17.4.05

(Finanzen) Genug von Nestlé?

Der Schweizer Nahrungsmittelmulti hat sich in den letzten Wochen nicht mit Ruhm bekleckert. Die Auseinandersetzung um das Doppelmandat an der Spitze des Unternehmens zieht auch noch nach der Generalversammlung ihre Kreise. So machte die NZZ am Sonntag bekannt, dass der annähernd allmächtige Nestléboss Peter Brabeck nun auch noch für das Vizepräsidium im VR der Credit Suisse kandidiert. Weil er bei der CS schon bisher unter anderem für die Vergütungen höchster Kader mitverantwortlich zeigte, kommt der allfälligen Wahl wiederum hohe Bedeutung zu. Die Anlagestiftung Ethos, die schon die Opposition bei Nestlé anführte, hat ihren Widerstand bereits angekündigt.

Unschön auch, was die Sonntagszeitung enthüllt: Dass nämlich der Postchef Ulrich Gygi entgegen dem Beschluss der Pensionskassenleitung seines Unternehmens die Ethos-Vorschläge bei Nestlé nicht unterstützte. Das wird zweifellos noch für Gesprächsstoff sorgen und rückt das Eingeständnis von Rainer E. Gut in der Arena-Diskussion in ein besonderes Licht. Hatte er dort doch zugegeben, bei Gygi interveniert zu haben.

Wem damit endgültig der Kragen platzt in Bezug auf ein finanzielles Engagement bei Nestlé, der sei daran erinnert, dass verschiedene Nachhaltigkeitsfonds ein nicht unerhebliches Engagement beim Nahrungsmittelmulti aufweisen. Dazu gehören gemäss www.nachhaltiges-investment.org unter anderem nicht nur der Ethos-Fonds, sondern auch der Pictet Funds Sustainable Equities Switzerland, der Wasserfonds des gleichen Anbieters und der Dexia Allocation Sustainable Europe. Die Website ist übrigens eine hervorragende Quelle, um für bestimmte Firmen zu eruieren, in welchen Nachhaltigkeitsfonds sie vertreten sind.

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