Anlagefonds aller Kategorien haben im vergangenen Jahr neue Rekordzahlen erreicht. Ende 2006 wiesen die in Europa begebenen Fonds einen Wert von 7574 Milliarden Euro aus – oder in Schweizer Franken rund zehn Billionen. Das Wachstum der einzelnen nationalen Märkte war dabei recht unterschiedlich, an der Spitze stehen Luxemburg und Irland. Beide realisierten ein Plus von über 20 Prozent, obwohl sie schon zu den volumenreichsten Fondsmärkten gehören. Der Schweizer Fondsmarkt brachte es immerhin auf ein Plus von zehn Prozent, südeuropäische Staaten mussten gar einen Aderlass hinnehmen.
Der Europäische Fondsverband Efama will nun energisch die Voraussetzungen schaffen, dass der Fondsverkauf auch in Zukunft floriert. Verbandspräsident Stefan Bichsel (wirklich ein Schweizer!) machte an einer Medienorientierung in Zürich viele Baustellen aus und präsentierte Lösungsansätze: Ein Europäischer Binnenfondsmarkt werde dann Realität, wenn der rechtliche Rahmen derart vereinheitlicht werde, dass ein in einem Land zugelassener Fonds auch in allen anderen automatisch die Vertriebsbewilligung erhält. Insbesondere gelte es auch Voraussetzungen zu schaffen, dass die Altersvorsorge mit Fondsprodukten transnational möglich und steuerlich begünstigt werde.
Konkret: DasVorsorgesparen soll ähnlich wie in der Schweiz künftig europaweit funktionieren – also auf einer individuellen Wahl des Sparvehikels beruhen und vom Staat begünstigt werden. Dass sich dabei die Fondsindustrie einen grossen Anteil des neuzubackenden Kuchens sichern will, versteht sich von selbst. So oder so freuen werden sich die einzelnen FondssparerInnen, wenn die Fondsprospekte endlich vereinheitlicht und verkürzt werden, so dass die einfache Information und Vergleichbarkeit der Fonds sicher gestellt wird.
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