, Thailand, Mexiko, Argentinien, Südafrika) und in Wirtschaftssektoren wie dem Gesundheitswesen als Anlageuniversum mit Potenzial zur Verfügung. Nicht zu vergessen: die nachhaltige Geldanlage und die erneuerbaren Energien, die bereits in den vergangenen Jahren zu den erfolgreichsten gehörten und die ohne Zweifel weiterhin überdurchschnittlich wachsen werden.

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