14.10.06

(Umwelt) Verdammt gut gemacht

Eine der zahlreichen Vorpremieren des Al-Gore-Streifens «Eine unbeqeme Wahrheit» hat zwar keine neuen Einsichten zutage gefördert. Aber gemacht ist der Film äusserst packend und kaum versieht man sich, sind die rund zwei Stunden schon vorüber. Sicher bleibt als schaler Nachgeschmack, dass die Haltung des Durchschnittsamerikaners einfach kaum nachvollziehbar ist. Diesen Leuten muss man die Botschaft offenbar auf eine spezielle Art und Weise vermitteln. Wobei der Film resp. die jeweiligen Vortragsauftritte von Al Gore beispielhaft sind.

Ein paar Fakten sind dennoch neu, bleiben hängen, stimmen nachdenklich und öffnen die Herzen für eigene Action. So ist die absehbare weitere Gletscherschmelze ein Phänomen, das auch uns Schweizer unmittelbar angeht. Denn nicht nur mit dem Wintertourismus könnte es vielerorts bald vorbei sein. Auch das Wasserschloss Schweiz im Herzen Europas wankt plötzlich. Was unseren einzigen natürlichen Rohstoff mit unabsehbaren Folgen auch hierzulande zur Mangelware machen könnte.

Es ist noch nicht zu spät, Gegensteuer zu geben. Die nötigen Massnahmen sind bekannt und öffnen in wirtschaftlicher Hinsicht gar viele Chancen. Das Beispiel des bald grössten Automobilherstellers Toyota zeigt, dass sich Klimaschutz mit ökonomischem Erfolg gut verbinden lässt. Das mündet in der eingängigen Formel vom doppelten Profit, neben dem finanziellen eben auch der ökologische und im Idealfall ein sozialer. Was im Film ungesagt blieb und in der anschliessenden Diskussion immerhin kritisch vermerkt wurde: Das Problem der individuellen Mobilität wird sich kaum einfach mit schadstoffärmeren Autos lösen lassen. Auch wird der Finanzsektor eine Schlüsselrolle spielen. So könnten nachhaltige Investments wichtige Anreize bieten für ein schadstoffärmeres Wirtschaften. Und gänzlich ging unter, dass eine solare Weltwirtschaft langfristig die einzige wirklich zukunftsfähige Vision darstellt.

Uebrigens: Der Film von Al Gore startet am 19.Oktober in den Schweizer Kinos. Und passend zur Zürcher Vorpremiere lieferte die Oebu ein paar persönliche Verhaltensratschläge, die nachfolgend verkürzt wiedergegeben sind:
- Kaufen Sie Sparlampen der Effizienzklasse A
- Schalten Sie Elektrogeräte vollständig aus
- Kaufen Sie energieeffiziente Geräte
- Beziehen Sie Oekostrom
- Stellen Sie die Heizung richtig ein
- Sparen Sie Wasser
- Kaufen Sie regionale und saisonale Produkte
- Investieren Sie Ihr Geld in nachhaltige Finanzprodukte
- Pflanzen Sie einen Baum

Quelle der Tipps: www.oebu.ch

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