Die aktuelle, teils sehr heftige Diskussion rund um das Thema Klimaschutz und die Frage nach effizienten C0,-Einsparungen stellten für die Strategen der Atomenergie-Konzerne offensichtlich den geeigneten Zeitpunkt dar, das Feld für eine Renaissance der Atomenergie in Europa medienwirksam aufzubereiten.
Die Argumentation greift zu kurz, wird doch bei der C02-Bilanz der Atomenergie die energieintensive Bereitstellungskette von Uran in die Berechnungen nicht inkludiert. Wie schon bei der Thematik der Endlagerung von radioaktiven Abfällen, die seit mehr als vier Jahrzehnten nicht gelöst ist und einfach ignoriert wird, endet auch beim Thema Kohlendioxid das Verantwortungsbewusstsein bei der Umzäunung der Kraftwerksgelände.
Doch CO2 ist bei Atomkraftwer_ken sehr wohl ein Thema. In gleich neun verschiedenen Studien wurden Ergebnisse zwischen 28 bis 159 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Atomstrom ermittelt. Der Durchschnitt liegt bei 60 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Atomstrom. Damit stellten Atomkraftwerke lediglich im Vergleich mit fossil beheizten Dampfkraftwerken eine Verbesserung dar. Deutlich niedriger sind die Werte hingegen bei biomassebefeuerten Dampfkraftwerken (14,6 kg/MWh), bei Windparks (23,7 kg/MWh) oder erst recht bei der Wasserkraft (10,3 kg/MWh), wenn man in die C02-Bilanz auch die Errichtung der Kraftwerksanlagen mit hineinrechnet.
Europa besitzt keine nennenswerte Uranförderung. Nur weil sich dadurch die Bereitstellungskette von Uran fast nicht in der europäischen Klimabilanz zu Buche schlägt, die_se Emissionen schlichtweg zu ignorieren, wäre eine fatale Herangehensweise an das Thema Treibhausgase. Aus diesem Grund wird die Atomenergie in Zukunft der Grad_messer für die Seriosität der europäischen Klimapolitik sein. All jene, die der Atomkraft das Wort reden, verfolgen alle möglichen Ziele - Klimaschutz ist jedoch sicher nicht dabei. Quelle: Ökoenergie 66|2007
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