Möglicherweise steht die Finanzwelt vor einem der grössten Boykottversuche seit je. Damit wird sich erstmals zeigen, inwieweit Produkteboykott ein grosses und börsenkotiertes Unternehmen in die Knie zwingen kann. Anvisiert ist Coca-Cola, nun auch als Killercola bezeichnet.
Lange ist es her seit den Nestlé-Boykotten wegen deren Babymilchoffensive in der 3.Welt. Damals spielte die Auswirkung auf den Aktienkurs eine untergeordnete Rolle. Aber dieses Mal könnte es anders sein. Denn die vollzogene Globalisierung wird auch die Boykottidee möglicherweise in die hinterste Ecke der Welt tragen und dem Image des Getränkegiganten unermässlichen Schaden zufügen. Und ums Image geht es in erster Linie, weniger um die konkreten Absatzzahlen, die wegen des Boykotts renitenter Studenten und Universitäten in den USA vorläufig zumindest noch nicht ins Gewicht fallen.
Das Colaunternehmen auf jeden Fall soll in Kolumbien die Bildung von Gewerkschaften hintertreiben und gar hinter Mordfällen stecken, in Indien die Verbreitung von gefährlichen Pestiziden begünstigen und auch sonst der Welt von Übel sein – als ob wir das nicht schon wussten. Aber mit der Boykottaktion werden das jetzt viele Menschen mehr erfahren. Just in einem Zeitpunkt, in dem sich Coca-Cola eh in einer schwierigen Phase befindet, hat doch Grossinvestor Warren Buffet am lahmenden Kur nicht so sehr Freude und ist Erzrivale Pepsi auf vielen Geschäftsfeldern erfolgreicher als die Leute aus Atalanta.
Nach Ausführungen der federführenden Studenten, wiedergegeben auf Spiegel-Online, hat der Protest gegen Coca-Cola eben erst begonnen und werde nun bald auch Europa in grossem Stile erreichen. Die Globalisierung nimmt auch auf diese Art ihren Lauf und damit ein Lehrstück, was Druck gegen grosse Konzerne im Zeitalter eben dieser Globalisierung überhaupt bewirken kann. Man wird sehen.
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