9.9.05

(Medien) Da zickt es mächtig

Die Medien bieten derzeit ein recht wundersames Schauspiel der weiblichen Selbstzerfleischung. Das aus männlicher Warte zu kom-mentieren, mag sich ausserhalb der politischen Korrektheit bewegen. Aber auch hier gilt: Was real abläuft, muss und darf Thema für die Medienberichterstattung sein. Was aber ist Sache? Jutta Dittfurth, ehemals Grünen-Parlamentarierin und die Show-Skandal-Nudel Nina Hagen gerieten in einem deutschen Privat-TV-Kanal derart heftig aneinander, dass es auch der Moderatorin Maischberger – so deren gleichnamige Sendung in der ARD – die Sprache verschlug. Thema war eigentlich Angela Merkel als Bundeskanzlerin und was das den Frauen bringe.

Nicht minder heftig war die Auseinandersetzung um die gleiche Person zwischen der Noch-Bundeskanzler-Gattin in Deutschland und der Frauenrechtlerin Schwarzer. Erstere griff Merkel an, weil sie gewisse typisch frauliche Entwicklungen – wie das Kinderkriegen und –haben nicht am eigenen Leib erfahren habe. Was zweitere an Schröder-Kröpfs fortschrittlicher Frauengesinnung zweifeln liess, respektive als Frauenbild des vergangenen Jahrhunderts ausgelegt wurde.

Schliesslich eine Weiber-Posse aus der Schweiz: Politiologin Regula Stampfli stampfte eine junge Journalistin in Grund und Boden wegen deren Schreibe – und bezeichnete die Magazinautorin Michèle Rothen schlicht als Schwanzlutscherin. Da wird mit harten Bandagen gefightet, die Angegriffene hielt sich vornehm zurück und machte das Fakt einfach mal öffentlich. Mehr braucht es auch nicht, um die Autorin ins rechte Licht zu rücken. Abgesehen davon, dass ich mir den Schwanz lieber von der jungen Rothen als der schon etwas angejahrten Stampfli lutschen lassen wür-de.... Stellt sich nur noch die Frage: Darf man das (schreiben)?

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