Sie wurde auch an dieser Stelle (9.8.05) vorgestellt und als zukunftsträchtiges Projekt des Winterthurer Technologiekonzerns Sulzer gefeiert. Die Brennstoffzelle im Rahmen des Vorhabens Hexis sollte Einfamilienhäusern zu einer autonomen Energieversorgung verhelfen. 150 Millionen Franken will der Konzern bereits investiert haben – doch jetzt kam der völlig überraschende Ausstieg. Projektleiter Roland Diethelm musste es geahnt haben, als er sich bereits vor diesem Entscheid absetzte.
Die Wirtschaftspresse hat kurz berichtet – nur die grundsäztliche Frage nicht gestellt. Warum hat es erneut ein Technologieprojekt, das einen gewissen Aufwand erfordert, in der Schweiz so schwer? Ist es vielleicht doch – die von der Privatwirtschaft nicht erwünschte – fehlende staatliche Unterstützung, die solche Vorhaben verunmöglicht? Oder auch die zu geringe Risikobereitschaft der Privatwirtschaft selbst? Wenn man bedenkt, mit welcher Unverfrorenheit zu Zeiten der Interneteuphorie auch hierzulande Gelder verbrannt wurden, mutet die Lustlosigkeit der privaten Unternehmen doch reichlich obskur und dem Wirtschaftsstandort überhaupt nicht förderlich an.
Das hatten wir doch schon mit Entwicklungen im Bereich der Solarenergie, wo einstige Spitzenpositionen verloren gingen unsere Mühe – und die Uhrenindustrie lässt grüssen. Sie verpasste den Umstieg zur Elektronik lange Zeit und kriegte gerade noch rechtzeitig den Dreh dank den Investitionen von Nicolas Hayek. Nur ein anderer Hayek ist – allen Beteuerungen zum Trotz – nicht in Sicht. Und eines Tages werden wir der verpassten Chance nachweinen. Denn die Brennstoffzelle kommt ohne jeden Zweifel und wird eines Tages Baustein eines neuen Systems erneuerbarer Energien darstellen. Für solche hegte die hiesige Industrie allerdings noch nie spezielle Symphatien. Schade, und für die Wirtschaftsentwicklung der Schweiz höchst bedauerlich.
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