Wohl kaum, doch soll sich das ändern. Immer mehr Rating-Agenturen nehmen sich der Dinosaurier der Wirtschaftswelt an. Gilt die Theorie, diese Dinos verschwänden wie im richtigen Leben sowieso bald, da wegen ihrer Grösse zu unflexibel und nicht überlebensfähig, wären viele Probleme auf der Welt gelöst. Doch bis es soweit ist, müssen wir uns noch eine Weile mit der Realität wirtschaftlich enormer Machtballungen herumschlagen.
Solche Realität bedeutet: Weiter wachsende multinationale Unternehmen! Ihre Wirtschaftsleistung übertrifft unterdessen nicht nur jene von unterentwickelten Staaten in Afrika, sondern munter auch schon die von fortgeschrittenen Volkswirtschaften wie beispielsweise Schweden – oder bald auch der Schweiz.
Ein erster Schritt zur Annäherung ans unheimliche Phänomen ist Transparenz, wie eine Veranstaltung der Agentur inrate kürzlich in Zürich aufzeigte. Öffentlicher Druck wider die umwelt- und sozialschädlichen Auswirkungen dieser Firmen hat in den vergangenen Jahren so einiges bewirkt. Der Schuh- und Sportmodekonzern Adidas unterzeichnete beispielsweise einen Kodex gegen Kinderarbeit und weitere sozialschädliche Geschäftspraxis. Andere Hersteller kommen unter Druck, vor allem wenn die Konsumenten um die Unterschiede wissen. Und dazu braucht es Transparenz.
Hierzulande haben sich etwa die Grossverteiler Migros und Coop zu solchen Anliegen bekannt, aber auch der weltweit zweitgrösste Zementkonzern Holcim, die frühere Holderbank. In Einzelfällen ist es möglich, Transparenz durch das Investitionsverhalten zu honorieren – bei Genossenschaften bleibt das naturgemäss verwehrt. Solch nachhaltiges Investment ist zwar noch ein Nischenverhalten, aber immer mehr Möglichkeiten sind vorhanden. Und mit den grösseren Möglichkeiten wächst der Einfluss solchen Verhaltens. Das machte auch eine Tagung der Alternativen Bank Schweiz klar. Dort wurde allerdings die Wirksamkeit nachhaltiger Investitionen stark angezweifelt. Noch bleibt in der Frage der Transparenz als Grundlage nachhaltigen Investierens viel zu tun.
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