27.10.04

(Finanzen) Kosten transparenter

Jetzt ist sie da, die Kostentransparenz im Schweizer Fondsmarkt mit der geheimnisvollen Abkürzung TER. Das steht für Total Expense Ratio und setzt die gesamten Kosten für die Bewirtschaftung eines Fonds in Relation zum durchschnittlichen Vermögensbestand. Die Kennziffer kann also immer erst im Nachhinein festgestellt werden und hat zudem den Makel, dass die ausserhalb der Fondsgesellschaft anfallenden Kosten für den Wertschriftenkauf- und verkauf nicht inbegriffen sind.

Dennoch ist TER ein gutes Hilfsmittel für die fondsbegeisterte Anlegerin oder ihren männlichen Gegenpart. Denn TER umfasst effektiv die meisten der Kosten, sicher rund vier Fünftel. Und macht damit das Ganze transparent und vergleichbar. So wissen wir etwa, dass Aktienfonds in der Schweiz ein durchschnittliches TER von 1,59 Prozent aufweisen – erhoben von der britischen Fitzrovia Fondsagentur. Bei den unterdessen doch recht bescheidenen Renditen geht also ein guter Teil für das Management drauf, auch wenn das in den Performancetabellen nicht direkt ersichtlich ist. Da muss man sich schon die Mühe nehmen, die Factsheets zu den Fonds oder spezielle Aufstellungen zu konsultieren. Die Fondsinformationssite der Schweizer Börse (www.swx.com/investmentfunds) hat nun beispielsweise damit begonnen, alle fondsbezogenen Infos um die TER zu ergänzen.

Natürlich interessiert letztlich die Nettorendite – und ist diese gut, wird man hohe Fondskosten getrost in Kauf nehmen, sie quasi als Preis für die Rendite akzeptieren. Doch leider ist dieser Zusammenhang längst nicht immer gegeben. Das haben unter anderem die Untersuchungen der deutschen Fondsratingagentur Feri Trust gezeigt. Da ist der Russlandfonds der hiesigen Claridenbank wohl eher die Ausnahme als die Regel. Ihm zwackt die Bank eine TER von deutlich über 2 Prozent ab, hat aber in den letzen fünf Jahren auch regelmässig Renditen von über 20 Prozent erzielt. Aber eben, das ist die Ausnahme und die TER sollte nicht höher als 1,5 Prozent liegen!

Keine Kommentare: