8.5.05

(Medien) Neue soziale Perspektiven

«Arbeit schaffen statt Rente zahlen» ist das Anliegen der Zürcher Sozialpolitik. Eine neue Schrift aus der Edition Sozialpolitik zeigt, wie die grösste Schweizer Metropole das Anliegen umsetzen will. Gestärkt werden soll damit vor allem die soziale Komponente nachhaltigen Wirtschaftens. Die Zürcher Sozialamtsvorsteherin Monika Stocker macht es in einem einleitenden Interview klar: «Das Sozialwesen ist nicht so gut, dass keine Verbesserungen mög-lich wären, aber auch nicht so schlecht, wie es gewisse PolitikerInnen sehen wollen.» Und die nötigen Verbesserungen haben laut Stocker eine klare Stossrichtung. Es gilt ins Soziale zu investieren und dann wird es uns allen besser gehen.

Ins Soziale investieren bedeuten vor allem, Perspektiven für die Betroffenen zu eröffnen. Damit wird der Übergang möglich von der reinen Sozialhilfe zu einer teilweise an Leistung gekoppelten Entlöhnung. Umgekehrt gibt es laut Stocker in unserer Gesellschaft an sich genügend Arbeit. Viele Dienstleistungen können aber nicht mit voll bezahlten Hochleistungsarbeitsplätzen erbracht werden. Hier kommt dem sogenannt ergänzenden Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle zu. Monika Stocker zeigt auch auf, wie sich die Arbeitsgesellschaft ständig wandelt und die kommunale Sozialpolitik parallel gefordert ist. Während früher Integration arbeitsloser Jugendlicher, Randständiger und Asylsuchender eher gelang, scheint solches angesichts einer radikal veränderten Arbeitswelt kaum mehr umfassend möglich. So wird es zur zentralen Frage, wie das Wirtschaftssystem mit dem Wandel der Arbeitsgesellschaft umgeht.

Nachhaltigkeit im sozialen Bereich bedeutet neben der Gestaltung der Arbeitswelt zuallererst auch das Schaffen von Arbeitsplätzen, die vielleicht nicht immer auf alle Zeiten abgesichert sind – die aber für gewisse Zeit Beschäftigung und Einkommen ermöglichen und damit Chancen und Perspektiven eröffnen.

Buchtipp: «Neue Perspektiven der Arbeitsintegration», Edition Sozialpolitik Nr. 11, hrsg. vom Sozialdepartement der Stadt Zürich; zu beziehen über info@sd.stzh.ch

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