10.7.05

(Umwelt) Sonnenenergie mit lauter neuen Rekorden

Vor fünf Jahren gab es in Deutschland fünf Solarstromanlagen, die mehr als ein Megawatt Leistung hatten. Heute sind es über 50. Soeben wurde in der deutschen Gemeinde Mühlhausen bei Neumarkt in der Oberpfalz gar die weltgrößte Photovoltaikanlage mit 6,3 Megawatt Leistung eingeweiht - eine zehn Megawatt-Anlage ist beschlossen und die über 100 Megawatt-Anlage geplant.

Die neue Riesenanlage liefert pro Jahr etwa 6,8 Millionen Kilowattstunden Strom – zum Vergleich: die grössten schweizerischen Anlagen bringen es bislang auf rund ein Sechstel. Die Rekordproduktion des deutschen Werks reicht für mehr als 6000 Menschen. Und schon wird der nächste Weltrekord vorbereitet. Im bayerischen Arnstein wird der Modulhersteller Solon gemeinsam mit der Freiburger SAG Solarstrom AG auf Gut Erlasee ein 1500 technisch eigenständige Nachfüranlagen installieren und einzeln zum Verkauf anbieten.

Nach Berechnungen der Fachzeitschrift Photon (Juni 2005) sind 25 der 32 leistungsstärksten Solarkraftwerke in Deutschland installiert. Hauptgrund ist das Erneuerbare Energiengesetz, das der Bundestag 2000 beschloss und 2004 novellierte. Allerdings: Die meisten Module, die heute in Deutschland installiert werden, kommen aus Japan. Allein die japanische Firma Sharp ("Strom aus heiterem Himmel") hat 25,8 Prozent Weltmarktanteil an der Produktion von Solarzellen. Das sind beinahe so viel wie alle europäischen Hersteller zusammen erreichen (27,4 Prozent). Ein Großteil ihrer Produktion liefern die Japaner an Deutschlands Großanlagen.

Nach Deutschland will demnächst Spanien große Solarkraftwerke bauen, nachdem das südliche Land das deutsche EEG übernommen hat und dort mit der Sonne jetzt noch mehr Geld verdient werden kann als in Deutschland. Noch 2005 soll in der Provinz Murcia mit dem Bau einer Sechs-Megawatt-Anlage begonnen werden. Nach acht ein halb Jahren kann die neue Großanlage ihre Kosten eingespielt haben. Mit mindestens 25 Jahren Laufzeit wird gerechnet. Die nächsten Megaprojekte sind in Portugal geplant: 62- und 116-Megawatt-Anlagen. Die spanische BP-Solar will eigene Fabriken für die Produktion der dafür benötigten Module bauen. Die deutsche City Solar AG plant im sächsischen Brandis ein 80 Megawatt-Kraftwerk - auf einem früheren russischen Militärflughafen. Die neuesten Großanlagen sind freilich noch im ersten Sondierungsstadium. (Quelle: Photon 6/2005)

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