Der französische Sozialphilosoph André Gorz bringt es auf den Punkt: Die Wissens- oder Informationsgesellschaft ist durch dreierlei gekennzeichnet: Die Tendenz zur Privatisierung, zur Patentierung und zur Verwertung. Letztere überschattet alles, das Wissen wird möglichst überall in bare Münze umgepolt und damit verwertet. Das ist pervers, wenn es um die Errungenschaft des modernen und freien Zutritts zu Grund- und Hochschulbildung geht. Das ist ebenso pervers, wo Medikamente, die Leben retten könnten, aufgrund ihrer Patentierung extrem teuer bleiben und damit für eine Mehrzahl der Kranken, vor allem in Staaten des Südens, unerreichbar. Da ist die unlängst getroffene Regelung für Aidspräparate nur die Regel von der Ausnahme.
Eine freie Sphäre bildet nach wie vor das Internet, wenn auch die Medienkonzerne seit letztem Jahr je länger je mehr auf Dienste umstellen, die nur über Bezahlung zugänglich sind. Und doch finden sich im Internet immer noch in erster Linie Gratisinformationen. Deren Zahl steigt derzeit dank den aus dem Boden schiessenden Bloggs ins Unermessliche. Zwar tauchen neue Probleme auf, wie etwa das Auffinden und die richtige Auswahl, ebenso jenes der Manipulation. Und doch lässt die freie Zugänglichkeit des Internet mit gutem Grund hoffen, dass es diese Probleme gleich selber zu lösen vermag.
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