20.4.06

(Finanzen) Vorsicht an den Börsen

Bald ist ein Drittel des Jahres vorüber und der Blick auf die Entwicklung der Weltbörsen im aktuellen Jahr erstaunt: Den Zuwächsen von 2005 sind weitere Höchststände gefolgt, ja die Entwicklung ist vielerorts sogar noch positiver als im vergangenen Jahr. Es glänzen vor allem die Kurse der börsenkotierten Klein- und Mittelbetriebe. In der Schweiz etwa stieg der entsprechende Index seit Jahresbeginn um rund 15 Prozent. Gleiches lässt sich am amerikanischen Markt beobachten – der im Übrigen bei den konventionellen Indizes nicht wie erwartet besonders gut abschnitt. Vielmehr legte der Dow Jones gerade mal um fünf Prozenten zu, das nach einem mageren Vorjahr.

Spitzenreiter der Entwicklung im laufenden Jahr sind in erster Linie jene, die als sogenannte Emerging Markets schon länger für Aufsehen sorgen. So legte die russische Börse ölgetrieben um sagenhafte 42 Prozent zu, und besonders gut schlossen auch Argentinien und Indien ab. Um so erstaunlicher, als dass diese Märkte bereits im Vorjahr stark zugelegt hatten. Ganz im Gegensatz zu China, das nun plötzlich auch börsentechnisch interessant zu werden scheint. Lange Zeit dümpelten dessen wenige für Ausländer zugängliche Aktienwerte ja auf tiefem Niveau. Doch Liberalisierungsschritte auch in diesem Bereich lassen die Kurse nun in die Höhe schiessen.

Weil das von tiefem Niveau aus geschieht, kann man für China am ehesten für die nähere Zukunft positiv gestimmt sein. Anders als in den übrigen Märkten, deren ständige Aufwärtsbewegung gelegentlich zu einem Stillstand kommen dürfte. Zumal die Risiken der Weltwirtschaft nunmehr durch die steigende Unsicherheit am Energiemarkt steigen. Das mag zwar für die Werte der erneuerbaren Energien positiv sein. In der Gesamtwirtschaft wird es aber gelegentlich doch zu Verwerfungen kommen, denn sie ist noch immer ungenügend vorbereitet auf die angesichts der Energieverknappung zu erwartenden und nötigen Umstrukturierungen.

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