Vor zwei Jahren war UNO-Jahr der Mikrofinanz. Vor einem erhielt mit Muhammad Yunus einer der Mikrofinanzpioniere gar den Friedensnobelpreis. Inzwischen ist es ruhiger geworden um die Kredite an ärmere KleinunternehmerInnen vorwiegend in Ländern des Südens. Dafür erfreut sich das eigentliche Mikrofinanzgeschäft eines rasanten Wachstums, sowohl bei Kreditnehmern wie -gebern. Zu letzteren zählt hierzulande neben der ursprünglich kirchlich getragenen Oikocredit vor allem der unabhängige Finanzdienstleister Responsability, der sich eine wichtige Marktstellung erkämpft hat.
Rund um die Mikrofinanz haben sich in den vergangenen erfolgreichen Jahren aber auch Mythen aufgebaut, die Mary Ellen Iskenderian von Women’s World Banking an einer Responsabilty-Veranstaltung in Zürich ins rechte Licht zu rücken versuchte. Das Netzwerk von Mikrofinanzinstitutionen weist eine Millionenkundschaft auf. Aber – KreditnehmerInnen sind dort nicht nur Frauen, sondern rund 70 Prozent. Und die nach wie vor herrschenden Machtverhältnisse zeigt die Tatsache, dass je höher die einzelnen Kredite ausfallen, um so stärker ist die Beteiligung von Männern. Das ist vielleicht zu bedauern, aber als Faktum auch anerkennen – und damit eingestehen, dass die gute Rückzahlungsmoral eben nicht rein geschlechterbedingt ist. Vielmehr, so Iskenderian gilt für die weitere Förderung des Mikrofinanzwesens zu beachten, dass ärmere KreditnehmerInnen insgesamt «gute» Kundschaft darstellten, das Risiko von Kreditausfällen mithin also als gering einzuschätzen ist und die Anlage in Mikrofinanzfonds folglich eine risikoarme Anlageklasse darstellt.
Der öffentlich zugelassener Responsability Global Microfinance Fund, ursprünglich durch renomierte Banken wie Credit Suisse, Raiffeisen, Vontobel und weitere Institute lanciert, hat unterdessen ein Anlagevolumen von rund 160 Millionen Dollar erreicht. Er ist auch für KleinanlegerInnen problemlos zugänglich. Die jährliche Rendite liegt je nach Währung bei zwischen zwei und vier Prozenten. Das allerdings ist nur die finanzielle Rendite, wie Responsability-Geschäftsführer Klaus Tischhauser an der Präsentation erklärte. Ebenso zählt beim Global Microfinance Fund die soziale Rendite, die unter anderem wie folgt aussieht: 149'000 KundInnen, eine Rückzahlungsquote von rund 98 Prozent, viele neue Arbeitsplätze und ein Zugang zu Bildung, Gesundheit wie auch eine allgemeine Besserstellung der Menschen, häufig jedoch vor allem der zuvor benachteiligten Frauen.
Weitere Informationen über www.responsabilty.ch
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