2.10.05

(Medien) Bedeutende Begegnungen – nicht nur mit Robert Frank

«Eine grosse Geschichte, die vorbei ist – oder ein Haufen von Bildern.» So kommentiert der Gesprächsleiter auf der einen, Robert Frank auf der andren Seite sein umfassendes Werk, das derzeit im Winterthurer Fotomuseum gezeigt wird. Kommt er oder kommt er nicht? Das war bei der Vernissage die Frage. Damals erschien er nicht, eine Woche später kam Frank dann doch an die Ausstellung und bot auch dem Schweizer Fernsehen die Möglichkeit für ein Gespräch, das am Sonntagabend nach Mitternacht wiederholt wird.

Was der widerspenstige Frank auch noch sagte: «Man schreibt nicht über Fotografie, man macht Fotografie!». Das zeichnet seine Haltung aus, wenn auch gerade über seine klassischen Arbeiten wie «The Americans» oder «In the Bus» und «Flowers» in Paris so viel geschrieben wurde. «Ich war immer auf der Seite», und letztlich auch fremd in der Schweiz, wohin zurückzukehren er für immer ausschliesst - «I don’t know, ich wollte immer eher allein sein». Alles, was Frank berührt, wird zum Klassiker (und er sitzt sprachlos daneben), das wurde über seine Filme gesagt. Später kehrte er zurück zum Bild trotz allem, aber zum reflektierenden, das sich einem, wie die Filme vielleicht weniger erschliesst. Seine grossen Fotoreportagen bleiben aber ein Markstein der Fotografie, der noch bis Ende November in Winterthur zu besichtigen und zu erfahren ist.

Marksteine hat zweifellos auch Georg Gerster mit seinen Flugbildern gesetzt, die bis in den Spätherbst im Zürcher Landesmuseum zu sehen sind. Auch er ein grosser der Schweizer Fotografie, die so viele wunderbare Künstler zählt – wie die frühen drei S (Schuh, Schulthess, Staub), Werner Bischof und den Che-Guevara-Fotografen René Burri. Zweifellos aber auch Robert Frank und Georg Gerster und viele mehr, die für bedeutende künstlerische Fotoarbeiten in der Gegenwart sorgen.

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