China vor Indonesien, Russland und der Schweiz. So lautet etwa nicht der Medaillenspiegel der nächsten Sommerolympiade in Peking. Vielmehr ist das die Performancehitliste des ablaufenden Börsenjahres, gemessen an der Entwicklung der massgeblichen Indizes.
Dass die Schweiz weit vorne auftaucht, hat sie ihren Klein- und Mittelbetrieben zu verdanken, die offenbar zunehmend sowohl von hiesigen KleinanlegerInnen und Pensionskassen wie auch von der ausländischen Investorenschaft entdeckt werden. Was auch als Vertrauensbeweis in die Vitalität einer schon totgeglaubten Volkswirtschaft verstanden werden kann. Sind doch die kleineren CH-Betriebe von ihrer Produktionsbasis viel stärker auf die Schweiz ausgerichtet als die grösseren wie etwa Nestlé und ABB, die ihre Schwerpunkte längst im Ausland haben. Mit anderen Worten, die hiesige Volkswirtschaft ist wettbewerbsfähiger denn je, wovon die verbesserten Wachstumszahlen und –aussichten ebenso Zeugnis ablegen.
Daneben oder vor allem sind es die aufstrebenden Volkswirtschaften, die im laufenden Jahr ungestüm auf die Weltwirtschaftsbühne drängten – mit entsprechendem Niederschlag an der Börse. Dabei hat China alle überrascht, glaubten einschlägige Kreise bislang doch, dass die starke Stellung des Staates an dessen Börsenwesen dämpfend wirke. Aber weit gefehlt, die chinesische Börse verdoppelte sich glatt im ablaufenden Jahr und schlug damit ein rohstoffreiches Land wie Russland um Längen – wenn sich auch dessen Performance zum wiederholten Male sehen lassen kann. Das Wiedererstarken Indonesiens ist hingegen Resultat eines umso dramatischeren Einbruchs im Laufe der Asienkrise zu Beginn des Jahrzehnts.
Fazit: Die volkswirtschaftlichen Daten legen nahe, weiterhin den Börsen der Schwellenländer das grösste Wachstumspotenzial zuzusprechen, kurzfristige Einbrüche nie ausgeschlossen – und wer mag schon die grossen, ebenso möglichen politischen Krisen vorauszusehen? Ohne solche dürfte es aber vor allem in den sogenannten BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien, China) munter weiter boomen, auch an den Börsen. Interssant auch, dass in einer mehr branchenmässig orientierten Sicht in 2006 Technologiewerte sich wieder kräftig erholt haben und der ganze Nachhaltigkeitsbereich erneut, wie schon in den beiden letzten Jahren glänzte. Doch dazu mehr in einem nächsten Blick auf das abgelaufenen Börsenjahr.
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