Norwegens Regierung hat aus ethischen Gründen sieben Konzerne von allen Investitionen aus dem staatlichen Ölfonds ausgeschlossen. Betroffen sind Hersteller von Komponenten für Atomwaffen, darunter die US-Konzerne Boeing und Honeywell. Wie Finanzministerin Kristin Halvorsen in Oslo mitteilte, hat der Ölfonds seine bisherigen Anteile an den betroffenen Unternehmen in Höhe von 3,3 Mrd. Kronen (642 Mio. Franken) veräussert.
Zur Begründung erklärte die Linkssozialistin, der Flugzeughersteller Boeing liefere Teile zur Instandhaltung und Modernisierung von nuklearen US-Interkontinentalraketen. Beim Mischkonzern Honeywell will Norwegen kein Geld mehr anlegen, weil das Unternehmen Computersimulationen für Atombombenexplosionen liefere. Neben zwei weiteren US-Unternehmen (United Technologies und Northrop Grumman) sind auch die europäischen Konzerne BAE Systems (Grossbritannien), Finmeccanica (Italien) und Safran (Frankreich) vom Osloer Anlageboykott betroffen.
Mit dem Ölfonds legt der norwegische Staat Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung in der Nordsee zur Sicherung künftiger Pensionszahlungen im Ausland an. Halvorsen erklärte, Norwegen betrete mit dem Ausschluss der sieben an Atomrüstung beteiligten Unternehmen "ethisches Neuland, das auch international beachtet werden wird". Der Ölfonds wurde von der neuen rotgrünen norwegischen Regierung unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg zum Jahreswechsel in "Pensionsfonds Ausland" umbenannt. Mit einem bisherigen Volumen von 1,28 Billionen Kronen (249 Mrd. Franken) macht der Fonds den norwegischen Staat zu einem der grössten institutionellen Anleger der Welt. (Quelle TA / SDA)
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