12.10.04

(Umwelt) Extremer Treibhauseffekt

Die Erde könnte am Beginn eines galoppierenden Treibhauseffekts stehen. Der Kohlendioxid-Gehalt (CO2) der Atmosphäre ist in den vergangenen zwei Jahren sprunghaft gestiegen, wie neue Messungen ergaben und Spiegel online berichtet. Forscher vermuten demnach, dass Ozeane und Wälder ihre Grenzen als Klimagas-Schlucker erreicht haben.

Die jüngste Entwicklung gilt als Anzeichen für eine mögliche Hitzespirale, weil die Ozeane und Wälder der Welt nicht mehr in der Lage sind, alles ausgestossene CO2 zu schlucken. Demnach nahmen die entsprechenden Werte in den vergangenen beiden Jahren sprunghaft zu. Zwei Jahre gelten zwar als unzureichend, um einen Trend zu begründen. Aber selbst skeptische Wissenschafter weisen darauf hin, dass diese Hitzespirale wenn nicht unmittelbar bevorstehe so doch in den nächsten 20 bis 30 Jahren einsetzen könne.

Weil die Welt weiter kräftig fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas verfeuert und dabei CO2 entsteht, nimmt die atmosphärische Kohlendioxid-Konzentration kontinuierlich zu. Ein Zuwachs in zwei aufeinander folgenden Jahren sei "ein Phänomen" und zugleich "ein Grund, besorgt zu sein", sagte Charles Keeling, einen Pionier auf dem Gebiet der atmosphärischen CO2-Messungen, der britischen Zeitung "The Guardian". Der US-Forscher und Geochemiker kann sich vorstellen, dass die globalen "Kohlenstoff-Senken" allmählich vollaufen, sprich: dass Ozeane und Vegetation es nicht mehr schaffen, zumindest einen Teil des von Menschen freigesetzten Kohlendioxids zu binden.

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