4.7.07

(Finanzen) Fondsbranche im Umbruch

Neue Anlagestrategien, verbesserte Analysen und ein ungebrochener Mittelzufluss kennzeichnen die sonst eher ruhigen Sommermonate an den Märkten für Anlagefonds. So weist www.fondstrends.ch, die neueste Ausgabe des Schweizer Online-Magazin für Anlagefonds, auf wegweisende Entwicklungen hin. Der Fondsmarkt hat demnach im Mai 2007 ein Gesamtvolumen von 637 Milliarden CHF erreicht. Zum Monatswachstum von über einem Prozent trugen vor allem Aktien- und Anlagestrategiefonds bei. Getrieben wird das Wachstum vor allem von den Kurssteigerungen. Erstmals seit längerer Zeit nahmen die Geldmarktanlagen zu, was auf eine vorsichtigere Haltung der Investmentgemeinde schliessen lässt. Künftig sollen die Zahlen von Swiss Fund Data auch die so genannten Alternativen Anlagen separat ausweisen, so dass der Fondsmarkt noch transparenter wird.

Diesem Anliegen dient (hoffentlich) auch der Übergang der Fondsdatenverwaltung von der deutschen Feri zu Reuters, dem englischen Anbieter von Finanzinformationen. Ende Juni wurde die Transaktion bekannt, der die Übernahme von Standard & Poor’s durch Morningstar vorangegangen war. Ob die Datenlage für die informationshungrigen Privatinvestoren besser wird, muss sich erst weisen. Die Zahl der Anbieter hat sich damit auf jeden Fall innert kürzester Zeit halbiert – eine Entwicklung, die in anderen Wirtschaftssektoren jeweils Wettbewerbsbedenken keimen lässt.

Intererssant schliesslich eine Neuerung bei den Fondsprodukten. Im Laufe des Jahres wird JP Morgan, nach erfolgreicher Lancierung in den USA und später in diversen europäischen Ländern, auch in der Schweiz Fonds nach der Formel 130/30 anbieten. Die veränderten regulatorischen Bedingungen machen dies hierzulande erst möglich. Der Anlagestil solcher Fonds ermöglicht eine begrenzte Kombination herkömmlicher Aktienanlage mit dem Einsatz derivativer Instrumente. So werden etwa Leerverkäufe und der begrenzte Einsatz von Fremdmitteln möglich. In den USA hat sich die Strategie als erfolgreich erwiesen, bei gleich bleibendem Risiko liessen sich bessere Renditen erzielen.

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